„Thank you for the Music“ (Mika)

Da wir ja letztens den Sinn des Hörens in der Vorlesung bzw. im Seminar behandelt haben, nutze ich die Gelegenheit um über meinen Lieblingssinn zuschreiben.

Erst mal vorweg: Hören ist tatsächlich mein Lieblingssinn. Auch wenn ich mich eigentlich nie auf Lieblingsdinge festlegen kann und die Vorstellung irgendeinen Sinn zu verlieren absolut furchtbar finde, fände ich die Vorstellung taub zu sein deutlich schlimmer, als beispielsweise blind zu sein (ohne irgendwie implizieren zu wollen, dass taube Menschen kein erfülltes Leben haben können. Es geht mir vielmehr um die drastische Veränderung und die Umstellung, da ich mein ganzes Leben hören konnte.). Ich liebe hören einfach. Seien es meine Finger auf der Tastatur, während ich diesen Text gerade verfasse, oder die Musik, die ich dabei im Hintergrund laufen habe.
Wobei mir der Sinn auch zu schaffen machen kann. Ich habe manchmal sogenannten „Sensory Overload“ (ich kenne die deutsche Bezeichnung tatsächlich nicht, daher hier der gängige englische Name). Dabei kann mein Gehirn v.a. Geräusche nicht mehr nach relevant/irrelevant filtern und ich höre alles extrem laut. Das Kaugummikauen der Person neben mir wird zusammen mit den Klickgeräuschen, die die langen Fingernägel einer anderen Person auf ihrem Handy machen und Lachen einer Person, die zehn Meter weiter steht zu einer unerträglich lauten Soundkulisse. Meist geht das mit Panikattacken einher und schließt alle Sinne mit ein (das Licht wird unerträglich hell, alle Kleidungsstücke oder sonstiges, was ich auf meiner Haut fühlen kann wird zu Qual).

Nichtsdestotrotz liebe ich den Hörsinn. Gerade Musik spielt schon mein ganzes Leben eine große Rolle. Als ich kein war, haben mich meine Eltern zu so einem frühkindlichen Musikbildungskurs gebracht. Ich weiß nicht mehr allzu viel davon, aber wir haben viel mit Xylophon, Klanghölzern und Trommeln „gearbeitet“. Seit ich fünf war, spiele ich Blockflöte. Und ja, das ist ein legitimes Musikinstrument. Es bereitet mir jedes Mal physische Schmerzen, dass die einzige Repräsentation meines geliebten Instruments kleine Kinder sind, die unangenehm quietschend schiefe Weihnachtslieder spielen. Obwohl ich wohl selbst mal eins dieser Kinder war… Mein Weihachtsnotenheft habe ich glaube ich immer noch bei mir zuhause rumliegen… Wie dem auch sei…
Mittlerweile ist mein Repertoire etwas breiter aufgestellt: Telemann, Krähmer, Vivaldi. Vor allem Barock, vielleicht ein bisschen Früh Klassik. Ich spiele immer noch, habe Unterricht jedoch während meines Abis auch im Zuge der Corona Pandemie aufgehört. Duette über Skype zu spiele funktioniert trotzt modernster Technik dann doch nicht so gut.
Neben den unzähligen Flötenstunden habe ich schon immer leidenschaftlich gern gesungen. Als Kind in einem Kinder- und Jugendchor. Der wurde aber immer elitärer, sodass der Druck irgendwann den Spaß verdrängt hatte. Danach habe ich immer in unserem Schulchor gesungen. Auch wenn der wohl nicht ganz so beeindruckend klang, wie ein professioneller Chor hat er unglaublich viel Spaß gemacht. Unsere Chorleitung ist eine unfassbar liebe Person und obwohl ich nicht mehr Schüler bin, sind wir „Ehemaligen“ zu allen Schulkonzerten eingeladen mitzusingen.
Klavierunterricht hatte ich früher auch ein paar Jahre, aber das hat sich irgendwie nicht durchgesetzt. Ich habe relativ schnell wieder aufgehört und kann bis heute absolut kein Klavier spiele.
Zu meinem 18. Geburtstag habe ich eine Ukulele bekommen, da ich das B auf der Gitarre meiner Mutter nicht greifen konnte. Deswegen wollte ich es erst mal mit etwas kleinerem probieren. Auch wenn ich definitiv kein Profi bin, kann ich Begleitakkorde mittlerweile recht gut. Vielleicht traue ich mich bald doch wieder an die Gitarre ran.
Aktuell lerne ich gerade eigene Musik zu schreiben und aufzunehmen. Zusammen mit einem Freund und meinem ehemaligen Geschichtslehrer (das ist weit weniger schräg, als es jetzt vielleicht klingt… 1. Sind in meiner alten Schule erstaunlich viele Lehrkräfte in v.a. Rockbands und 2. Hatten wir schon während der Schule außerschulisch viel zu tun, da wir zusammen an Umweltprojekten und Ähnlichem gearbeitet haben) arbeitet ich gerade an einem neuen Song. Um mal ganz unverschämt Eigenwerbung zu machen: Hier ist der erste Song, den wir zusammen geschrieben und aufgenommen haben: https://open.spotify.com/track/5XY1QvfnHvqKuBHMcyRy26?si=a2a2c54e55c145a3

Ich finde Musik etwas Wunderbares: Es vereint Menschen, ist super niedrigschwellig (niemand muss gut musizieren können um Musik zu machen) und macht einfach Spaß. Ich finde, es ist etwas Urmenschliches. Eine Welt ohne Musik möchte ich mir gar nicht vorstellen…  


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Kommentare

Eine Antwort zu „„Thank you for the Music“ (Mika)“

  1. Avatar von Emily
    Emily

    Hallo Mika!
    Auch wenn wir hier keine Fans von Favoriten sind muss ich auch sagen, dass der Hörsinn gerade durch die Musik unglaublich wichtig und bereichernd ist.
    Ich finde es immer wieder spannend zu hören, dass du Blockflöte spielst, da das ja wirklich oft als Musikinstrument irgendwo vergessen wird.
    Musik ist so schön und es ist so toll wie eigentlich fast jeder seinen eigenen Bezug zu ihr hat. Ob man Musik hört, Musik selbst macht oder gerne Geschichten/Podcasts/ was auch immer lauscht. Auch Konzentration und Sport wird durch Musik gefördert und soziemlich jeder kann etwas darauf antworten und antwortet auch gerne, wenn man nach dem Musikgeschmack fragt.
    Vielen Dank für deine tollen Blogeinträge! 🙂

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