„Othering“ als Problem in der Didaktik

Eine Gefahr begegnungspädagogischer Konzepte ist das „Othering“. Was genau sind die Probleme, und wie werden sie didaktisch erzeugt? Erläutern Sie an einem Beispiel, vorzugsweise aus Ihrer eigenen Schulerfahrung.Eine Gefahr begegnungspädagogischer Konzepte ist das „Othering“. Was genau sind die Probleme, und wie werden sie didaktisch erzeugt? Erläutern Sie an einem Beispiel, vorzugsweise aus Ihrer eigenen Schulerfahrung.

„Othering“ (dass dieses Wort von dem englischen „other“ kommt braucht man, so glaube ich,  eigentlich nicht erwähnen) beschreibt kurz gesagt das Zuordnen von Menschen in gewisse Gruppen, welche sich wiederrum von anderen Gruppen Differenzieren. Diese Differenzierung tritt hauptsächlich in den bereits erörterten Themenpunkten im Heterogenitätskontext auf, wie zum Beispiel Religion, Ethnizität aber auch Interessen etc. Mit eben jener Unterscheidung kann häufig auch Diskriminierung einher gehen, zum Beispiel werden bestimmten Eigenschaften durch Gruppen Wertigkeiten zugeordnet. Meist sind dann eben jene „guten“ Eigenschaften in den jeweils wertenden Gruppen vorhanden und Personen ohne diese werden von ihnen Benachteiligt, wenn nicht sogar beleidigt oder Beschimpft.Dies stellt in meinen Augen eines der größten Probleme des „Otherings“ dar.

Ein solches Problem, wenn auch nicht unbedingt Didaktisch, kann man an einem Beispiel deutlich machen: Die Jungs in der Klasse spielen in der Pause gerne Fußball, aber sowohl ein Junge kann wegen eines Gesundheitlichen Problemes nicht mitspielen, ein anderer „darf nicht mitspielen weil er zu schlecht ist“. Beide werden somit einer „anderen Gruppe“ zugeordnet, wenn hier möglicherweise aber sogar unbewusst (bei dem Jungen mit dem Gesundheitlichen Problem).

So können die Verschiedensten Negativkonsequenzen für beide auftreten:  Beide werden z.B. nicht zum Geburtstag eines Klassenkameraden eingeladen, denn da wird Fußball gespielt. Oder  der Junge der leistungstechnisch nicht dem „Ideal“ entspricht darf sich Sprüche wie : „Spiel lieber mit den Mädchen Puppen, was anderes kannst du ja nicht“ oder ähnliches anhören.(Sicherlich weisen die beiden Jungs aus meinem Beispiel ganz eigene super Eigenschaften auf, die dann der ausgrenzenden Gruppe verwehrt bleiben würden, obwohl diese ihnen vielleicht „gefallen“ würde, denn es gibt ja auch noch andere Sachen als Fußball ;-).)

So kann man sagen, dass „Othering“ auf den verschiedensten Ebenen stattfinden kann, in verschiedenster Ausprägung und ganz unterschiedlichem Ausmaß. Um eben so etwas zu vermeiden, ist es wichtig, dass das Augenmerk nicht auf die Unterschiede gelegt wird, sondern vielmehr Gemeinsamkeiten und gleiche Interessen im Zentrum stehen. So etwas lässt sich natürlich auch auf den Unterricht projezieren, beispielsweise mit Scham über Versagen oder Mangel an Kompetenzen, welche andere Mitschüler als selbstverständlich erachten.

 

 

 



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