Forschendes Studieren in der Didaktik der romanischen Sprachen an der Universität Bremen mit dem methodologischen Ansatz Design-Based-Research (DBR)

Institutionelle Zuordnung
Fachbereich 10: Sprach- und Literaturwissenschaften, Arbeitsbereich Didaktik der romanischen Sprachen, Studiengänge BA Frankoromanistik, BA Hispanistik, M.Ed. Französisch und M.Ed. Spanisch
Laufzeit
01.08.2014 – 01.01.2016
Projektbeschreibung
Im Rahmen forschungsbasierter Abschlussarbeiten in den Lehramtsstudiengängen stellt die Gestaltung eigener Forschungsprojekte Studierende oftmals vor große Herausforderungen. Insbesondere bestehen diese in der noch geringen Erfahrung mit der Durchführung von empirischer Forschung. Die Implementierung der Design-Based Research-Methodologie im Bachelor mit dem Profil Lehramt hatte zum Ziel, Studierenden frühzeitig Forschungsmethoden zu vermitteln und sie in laufende Forschungsprozesse
einzubinden, sodass sie bis zur Erstellung der Abschlussarbeit die notwendigen Kompetenzen erwerben können. Zu diesem Zweck wurden Workshops im Bachelor in den entsprechenden fachdidaktischen Modulen durchgeführt, in denen die Studierenden eigene kleinere Forschungsvorhaben entwickelten und in den anschließenden Praxisphasen in der Unterrichtspraxis umsetzten. Der Umgang mit der DBR-Methodologie, die Konzipierung, Evaluation und Weiterentwicklung von Lernszenarien bereitet die Studierenden optimal auf umfangreichere Forschungsvorhaben im M.Ed. vor, da die zyklische Anlage die Möglichkeit eröffnet, das bereits im Bachelor erstmalig evaluierte Lernszenario im M.Ed. weiterzuentwickeln und im Rahmen der empirisch basierten Masterarbeit erneut durchzuführen.
Umsetzung
Als problematisch hat sich zunächst herausgestellt, dass die Studierenden im BA noch große Schwierigkeiten hatten, ein eigenes kleines Forschungsvorhaben zu konzipieren. Hier haben wir im Verlauf des Projektes nachgesteuert und durch zusätzliche Betreuung sichergestellt, dass ausreichende Hilfestellung angeboten werden konnte. Letztlich haben wir uns dazu entschieden, die DBR-Methodologie als einen möglichen Ansatz neben anderen einzuführen, weil nicht alle Studierenden die Entwicklung und Optimierung
von Lernszenarien (Designs) zum Forschungsgegenstand machen möchten. Auch konzeptionelle Arbeiten oder Dokumentenanalysen (auch Lehrwerksanalysen) müssen nach wie vor gut vorbereitet und betreut werden. Hierzu ist der DBR-Ansatz nicht geeignet. In jedem Fall hat das ForstA-Projekt dazu beigetragen, dass die Studierenden bereits im BA eine forschende Haltung entwickeln und nicht nur Forschungsergebnisse rezipieren lernen, sondern sich auch mit der Konzeption eigener kleiner Vorhaben auseinandersetzen.
Ausblick
Perspektivisch möchten wir die Zusammenarbeit mit Kooperationsschulen erweitern und Studierenden die Möglichkeit bieten, ihre Projekte in umfangreichen Praxisphasen – z.B. im Praxissemester – durchzuführen. Die Entwicklung eigenständiger forschungsleitender Fragestellungen sowie deren Untersuchung im Praxissemester und im Rahmen der Masterarbeit fördert forschungsorientiertes Lernen und leistet einen Beitrag zur fachdidaktischen Unterrichtsentwicklung und Professionalisierung angehender Lehrkräfte.
Wie erhoffen uns dadurch die Kluft zwischen fachdidaktischer Forschung und unterrichtlicher Praxis aufzuweichen.
Kontakt
Prof. Dr. Andreas Grünewald, Fachbereich 10
GW 2, A3810, gruenewald@uni-bremen.de
Tel. 218-68400

DBR Projekt-Poster (Download PDF)

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