„Sprachliche Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht – eine Herausforderung oder eine Chance?“

10. Juni 2016

Ich denke, dass sprachliche Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht durchaus eine Herausforderung darstellt. In naturwissenschaftlichen Fächern kommt u.a. es sehr auf das Verständnis vieler verschiedener naturwissenschaftlicher Faktoren an um bsp. ein Phänomen zu erklären. So sind Verständnisfragen der SuS sind durchaus von sprachlicher Heterogenität beeinflusst. Auch Erklärungen für bsp. einen Versuchsaufbau stellen eine Herausforderung dar.

Allerdings existiert in den Naturwissenschaften an anderer Stelle bereits eine gewisse sprachliche Vereinheitlichung, so sind zum Beispiel die Stoffkürzel des Periodensystems vereinheitlicht oder auch Stoffe in der Biochemie sehr ähnlich betitelt (meist nur Unterschiede durch „c“ und „k“ o.Ä.). Da eben jene Begriffe vermutlich ohnehin nicht direkt von der Muttersprache abzuleiten sind, würde ich sagen, dass sprachliche Heterogenität in diesem Aspekt eine weniger große Rolle spielt. Ein Lernen der Begriffe scheint hier eher vergleichbar mit Vokabeln lernen. Zu erwähnen ist an dieser Stelle vielleicht noch die Bezeichnung der einzelnen Tierarten via Lateinischer Namen, die allerdings nach meiner Erinnerung nicht allzu präsent im naturwissenschaftlichen Unterricht in der Schule sind. Sprachliche Heterogenität schlägt also in meinen Augen durchaus einen zusätzlichen Anforderungsbereich in den NaWi- Fächern auf, der aber weniger groß als bei anderen Fächern sein könnte.

Natürlich kann man auch hier, im naturwissenschaftlichen Unterricht positive Dinge aus sprachlicher Heterogenität ziehen: Wenn ich beispielsweise an die nicht-lateinische Bezeichnung der Tiere in Deutschland denke, tauchen Begriffe wie „Regenwurm“, „Kellerassel“ etc. in meinem Kopf auf. Ich gehe stark davon aus, dass es in anderen Sprachen ebenfalls solche Bezeichnungen für Tiere gibt, die möglicherweise Aufschluss über Informationen bezüglich der Tiere in dem jeweiligen Land geben können. Ich denke an dieser Stelle gerade an wörtliche Übersetzungen von deutschen Tiernamen, wie zum Beispiel „Waschbär“, „Faultier“ usw. usf. . Man kann durch sie möglicherweise ganz neue Blickwinkel von fremden Kulturen erhalten und möglicherweise auch Unterschiede zu der eigenen feststellen.

Das wäre nur ein (zugegeben relativ ausführliches) Beispiel wie sprachliche Heterogenität einen positiven Einfluss neben den Herausforderungen, die sie stellt, erheben kann.


Sind Unterschiede in den mathematischen Leistungen von Schülerinnen und Schülern ein Grund zur Sorge?

1. Juni 2016

Sind Unterschiede in den mathematischen Leistungen von Schülerinnen und Schülern ein Grund zur Sorge?

Man kennt es natürlich schon aus eigenen Schulzeiten: Im Mathematikunterricht scheiden sich die Geister. Dem/Der einen fällt es total leicht , der/die Andere hat leichte bis mittelschwere Probleme. Meine Mutter meinte immer zu mir: „So ist Mathematik! Entweder du kannst es oder du kannst es nicht.“

Bezüglich der Fragestellung, ob man sich aufgrund dieser doch so unterschiedlichen Leistungsniveaus Sorgen machen sollte, würde ich das ganze meiner Meinung nach etwas entschärft darstellen. Es ist ganz normal, dass den SuS manche Fächer mehr liegen als andere, durch Hilfestellungen und Unterstützung in den nötigen Punkten sehe ich es im Rahmen des möglichen auch Mathematikunterricht zu verstehen. (Zumindest das Meiste :-D).

Allerdings stimmt es schon, im Hinblick auf die weitere „Karrierelaufbahn“, dass Mathematik in vielen Aspekten, wie zum Beispiel in der Uni oder späteren Berufswegen eine relativ große Rolle spielen kann. Ich würde diese Problematik also garnicht unbedingt im direkten schulischen Kontext betrachten, sondern vielmehr die Notwendigkeit im späteren Leben. In vielen tendentiell eher mathematikfernen Studiengängen/Arbeitsstellen gibt es doch ein gewisses Maß Grundvorraussetzung für Mathematik. Mathematikunterricht scheint mir also vielmehr die „Basics“, welche man später (eventuell) einmal brauchen könnte einzuführen, und in diesem Aspekt denke ich durchaus, dass es wichtig ist, dass eine eben solche Grundlage auch geschaffen ist. Unterstützung hier ist somit durchaus wichtig.

Allerdings ist es auch unwahrscheinlich, dass eine Person, der Mathematik nicht so liegt (und in der Schule dementsprechend auch nicht so motiviert und möglicherweise nicht erfolgreich war), in der späteren Berufslaufbahn einen Weg einschlägt, der ungemein viel Mathematikverständnis mit sich bringt. Somit würde ich sagen, dass ein mäßiger Erfolg in Mathe kein Grund zur Besorgnis ist, allerdings genug Mathematikkenntnisse vorhanden sein sollten, damit keine Steine im Weg zum Erfolg (bsp. eines Biologie-/Chemiestudiums) liegen.

 


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