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Die kognitiven Dimensionen von Lernerfolg

Erläutern Sie den Einfluss von Intelligenz und Vorwissen auf den Lernerfolg. In welchem Verhältnis stehen diese beiden Heterogenitätsdimensionen? Und was muss man tun, um ihren jeweiligen Einfluss empirisch zu untersuchen?

Beide Heterogenitätsdimensionen, also sowohl Intelligenz als auch Vorwissen, sind für den Lernerfolg von Bedeutung.

Intelligenz lässt sich erst ab einem Alter von ca. 4-5 Jahren „messen“. Die Intelligenz steigt bis etwa zum 20. Lebensjahr enorm an. Wie sich die Intelligenz entwickelt hängt von zwei Faktoren ab: Anlage und Umwelt. Diese Faktoren ergänzen sich gegenseitig und haben einen in etwa gleichen Einfluss auf die Intelligenz. Auch das Vorwissen spielt eine bedeutende Rolle. In der Vorlesung wurde dies mit dem „Fußball-Test“ verdeutlicht: Kinder, die Vorwissen zu Thema Fußball haben konnten eine lückenhafte Geschichte später besser wiedergeben, als Kinder ohne dieses Vorwissen. Die Kinder mit Vorwissen haben trotz teilweise niedrigerem IQ besser abgeschnitten als die Schüler/innen ohne Vorwissen.

Beide Heterogenitätsdimensionen ergänzen sich, jedoch wird durch das Beispiel deutlich, dass das Vorwissen einen deutlich größeren Einfluss auf den Lernerfolg hat.

Bei einer empirischen Messung ist es notwendig, dass unterschiedliche Messzeitpunkte gewählt werden. Dadurch wird die Entwicklung des Kindes deutlich. Zudem ist die Beschulungsdauer des zu testendes Kindes von höherer Bedeutung als dessen Lebenszeit. Jedoch spielen auch außerschulische Faktoren, wie beispielsweise die Familie eine Rolle bei der Entwicklung von Intelligenz und Vorwissen.

(Wie) sind Sie bisher mit dem (heterogenen) Vorwissen Ihrer SuS umgegangen? Und: Welche (evtl. negativen) Erfahrungen haben Sie schon mit mangelnder Kenntnis oder falschen Annahmen über den (Vor‐)Wissensstand Ihrer SuS gemacht?

Sowohl während meines Bundesfreiwilligendienstes als auch einem Praktikum habe ich festgestellt, dass die Lehrkräfte vielfältige Themen auswählen. Mal ging es um Tiere, mal um Sport. Da die unterschiedlichen Schüler/innen zu den Themen unterschiedliches Vorwissen hatten, haben mal die einen profitiert und mal die anderen. Mir ist aufgefallen, dass das Interesse an einem Thema oft größer war, wenn bereits Vorwissen darüber vorhanden ist. Das hat zu folge, dass Kinder ohne Vorwissen schwieriger dafür zu begeistern waren.

Einige Befunde der heutigen Sitzung waren für Sie möglicherweise überraschend. Oder Sie sehen einige der Forschungsergebnisse kritisch in Bezug auf Schule und Unterricht. Welche Forschungsfragen ergeben sich daraus (z.B. für Ihr nächstes Praktikum)? Und wie können Sie diese Fragen beantworten?

Während der Vorlesung ist mir deutlich geworden, was für einen großen Einfluss das Vorwissen hat. Mir war bewusst, dass es eine Rolle spielt und anhand meiner Vorerfahrungen ist mir deutlich geworden, dass das interesse oftmals ein ganz anderes ist. Trotz diesem Bewusstsein finde ich das Ergebniss der Fußballaufgabe interessant und überraschend. Ich habe erwartet, dass Kinder mit hohem IQ und weniger Vorwissen ähnlich abschneiden wie Kinder mit niedrigem IQ und viel Vorwissen. Somit lautet meine Forscherfrage „Wie muss Unterricht gestaltet werden, damit er die Interessen aller Schüler/innen berücksichtigt?“

Um die Frage zu beantworten wäre es hilfreich zu wissen, welche Interessen die Schüler/innen mitbringen. Außerdem muss sich mit unterschiedlichen Unterrichtsmethoden auseinandergesetzt werden.

Eine Antwort auf „Die kognitiven Dimensionen von Lernerfolg“

Hallo Celina,

Ich stimme dir zu, dass sowohl Intelligenz als auch Vorwissen für den Lernerfolg von Bedeutung sind, aber Vorwissen einen größeren Einfluss hat.

Ich konnte während meines Praktikums in einer ersten Klasse ähnliche Dinge beobachten. Die Kinder mit Vorwissen haben sich begeisterter gezeigt, Aufgaben zu dem Thema zu bearbeiten. So haben einige Kinder, die schon ein bisschen schreiben konnten, gerne geschrieben und auch gerne und leichter neue Buchstaben gelernt. Die Kinder, die weniger Vorwissen besaßen, haben sich beim Schreibenlernen nicht so motiviert gezeigt.
Die Lehrer*innen haben versucht, viel über das Vorwissen der Schüler*innen herauszufinden. So wurde ihnen zu Beginn ein leeres Blatt Papier gegeben und sie sollten darauf alles malen bzw. schreiben was sie schon zu Zahlen kennen. Somit konnte die Lehrkraft auf das Vorwissen aufbauend den Unterricht planen.

Ich finde deine Frage sehr interessant und hätte auch so eine ähnliche Frage gewählt. Die Interessen der Kinder sind dabei sehr wichtig, da stimme ich dir zu und auch die verschiedenen Unterrichtsmethoden. Ich finde es nur schwierig, diese Frage in einem Praktikum umzusetzen. Beobachten kann man wahrscheinlich nicht so viel dazu, weil die Lehrer*innen meistens nicht viele verschiedene Unterrichtsmethoden verwenden.

Vielen Dank für deinen interessanten Beitrag!

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