Umgang mit Heterogenität

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Auf dem Weg zu einer Schule für alle

Filed under: Allgemein — Sarah at 9:01 pm on Mittwoch, Mai 22, 2019  Tagged

1. Reflektieren Sie die Konsequenzen der Aussonderung von Schüler/-innen mit Förderbedarf?

Eine Aussonderung von SuS mit Förderbedarf führt doch grundlegend ersteinmal dazu, dass diesen Kindern die Chance auf berufliche Verwirklichung verwehrt wird. Bildung sollte für alle gleichermaßen zugängig sein und jeder sollte mit dieser Chance anfangen dürfen, was er will. Eine Ausgrenzung von SuS mit Förderbedarf würde wahrscheinlich nicht nur bedeuten, dass sie im Unterricht nicht gleichgestellt werden, sondern auch dass sie soziale Benachteiligung erfahren, von anderen Mitschülerinnen und Mitschülern beispielweise. Diese Erfahrung wäre ja wahrscheinlich nicht nur auf die schulische Laufbahn übertragbar, sondern auch auf das restliche Leben. Wenn sie bereits in der Schule ausgrenzt werden, kann ich mir gut vorstellen, dass sie auch im späteren Leben mit Anpassungsschwierigkeiten und Integration zu kämpfen haben werden.

 

2. Welche Informationen sind in der Diagnose „Förderschwerpunkt Wahrnehmung & Entwicklung“ bzw. „Förderschwerpunkt Lernen“ enthalten? Welche Informationen benötigen Sie von einer Schüler/-in um Ihren Unterricht gegebenfalls anzupassen?

Schülerinnen und Schüler mit der Diagnose „Förderschwerpunkt Wahrnehmung und Entwicklung“ sowie dem „Förderschwerpunkt Lernen“ weisen im Allgemeinen einen Entwicklungsrückstand im Gegensatz zu ihren Mitschülern auf. Dieser Entwicklungsrückstand kann aber natürlich von Schüler zu Schüler unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Diese SuS haben vor allem mit Konzentrationsproblemen, Verständnisschwierigkeiten und einem allgemein langsamerem Lerntempo zu kämpfen. Um einen sinnvollen Unterricht für diese Schülerin oder diesen Schüler gestalten zu können, müssen vorerst Informationen über den Schüler eingeholt werden, beispielsweise Erfahrungen aus früheren Schulen oder der familiäre Hintergrund, einfach um sich darüber im klaren zu werden, worauf es bei diesem Schüler ankommt. Ein Treffen mit den Eltern und/oder ein Gespräch mit früheren Lehrern und dem Schüler selbst empfinde ich daher für sehr sinnvoll. Die Lernprozesse des Schülers sollten daraufhin besonders beobachtet und gegebenfalls mit den Eltern besprochen werden.

 

3. Wie können Sie der Vielfalt der Schüler/-innen gerecht werden und welche Verbündeten können sie dazu gewinnen?

Um der Vielfalt der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden, finde ich es wichtig neben den Schwächen eines Schülers vor allem auch seine Stärken zu kennen oder eben diese gemeinsam herauszufinden. Die individuelle Förderung eines jeden Schülers ist daher natürlich unumgänglich. Unterschiedliche Stärken und Schwächen der SuS im Klassenzimmer bietet außerdem auch immer die Möglichkeit, dass Mitschüler sich gegenseitig im Unterricht unterstützen und voneinander lernen können. Die Kommunikation zwischen den Lehrern einer Schule über bestimmte Lernfortschritte oder -schwierigkeiten eines Schülers, empfinde ich als besonders wichtig. Über diesen Weg können SuS auch fächerübergreifend von ihren Lehrern profitieren, wenn sich diese untereinander austauschen.

 

4. Warum stellte die Entwicklung der Sonderschulen historisch betrachtet einen Fortschritt dar? (vgl. Feuser in Müller 2019)

Die Entwickung von Sonderschulen ermöglichte es Kindern mit den verschiedensten Förderbedarfen grundlegend ersteinmal, dass sie die Institution Schule überhaupt erst besuchen können, was auf jeden Fall, verglichen mit der früheren Situation, einen großen Fortschritt bedeutete. Die Sonderschulen sind daher sogesehen eine Art Vorstufe zu einer allgemeinbildenden Schule. Für die SuS mit Fördebedarf bedeutete dies der erste Schritt in die richtige Richtung und in ein Leben, in dem sie in die Gesellschaft integriert sind.

Inklusion in Schulen

Filed under: Allgemein — Sarah at 8:05 pm on Donnerstag, Mai 16, 2019  Tagged

1. Benennen Sie bitte die für Sie zentralen theoretischen Aspekte aus der Vorlesung und
begründen Sie die Auswahl.

Die prozentuale Verteilung der Förderbedarfe von Kindern und Jugendlichen war für mich persönlich sehr erstaunlich und unvorhergesehen. Im Schuljahr 2016/2017 wurden bundesweit die Förderbedarfe von Kindern und Jugendlichen mit diagnostiziertem sonderpädagogischen Förderbedarf ermittelt. Der Förderschwerpunkt Lernen machte mit 36,5% den mit Abstand größten Teil aus, was ich bei weitem nicht erwartet hätte. Für mich stellt sich daher die Frage, woran das wohl liegen könnte.

Außerdem erstaunlich finde ich, dass der Anteil an Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf, die an Allgemeinen Schulen unterrichet werden, so immens angestiegen ist, nämlich von 18,4% im Schuljahr 2008/2009 auf 37,7% im Schuljahr 2015/2016.

 

2. Betrachten Sie bitte Ihre bisherigen Erfahrungen an Schulen im Gemeinsamen Unterricht und reflektieren Sie kritisch folgende Fragen:

a. Wie würden Sie ihre Erfahrungen im Hinblick auf die theoretischen Aspekte aus der Vorlesung einordnen? (z.B. Modelle von Behinderung, „inkludierende Exklusion“).

Wenn ich an meine Schulzeit zurückdenke ist mir besonders eine Situation im Gedächtnis geblieben. Und zwar hatte eine damalige Klassenkameradin von mir einen schweren Unfall und war deshalb vorübergehend über einige Monate auf einen Rollstuhl angewiesen. Da unser Unterricht vorwiegend im 1. Stock stattfand und unsere Schule nicht über Fahrstühle verfügte, änderte die Schulleitung dutzende Stundenpläne, damit der Unterricht meiner Klasse in Räume verlegt werden konnte, die sich allesamt im Erdgeschoss befanden. Zwar kann ich mich daran erinnern, dass dies über einige Monate lang immer wieder zu Verwirrungen führte, da der Unterricht ständig in neue Räume verlegt wurde, allerdings hat sich nie einer meiner Mitschüler bzw. Lehrer darüber beschwert.

b. Welchen Meinungen zur Inklusion sind Ihnen im Praktikum/in Praxiserfahrungen an Schulen, insbesondere zu der Frage der Inklusion von SuS mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Gymnasien, begegnet und welche Auffassung vertreten Sie selbst?

Da ich noch kein Praktikum an einer Schule absolviert habe, kann ich hierbei nur von Erfahrungen aus meiner eigenen Schulzeit erzählen. Ich habe, soweit ich mich erinnere, nur gute Erfahrungen mit dem Thema Inklusion gemacht. Vor allem in der Grundschulzeit kann ich mich an einige Mitschülerinnen und Mitschüler erinnern, die eine Lese- und Rechtschreibschwäche gehabt haben, darunter auch eine gute Freundin von mir. Sie wurden deshalb aber keineswegs von anderen Mitschülern ausgegrenzt oder irgendwie anders behandelt. Meine Freundin hat dann im Unterricht meist Arbeitsblätter bekommen, die vom Niveau her wahrscheinlich eher für eine niedrigere Klassenstufe vorhergesehen waren. Sitzengeblieben ist sie deshalb aber nicht. Mit ein wenig mehr individueller Förderung durch die Lehrer, aber auch durch die Mitschüler, hat sie trotzdem bei den gemeinsamen Klassenarbeiten mitgeschrieben.

c. Was sind ihrer Meinung nach die größten Chancen und Herausforderung der schulischen Inklusion?

Ich fände es wichtig, dass Schülerinnen und Schüler mit einer Beeinträchtigung, dieselben Chancen bekommen wie andere, ihre Stärken zu zeigen und einen anerkannten Abschluss zu machen, insofern das möglich gemacht werden kann. Eine Herausforderung läge hierbei natürlich bei den Lehrern, da dies mehr Zeit und Aufwand bedeuten würde um einen gemeinsamen Unterricht ermöglichen zu können. Nichtsdestotrotz kann dies auch eine Chance für Mitschüler sein, selbst einmal die Erfahrung zu machen, einem Klassenkamerad unter die Arme zu greifen, wenn man dazu in der Lage ist.

 

3. Formulieren Sie eine Beobachtungaufgabe für zukünftige Praktika. Entweder zur schulischen Inklusion oder zur beruflichen Inklusion bzw. zum Übergang Schule-Beruf.

Inwiefern sind Mitschüler selbst in der Lage, einem benachteiligtem Klassenkamerad bei einer Aufgabe zu helfen oder ihn in eine Gruppenarbeit sinnvoll zu integrieren?

 

 

Individualisierung im Unterricht

Filed under: Allgemein — Sarah at 9:08 pm on Sonntag, Mai 5, 2019  Tagged

Die Vorlesung hat einen schul- und unterrichtstheoretischen Blick auf
individualisierenden Unterricht geworfen.

1. Fassen Sie die für Sie wichtigsten Einsichten, die Ihnen diese
Perspektive eröffnet hat, zusammen.

Die wichtigste Einsicht, die mir diese Perspektive eröffnet hat ist wohl die, dass sie wie jede andere Unterrichtsform ihre Vor- und Nachteile birgt. Zu Beginn der Vorlesung wurden zwei Unterrichtsformate miteinander verglichen: „Unterricht als Klassengespräch“ auf der einen Seite und „Individualisierender Unterricht“ auf der anderen Seite.  Hätte man mich vor der Vorlesung gefragt, welches Format wohl besser auf die verschiedensten Herausforderungen einer leistungs-heterogenen Lerngruppe vorbereitet ist, hätte ich mit Sicherheit das Konzept gewählt, welches auf die Individualisierung eines jeden Einzelnen abzielt. Allerdings hat mir die vergangene Vorlesung die Probleme, die eben diese spezielle Art des Unterrichtens hervorbringt, näher gebracht. Jetzt würde ich antworten, dass es nicht die Unterrichtsmethode gibt, in der jeder Schüler gleichermaßen gefördert und auf ein konformes Leistungsniveau gebracht werden kann. Wenn überhaupt, kann dies nur eine Mischung der verschiedenen Unterrichtskonzepte.

 

2. Welchen Beitrag leistet Ihrer Meinung nach eine solche – auch
kritische Sichtweise – auf die mit Individualisierung verbundenen
Herausforderungen und Probleme für die Reflexion des Umgangs mit
Leistungs-Heterogenität im Unterricht?

Meiner Meinung nach ist es trotz individualisiertem Unterricht schwer, jedem Schüler gerecht zu werden, zumal vielleicht auch die Zeit fehlt jedem Schüler die Hilfe zu geben, die er zu einem bestimmten Thema benötigt. Eine besondere Herausforderung liegt deshalb bei den Lehrern, da sie erheblich mehr Zeit in ihre Unterrichtsplanung investieren müssen. Zum Beispiel wenn es darum geht, ob die Unterrichtsaufgaben auf die verschiedenen Leistungsniveaus der SuS angepasst werden sollen. Zudem kann es bei einer solchen Form von individualisiertem Unterricht zu Ausgrenzungen innerhalb der Lerngruppe führen, wie wir in einem Beispiel in der Vorlesung gesehen haben.

 

3. Welche Fragestellungen könnten aus einer solchen Sicht in der Beobachtung von Unterricht in
Praktika entwickelt werden.

Nehmen wir an der Lehrer/die Lehrerin teilt den SuS Aufgaben mit, die sie bis zum Ende der Stunde erledigen sollen. Wie erfolgt nun der Vorgang, bei dem die Lehrkraft auf einzelne, eventuell lernschwächere SuS, zugeht und ihnen bei der Lösung der Aufgabenstellung hilft? Melden sich die SuS und bitten um Hilfe bei einer bestimmten Aufgabenstellung? Helfen SuS sich womöglich gegenseitig? Sitzt die Lehrkraft vorne und beantwortet die Fragen der SuS, die auf sie zukommen?

Wie motiviert arbeiten andere SuS, wenn die Lehrkraft sich gerade mit einem Mitschüler beschäftigt?

Wieviel Zeit bringt die Lehrkraft im Durchschnitt auf um einem einzelnen Schüler zu helfen und wird sie womöglich dabei von anderen Mitschülern abgelenkt?

 

 

 
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