RV05 Englischunterricht zwischen Selektion und Inklusion

RV05 – Tim Giesler: Englischunterricht zwischen Selektion und Inklusion 7.5.18

In der heutigen Vorlesung handelte das Thema von „Englischunterricht zwischen Selektion und Inklusion in der Grundschule“. Es wurden Verständnis Unterschiede vorgestellt. Wie wird Unterrichtet? Was ist von großer Bedeutung? Was sollen die SuS am Ende lernen? Die historische Geschichte über Fremdsprachen in der Schule ( 19.Jh. Fremdsprache als höherer Bildung bis 20Jh. Englisch für alle (?)) ermöglichte eine Auseinandersetzung mit dem Thema. Außerdem wurden ehemalige Ansätze zum erlernen einer neuen Sprache, aus der Wissenschaft, vorgestellt. In einer Diskussionsrunde sprachen wir über Fertigkeiten und Kompetenzen, die durch diese Systeme erlernt werden können.

Merkmale eines Fremdsprachenunterrichts, der vor allem kognitive Fähigkeiten anspricht: Ein Fremdsprachenunterricht ( Englisch)  ist hauptsächlich kognitiv und befasst sich hauptsächlich mit dem theoretischem Lernen. Der Fokus liegt auf das Verstehen und Umsetzten der Grammatik und fordert somit, dass SuS strikte auswendig Lernen ( Regeln, Vokabeln usw.).  Ein Schüler oder eine Schülerin wird dann beispielsweise selektiert, wenn er/ sie Schwierigkeiten beim auswendig Lernen hat.  Kinder mit einer Konzentrationsschwäche, oder die mehr Zeit beim Lernen und verarbeiten brauchen, ( Wahrnehmungsverzögerung) sind durch Vokabeltests beispielsweise selektiert. Ein Vokabeltest fordert dazu auf, dass eine bestimmte Anzahl an Vokabeln gelernt werden müssen, ohne evtl. sie verstanden zu haben und dann diese unter Zeitdruck abzurufen. Kinder die gut im auswendig Lernen sind haben hier ein Vorteil, allerdings ist fraglich, ob sie in anderen Kontexten, sei in einem Gespräch oder in einem Textabschnitt o.Ä. das gelernte verstehen und umsetzten können.

Eigene Schulzeit: Die Vokabeltests haben mich sehr lange geprägt, auswendig Lernen fiel mir nicht schwer, allerdings ging es auch nur um ein stumpfes Abfragen. Ich bekam dadurch, oft eine gute Note. Aber das Umsetzen in anderen Kontexten, sei in einem Gespräch im direkten Austausch oder in Textverständnis fiel mir schwer. Da der Zusammenhang zum Inhalt fehlte.  Oft waren es auch nicht die Themen, die mich Interessiert haben ( Essen, Einkaufen, Sport usw.).  In der Klasse sind es oft fiktive Situationen, die wenig mit der “ realen“ Welt zu tun haben. Durch Rollenspiele und „native Speakers“ ( Filme, Songs, CDs zum Lehrbuch) hat die Lehrkraft versucht uns, als SuS die „reale“ Welt näher zubringen. Durch die gespielte Situationen, klappte es nur bedingt. In den folgenden Jahren habe ich angefangen zu Reisen, die Konfrontation mit „Einheimischen“ bzw. mit Menschen zu sprechen, die Englisch können, hat mir sehr geholfen. Um mich mit ihnen zu verständigen, lernte ich die Vokabeln die ich brauchte.

Beobachtungskriterien:

  • Gibt es genug Anregung um die Sprache vielseitig zu Lernen?
  • Ist der Sinn und das Ziel der Unterrichtseinheit für die Schüler und Schülerinnen eindeutig?
  • Welche Hilfsmittel stehen dem einzelnen Schüler oder der Schülerin zu Verfügung um selbstständig die Sprache zu erlernen?

 

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Ein Gedanke zu „RV05 Englischunterricht zwischen Selektion und Inklusion“

  1. Hallo Salia,
    danke für deinen Beitrag.
    Deine Theorien zum Thema Fremdsprachenunterricht (vor allem die These, dass dieser sehr theorielastig ist) würde ich voll und ganz unterstützen. Ebenfalls sehe ich den Fokus auf der Umsetzung der Grammatik und das daraus resultierende Auswendiglernen der Vokabeln. Sehr gut fand ich hier die Überlegung, ob die Kindern, die gut in Vokabeltests sind, das Gelernte auch in einem anderen Kontext anwenden können.

    Auch deine Erfahrungen mit Fremdsprachenunterricht aus eigenen Schulzeiten ähneln meinen Erfahrungen sehr.
    Mir fiel es ebenfalls nicht schwer Vokabeln für die Tests oder Grammatikregeln auswendig zu lernen. Allerdings hatte ich immer wieder Probleme das Auswenidggelernte anzuwenden. Zum Beispiel hatte ich auswendig gelernt wie sich die Zeiten richtig zusammensetzen und konnte Arbeitsblätter bearbeiten, welche verlangten eine bestimmte Zeit in vorgegebenen Sätzen zu nutzen. Allerdings wusste ich sobald der Kontext ein anderer war die Zeiten nicht mehr anzuwenden. Zum Beispiel wenn man entscheiden sollte welche Zeit man für einen bestimmten Satz nutzt.
    Auch die Vokabeltests waren keine große Hilfe für mich, da ich bis heute Schwierigkeiten habe mich fließend auf dieser Fremdsprache zu unterhalten, obwohl das Ziel des Tests war den Wortschatz zu erweitern um Dialoge auf dieser Sprache führen zu können.
    Leider habe ich im Gegensatz zu dir die Erfahrung mit dem Reisen und der Konfrontation mit Einheimischen nicht machen können.

    Deine Beobachtungskriterien finde ich gut überlegt und sinnvoll. Ich persönlich würde noch ein Kriterium hinzufügen wollen:
    Ist eine angenehme Atmosphäre in der Klasse/Lerngruppe geschaffen?
    Da ich mich erinnern kann, dass ich und mehrere andere meiner Mitschüler durch eine unangenehme Atmosphäre in der Klasse Angst hatten uns auf einer anderen Sprache zu äußern. Das stand unserem Lernprozess sehr im Weg.

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