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Abschlussbericht

Aufgabe 1

Die Ringvorlesung hat mir viele neue Themen näher gebracht, mit denen ich mich zuvor nicht auseinandergesetzt habe.

Dabei ist bei mir direkt ein Aspekt vom Beginn des Semesters hängengeblieben: Das Spannungsfeld zwischen Heterogenität und Homogenität. Ich halte diesen Aspekt für besonders relevant da er uns immer und überall begleitet und einen Großteil unseres Lebens einnimmt, obgleich dies bewusst oder unbewusst geschieht.

Während jedes Individuum unterschiedlich ist und persönliche Eigenschaften, Einstellungen und Verhaltensweisen mit sich bringt, gibt es in jeder Gruppe auch Gemeinsamkeiten und Dinge, die die Individuen ein Stück weit „gleich“ machen. Luhmann (1975, S. 36) betitelt Vielfalt als anspruchsvolle Realität. Es gibt einen bestimmten Ordnungswunsch, der die Suche nach Gemeinsamkeiten bestimmt. Dieser Ordnungswunsch geht gehen Überforderungsbefürchtungen an. Dabei sind die Ordnungswünsche individuell und von Person zu Person unterschiedlich. Um dem Ordnungswunsch nachzugehen haben wir alle Stereotype, welche jedoch zu Diskrimminierung und Vorurteilen führen können. Außerdem kann das Abweichen von Normalitätserwartungen als Störfaktor wahrgenommen werden. Ein Beispiel bietet ein/e Schüler/in, der/die durch mangelndes Sprachverständnis im Unterricht auffällt und somit von der restlichen Gruppe abweicht.

Die zweite Erkenntnis, welche bei mir hängengeblieben ist, sind die Genderdimensionen als Literaturvermittlung. Dies ist keine direkt neue Erkenntnis, jedoch finde ich das Thema sehr interessant, da ich selbst Germanistik studiere und der Literaturunterricht ohnehin eine große Rolle spielt. Ich möchte mich auf den Aspekt der Vermittler/innen und deren Einfluss beziehen. Während der Vorlesung ist mir noch einmal deutlich geworden, welche Bedeutung das Leseverhalten anderer auf Kinder hat. Besonders auffällig ist hier die in der Präsentation erwähnte Vorbildwirkung, also das eine weiblich geprägte Lesesozialisation dazu führen kann, das Lesen als weibliche Kulturpraxis angesehen wird (Schmitt-Rößer, 2011). Dies lässt sich auch auf die Grundschule beziehen. Da es mehr Lehrerinnen als Lehrer gibt sind es hier meistens Frauen, die den Kindern vorlesen.

Aufgabe 2

Rückblickend auf meine Schulzeit erinnere ich mich, dass die Interessen der Mädchen und die der Jungen klar voneinander abgegrenzt waren. Beispielsweise haben die Jungen in der Pause Fußball gespielt, während die Mädchen zum Beispiel Pferd gespielt haben. Ausnahmen gab es nur sehr selten. Auch im Unterricht wurden diese Genderklischees wieder gespielgelt, indem die Mädchen häufiger an Tieren interessiert waren während die Jungen Technik spannender fanden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt, der mir erst während praktischen Erfahrungen an unterschiedlichen Schulen aufgefallen ist, ist die Sprache. Insbesondere an einer Schule gab es viele Kinder mit Migrationshintergrund, die noch nicht lange in Deutschland waren und die Sprache nahezu gar nicht beherrschten. Diese Kinder erhielten zusätzlichen Deutschunterricht. Während sie bei unterschiedlichen Aufgaben sehr häufig Hilfe benötigten, da sie viele Wörter nicht kannten, konnten sie sich mit ihren Mitschüler/innen gut verständigen. Keiner wurde aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse ausgegrenzt, im Gegenteil: es wurde geholfen wenn jemand nicht weiter wusste. Dies habe ich als sehr positiv aufgenommen, was ich im Vorfeld nicht so erwartet hätte.

Aufgabe 3

Wie ich bereits erwähnt habe interessiere ich mich sehr für die (deutsche) Sprach in der Schule. Ich halte angemessene Sprachförderung in der heutigen Zeit für unumgänglich und ein wichtiges Thema in der Vorbereitung auf unsere berufliche Zukunft. Gerne würde ich mich mit dem Thema weiterhin beschäftigen und unterschiedliche Maßnahmen zur Sprachförderung kennen lernen.

Was mir in der Vorlesung gefehlt hat ist die Thematisierung von Nebenfächern. Besonders der Bereich Sport kam in meinem bisherigen Studium sehr kurz bzw. wurde noch gar nicht thematisiert. Da ich auch inklusive Pädagogik studiere interessiert mich die Umsetzung des Sportunterrichts hinsichtlich der Umsetzung mit Kindern mit Behinderung. Aber ohnehin halte ich Sportunterricht und weitere Angebote zu Thema Gesundheit interessant (Beispielsweise Ernährung, was in einigen Klassen während der Frühstückspause aufgegriffen wird). Ich denke das im Hinblick auf Heterogenität viel zum Thema Fitness zu sagen wäre. Da ich selbst erlebt habe das viele Kinder von zu Hause diesbezüglich keine hinreichende Unterstützung erhalten finde ich es wichtig, darüber zu sprechen.

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Mehrsprachigkeit

1. In der Lehrer*innenkonferenz diskutieren Sie die Empfehlungen für die jeweilige weiterführende Schule der einzelnen Schüler*innen. Für einen Schüler, der vor zwei Jahren nach Deutschland und nach einiger Zeit in der Vorklasse in Ihre Klasse gekommen ist, soll – lediglich aufgrund seiner Deutschkenntnisse – von einer Empfehlung für das Gymnasium abgesehen werden. Nehmen Sie auf Basis der Inhalte der Vorlesung Stellung dazu.

Da die anderen Fähigkeiten des Schülers, welche für den Besuch eines Gymnasiums relevant sind, nicht in Frage gestellt werden halte ich das hier genannte Argument für nicht ausreichend.

Die Sprachentwicklung ist ein dynamischer Prozess. Er entwickelt sich also im Laufe der Zeit weiter. Somit kann der Schüler seine Deutschkenntnisse stetig verbessern. Jedoch dauert der Erwerb der Bildungssprache mehrere Jahre. Jede/r Schüler/in muss in seiner Schullaufbahn ein spezielles Register durchlaufen und es kommt häufig vor, dass Kinder mit Deutsch als Zweitsprache hier einen Nachteil erfahren und der Lernaufwand für diese größer ist. Trotzdem ist es möglich, dem Schüler den Besuch des Gymnasiums zu ermöglichen, sofern er hier ausreichend gefördert und unterstützt wird.


2. Welche Erfahrungen mit Mehrsprachigkeit – in der hier verstandenen breiten Sicht – in Schule und Unterricht (selbst als Schüler*in und/oder Praxiserfahrungen) haben Sie bislang gemacht? Diskutieren Sie die Erfahrungen vor dem Hintergrund dieser Vorlesung.

Ich habe sowohl positive als auch negative Erfahrungen mit Mehrsprachigkeit gemacht. In meinem letzten Praktikum wurden mehrsprachige Schüler unterstützt, indem Sprachen wie Türkisch oder Kurdisch unterrichtet wurden. Ebenso gab es an dieser Schule spezielle Deutschkurse, an denen einige teilgenommen haben.

Ich habe jedoch auch schon das Gegenteil erlebt. Hier haben Schüler sich auf einer anderen Sprache unterhalten, was die Lehrkraft mit den Worten „Wir sind hier in Deutschland, hier wird deutsch gesprochen!“ verboten hat.


3. Was möchten Sie nach dem Besuch dieser Vorlesung bei Ihrer zukünftigen Unterrichtsgestaltung beachten? Welches Wissen und welche Fähigkeiten fehlen Ihnen dafür noch?

Mir ist noch einmal deutlicher geworden, was für einen großen Einfluss wir als Lehrkräfte haben. Ich finde es wichtig, sich im Voraus über die unterschiedlichen Sprachkenntnisse der Schüler/innen zu informieren.

Um Mehrsprachigkeit zu fördern würde ich beispielsweise versuchen, allgemeine Dinge wie Begrüßungen oder Geburtstagswünsche in mehreren Sprachen zu integrieren.

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Die kognitiven Dimensionen von Lernerfolg

Erläutern Sie den Einfluss von Intelligenz und Vorwissen auf den Lernerfolg. In welchem Verhältnis stehen diese beiden Heterogenitätsdimensionen? Und was muss man tun, um ihren jeweiligen Einfluss empirisch zu untersuchen?

Beide Heterogenitätsdimensionen, also sowohl Intelligenz als auch Vorwissen, sind für den Lernerfolg von Bedeutung.

Intelligenz lässt sich erst ab einem Alter von ca. 4-5 Jahren „messen“. Die Intelligenz steigt bis etwa zum 20. Lebensjahr enorm an. Wie sich die Intelligenz entwickelt hängt von zwei Faktoren ab: Anlage und Umwelt. Diese Faktoren ergänzen sich gegenseitig und haben einen in etwa gleichen Einfluss auf die Intelligenz. Auch das Vorwissen spielt eine bedeutende Rolle. In der Vorlesung wurde dies mit dem „Fußball-Test“ verdeutlicht: Kinder, die Vorwissen zu Thema Fußball haben konnten eine lückenhafte Geschichte später besser wiedergeben, als Kinder ohne dieses Vorwissen. Die Kinder mit Vorwissen haben trotz teilweise niedrigerem IQ besser abgeschnitten als die Schüler/innen ohne Vorwissen.

Beide Heterogenitätsdimensionen ergänzen sich, jedoch wird durch das Beispiel deutlich, dass das Vorwissen einen deutlich größeren Einfluss auf den Lernerfolg hat.

Bei einer empirischen Messung ist es notwendig, dass unterschiedliche Messzeitpunkte gewählt werden. Dadurch wird die Entwicklung des Kindes deutlich. Zudem ist die Beschulungsdauer des zu testendes Kindes von höherer Bedeutung als dessen Lebenszeit. Jedoch spielen auch außerschulische Faktoren, wie beispielsweise die Familie eine Rolle bei der Entwicklung von Intelligenz und Vorwissen.

(Wie) sind Sie bisher mit dem (heterogenen) Vorwissen Ihrer SuS umgegangen? Und: Welche (evtl. negativen) Erfahrungen haben Sie schon mit mangelnder Kenntnis oder falschen Annahmen über den (Vor‐)Wissensstand Ihrer SuS gemacht?

Sowohl während meines Bundesfreiwilligendienstes als auch einem Praktikum habe ich festgestellt, dass die Lehrkräfte vielfältige Themen auswählen. Mal ging es um Tiere, mal um Sport. Da die unterschiedlichen Schüler/innen zu den Themen unterschiedliches Vorwissen hatten, haben mal die einen profitiert und mal die anderen. Mir ist aufgefallen, dass das Interesse an einem Thema oft größer war, wenn bereits Vorwissen darüber vorhanden ist. Das hat zu folge, dass Kinder ohne Vorwissen schwieriger dafür zu begeistern waren.

Einige Befunde der heutigen Sitzung waren für Sie möglicherweise überraschend. Oder Sie sehen einige der Forschungsergebnisse kritisch in Bezug auf Schule und Unterricht. Welche Forschungsfragen ergeben sich daraus (z.B. für Ihr nächstes Praktikum)? Und wie können Sie diese Fragen beantworten?

Während der Vorlesung ist mir deutlich geworden, was für einen großen Einfluss das Vorwissen hat. Mir war bewusst, dass es eine Rolle spielt und anhand meiner Vorerfahrungen ist mir deutlich geworden, dass das interesse oftmals ein ganz anderes ist. Trotz diesem Bewusstsein finde ich das Ergebniss der Fußballaufgabe interessant und überraschend. Ich habe erwartet, dass Kinder mit hohem IQ und weniger Vorwissen ähnlich abschneiden wie Kinder mit niedrigem IQ und viel Vorwissen. Somit lautet meine Forscherfrage „Wie muss Unterricht gestaltet werden, damit er die Interessen aller Schüler/innen berücksichtigt?“

Um die Frage zu beantworten wäre es hilfreich zu wissen, welche Interessen die Schüler/innen mitbringen. Außerdem muss sich mit unterschiedlichen Unterrichtsmethoden auseinandergesetzt werden.

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Heterogenitätsdimensionen im naturwissenschaftlich-technischen Unterricht

1. Im Rahmen eines Projekttages dürfen die Schüler*innen der 3b wählen, ob sie lieber Naturgegenstände sammeln und damit ein Wald-Mandala gestalten oder aber in Bäumen aufgehängte Nistkästen abhängen und reparieren möchten. Sandra interessiert sich mehr für
die Nistkästenaufgabe, wählt aber wie die meisten anderen Mädchen der Klasse das Mandala-Vorhaben. Finden Sie mögliche Erklärungen für diese Entscheidung vor dem Hintergrund der „grundlegenden psychologischen Bedürfnisse“ nach Deci und Ryan (1993).

Das Sandra sich für diese Aufgabe entscheidet kann an der sozialen Eingebundenheit liegen, die sie so erlebt. Es scheint schlichtweg typisch zu sein, sich für diese Aufgabe zu entscheiden, so dass sie die Entscheidung trifft, sich den anderen Mädchen anzuschließen, obwohl ihr Interesse woanders liegt. Sie verhindert so, dass sie von den anderen als „anders“ angesehen wird. Es kommt häufig vor, dass sich den Freund*innen angeschlossen wird, so dass man mit diesen zusammenarbeiten kann. Zudem ist es möglich, dass sie sich nicht traut der Nistkästenaufgabe nachzugehen, da sie (möglicherweise aufgrund der eben genannten Sichtweise) bisher wenig handwerklich-technische Erfahrungen gesammelt hat. Sie könnte also der Meinung sein, dass sie nicht die nötige Kompetenz mitbringt.

2. Welche didaktischen Entscheidungen konterkarieren in dieser Situation (paradoxer Weise?) für den Großteil der 3b die Förderung vielfältiger Interessen?

Die Aufgabenstellung erlaubt den Schüler*innen eine freie Wahl in dem, was sie machen wollen. So sollte ermöglicht werden, dass die Kinder ihren Interessen nachgehen können und die Aufgabe machen, die sie am meisten interessiert. Jedoch spielen soziale Gegebenheiten hier rein, die das Auswählen der Aufgabe mehr beeinflussen als das eigentliche Interesse der Kinder. So kommt es, dass die Schüler*innen teilweise Aufgaben bearbeiten an denen sie weniger Spaß haben, nur weil es so richtig zu sein scheint.

3. Eine Kollegin berichtet im Lehrer*innenzimmer, dass sie im Werkunterricht bei Partnerarbeiten meist Junge/Mädchen kombiniert, um Kompetenzunterschiede auszugleichen. Kommentieren Sie
diesen Ansatz mit Blick auf verschiedene denkbare Ausprägungen technikbezogener Selbstkonzepte der Schülerinnen und Schüler.

Durch die Zuordnung der Lehrkraft können die Schüler*innen feststellen, dass sie ihnen bestimmte Kompetenzen zuweist, die der/die jeweils andere nicht hat. Dieses (falsche) Bild verankert sich bei den Kindern und sie denken, dass sie etwas aufgrund ihres Geschlechts besser oder schlechter können.

4. Sie möchten eine Bachelorarbeit zu gendersensiblem Sachunterricht schreiben. Formulieren Sie eine mögliche Forschungsfrage hierzu und erläutern Sie, inwiefern Unterrichtsbeobachtungen oder Befragungen von Schüler*innen bzw. Lehrer*innen für Ihre Bearbeitung der Forschungsfrage hilfreich sein könnten.

„Wie wirkt sich eine heterogene Partner-/Gruppenwahl auf die Lernatmosphäre, Lernfortschritte und das Wohlbefinden der Kinder aus?“

Anhand dieser Frage kann Sachunterricht in verschiedenen Kombinationen (In der Großgruppe, kleinere Gruppen, nur Mädchen/Jungen etc.) durchgeführt werden. Nach den jeweiligen Einheiten können die Schüler*innen und Lehrkräfte gefragt werden, was sie an dieser Partner-/Gruppenkombination gut oder schlecht fanden (bezogen auf das Geschlecht, wer was wie gut gemacht hat und ob es tatsächlich Unterschiede gab) Auch die Lehrkräfte können beobachten und berichten, wie gut etwas geklappt hat und ob es Unterschiede in den jeweiligen Gruppen/Paaren gab.

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Genderkompetenzen im Literaturunterricht

  1. Erörtern Sie die zentrale Bedeutung der Lektüreauswahl im Kontext der Ansatzpunkte (Vermittler*innen, Rezipient*innen, Kompetenzziele, Lerngegenstände) eines gendersensiblen Literaturunterrichts!

    Es wird schnell deutlich, dass die Vermittler/innen eine bedeutende Rolle bezüglich der Lektüreauswahl einnehmen. Zum einen gibt es in Grundschulen und Kitas ohnehin häufiger Frauen, die den Kindern als Vorbild dienen, wobei Lesen als „weiblich“ wahrgenommen wird. Zum anderen entscheiden diese über die Lektüren und damit über die Identifikationsmöglichkeiten, die sich den Kindern bieten. Somit ist es hilfreich, wenn die Schüler/innen auch von männlichen Lesern unterstützt werden. So kann Klischees entgegengewirkt werden und Jungen können motiviert werden, ebenfalls gerne zu lesen. Zudem liegt das Interesse des Lesestoffs bei Mädchen und Jungen woanders. Mädchen fokussieren sich häufiger auf literarische Texte, während Jungen informative Texte bevorzugen. Im Unterricht sollten unterschiedliche Arten von Texten behandelt werden, um das Interesse aller zu wecken und die breite Spanne von dem was es gibt offen zulegen. Hierbei ist es beispielsweise möglich, die Kinder in die Lektüreauswahl einzubeziehen.

  2. Welche Erfahrungen haben Sie bislang mit den einzelnen Ansatzpunkten gendersensiblen Literaturunterrichts gemacht?

    Bisher habe ich meistens mitbekommen, dass im Unterricht literarische Texte behandelt wurden. In vielen Werken ging es um Tiere, Freundschaft, aber auch Abenteuer. Jedoch fiel die Auswahl selten auf Werke, die sich beispielsweise auf Ereignisse aus einer vergangenen Welt bezogen. Jedoch habe ich mich zuvor nahezu gar nicht mit dem Thema gendersensiblen Literaturunterrichts auseinandergesetzt, so dass ich nicht hinterfragt habe, wie es zur Auswahl einer bestimmten Lektüre kam.

  1. Welches Potential bieten implizite vs. explizite Genderkonstruktionen für die Auseinandersetzung mit Genderdimensionen? Entwickeln Sie je 1-2 Forschungsfragen, die Sie beim Einsatz der vorgestellten Beispiele im Unterricht besonders interessieren würden!

    Beide Genderkonstruktionen sind von Bedeutung, wobei die Explizite, wie in der Vorlesung beschrieben, das Thema noch einmal hervorheben. Von daher finde ich insbesondere diese Dimension sehr ansprechend, um das Thema in der Klasse anzusprechen. Ich denke, dass Vorurteile und Klischees durch das behandeln solcher Werke aufgebrochen werden können. Auch das hier vorgestellte implizite Werk finde ich interessant, da mir die ständige Thematisierung von Gender in jedem Werk durch dieses Beispiel bewusst geworden ist.

    Explizit: Welches Verständnis von Gender haben die Schüler/innen und wie verändert sich dieses während der Auseinandersetzung mit dem Werk Alles rosa?

    Implizit: Mit welchem der Hauptcharaktere können sich die Schüler/innen stärker identifizieren und warum?

  1. Wie ließe sich den verbreiteten Annahmen, Jungen seien Lesemuffel und Mädchen seien Leseratten in der Praxis entgegenwirken (optional)?

    Ich denke es ist wichtig, den Kindern früh nahe zubringen, wie facettenreich das Lesen ist. Wie schon in Aufgabe 1 beschrieben ist es wichtig, unterschiedliche Genres aufzuführen, um den Kindern zu zeigen das jeder lesen kann was er möchte. Ebenso ist es wichtig, dass auch Männer lesen. Wenn in der Schule kein Kollege zur Verfügung steht wäre es möglich, dies auf einem Elternabend zu thematisieren. So können Eltern Kinder zusätzlich motivieren. Wenn dieser Aspekt in der Klasse ohnehin Thema ist, lässt er sich auch mit den Kindern direkt besprechen. Hierbei sollten Klischees angesprochen werden und das Aufbrechen dieser. Die Kinder sollen sich wohlfühlen bei dem was sie tun und nicht das Gefühl haben, dass es nicht normal ist.

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Zwischen Heterogenität und Homogenität

1. Welche Aspekte des Spannungsfeldes von Heterogenität und Homogenität, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, sind für Sie im Bereich schulischer Bildung besonders relevant? Begründen Sie Ihre Auswahl mit Bezügen zu den theoretischen Grundlagen, die in der Vorlesung behandelt wurden.

Alle genannten Aspekte sind von Bedeutung und gehen miteinander einher. Ich schenke dem Aspekt „Vielfalt ist Realität – Automatische Suche nach Gemeinsamkeiten“ besondere Aufmerksamkeit. Im schulischen Kontext spielt Vielfalt eine große Rolle, insbesondere zu Beginn, wenn eine Klasse erstmals zusammen kommt. Es geht darum, mit dieser Realität klar zu kommen und allen Schüler*innen gerecht zu werden. Damit einhergehend tritt ein Ordnungswunsch auf, um Überforderung zu verhindern. Ich selbst finde diesen Aspekt besonders relevant um die Frage zu beantworten, wie mit unterschiedlichen Situationen umgegangen werden kann.

Ebenso interessant finde ich das gewollte Herstellen von Homogenität, also die Erschaffung einer Wir-Gruppe. Jedoch rückt hier ebenfalls die unbewusste Idealvorstellung in den Fokus und damit die selektive Bündnisbildung. Somit finde ich es wichtig, Kenntnis von einer möglichen unbewussten Bündnisbildung zu haben, durch welche andere Schüler*innen sich ausgeschlossen fühlen können.

2. Benennen und diskutieren Sie Beispiele für die von Ihnen unter 1 benannten Aspekte und nehmen sie dabei explizit Bezug zu Ihren bisherigen Praktika oder Ihrer eigenen Schulzeit.

In Bezug auf die von mir genannten Aspekte möchte ich auf ein Beispiel aus einem Praktikum in der ersten Klasse eingehen. Meiner Meinung nach umfasst das Bespiel beide Aspekte, oder besser gesagt ebenfalls welche, die ich nicht explizit erwähnt habe. Das Praktikum habe ich direkt nach den Sommerferien gestartet und die Klasse war ohnehin sehr heterogen. Unter anderem war ein Kind mit besonderem Förderbedarf im Bereich Wahrnehmung und Entwicklung in der Klasse, mit welchem sowohl die anderen Schüler*innen als auch die Lehrkräfte Probleme hatten. Da ich die Klasse nur in den ersten Wochen begleitet habe, hatte ich lediglich einen kleinen Einblick. Dieser hat jedoch den Wunsch nach der Suche nach Gemeinsamkeiten gezeigt. Das Kind hat (scheinbar) nicht in die Klasse hinein gepasst und die gewünschte Ordnung enorm gestört. Einige der Lehrkräfte haben erzählt, dass sie nicht mit der Situation umzugehen wissen. Die restliche Klasse hat sich in der kurzen Zeit trotz der Individualität schnell zu einer Gruppe entwickelt, die gut miteinander arbeiten konnte. Selbstverständlich einige immer noch besser als andere. Das Kind mit dem Förderbedarf jedoch hatte keinen Anschluss in der Klasse und selten mit anderen Kindern gespielt, da es vom „Idealbild“ weiter entfernt war als alle anderen.

3. Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika zum Spannungsfeld von Heterogenität und Homogenität in der Schule

Welche Gemeinsamkeiten gibt es in der Gruppe und welche Eigenschaften / Verhaltensweisen werden als Störfaktor wahrgenommen?

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