von Ulrike Lahn, Susanne Maaß und Gabriele Bolte
In Nachbarschaften und Quartieren leben Menschen jeden Alters. Mit zunehmendem Alter verengt sich der Bewegungsradius und die Bedeutung des unmittelbaren Wohnumfeldes nimmt zu. Hierzu zählen beispielsweise ein gutes und sicheres Wohnen und Miteinander sowie die problemlose Erreichbarkeit von Einkaufsmöglichkeiten, medizinischer Versorgung, aber auch von sozialen und kulturellen Einrichtungen und Grünflächen.
Was genau bedeutet „Wohnumwelt“, woran hängt das „Wohlbefinden“ für ältere Menschen? Wie können die Bedürfnisse älterer Menschen in Bezug auf ihr Quartier, wie können die Wohn- und Lebensbedingungen, mit denen sie sich wohl- oder unwohl fühlen, erhoben werden? Wie aktiv können und wollen ältere Menschen ihr Lebensumfeld mitgestalten? Und wie könnte Technik in Form eines Online-Nachbarschaftsportals dazu beitragen, die Möglichkeiten der nachbarschaftlichen Vernetzung, Mitgestaltung und Aktivitäten zu verbessern?
Forschendes Lernen: Das Projektseminar
Zu diesen Fragestellungen wurde im Sommersemester 2015 das 4 SWS umfassende, kooperative Projektseminar „Nachbarschaftsportal zu Wohnumwelt und Wohlbefinden im Quartier: Partizipative Technikentwicklung für und mit ältere/n Menschen“ in Zusammenarbeit von Lehrenden des Fachbereichs 3 und des Fachbereichs 11 durchgeführt.
Mit Prof. Dr. Susanne Maaß und Dipl. Soz. Carola Schirmer von der Arbeitsgruppe „Soziotechnische Systemgestaltung & Gender“ und mit Prof. Dr. Gabriele Bolte und Dipl. Soz. Ulrike Lahn aus dem Institut für Public Health und Pflegeforschung, Abteilung Sozialepidemiologie setzte sich ein Lehrteam aus Informatik und Public Health zusammen. Diese Kooperation wurde im Rahmen des Projekts „PROFIL Gender“ umgesetzt, welches das Ziel verfolgt, Theorie-Praxis-Lehrformate zu entwickeln, die es Studierenden ermöglichen, sich interdisziplinär und in einem gemeinsamen Projekt mit der Bedeutung von Geschlecht (insbesondere der sozialen Dimension Gender) für aktuelle Forschungsfragen auseinanderzusetzen. Eine intersektionelle Perspektive, das heißt ein sensibilisierter Blick auf gesellschaftliche Komplexität und Ungleichheitslagen, die über die Geschlechterverhältnisse hinausgehen, soll eine Vertiefung der empirischen Zugänge ermöglichen. Insgesamt nahmen zwölf Studierende der Disziplinen Informatik, Public Health/Epidemiologie, Psychologie und Kulturwissenschaften an dem Projektseminar teil.
Das Projektseminar knüpfte an zwei aktuelle Forschungsprojekte der Veranstalterinnen an: Das Projekt AFOOT (http://www.aequipa.de/teilprojekte/afoot.html) thematisiert Wohnumwelt und Gesundheit und zielt auf eine Verknüpfung von nachhaltiger Stadtentwicklung und Public Health zur Erhaltung der fuß- und radfahrbezogenen Mobilität einer alternden Bevölkerung. Das Projekt ParTec (http://partec.informatik.uni-bremen.de/) erforscht partizipative Technikentwicklungsmethoden. In beiden Forschungsprojekten liegt der Fokus auf älteren Menschen. Die Lehrveranstaltung zeigte den Studierenden wesentliche Verbindungen zwischen den Forschungsdisziplinen auf, indem sie theoretische Zugänge und empirische Methoden aus der Informatik, den Gesundheitswissenschaften und der Stadtplanung verband einschließlich einer grundlegenden Geschlechter- und Diversitätsperspektive.
Dabei sollten gemäß dem Forschenden Lernen Abläufe, wie sie den Forschungsalltag prägen, erprobt werden. So durchlief das Projekt in schneller Folge – der Gesamtzeitrahmen von drei Monaten war sehr eng – Phasen der Orientierung und Vorklärung, der ethnographischen Erhebung und der ersten Gestaltung eines Nachbarschaftsportals. Neben der gemeinsamen Orientierung auf Basis des wissenschaftlichen Hintergrundes, der empirischen Erhebung und den Treffen mit den Senior_innen, an der alle beteiligt waren, wurde die Verantwortung für die Hauptarbeitspakete auf vier studentische Gruppen verteilt. AG 1 hatte die Aufgabe, Nachbarschafts- und Unterstützungsportale für Senior_innen zu recherchieren und auf ihre Eignung zu überprüfen. Die AG 2 sollte ein leitfadengestütztes Expertin-Interview mit einer Praxispartnerin entwickeln und durchführen. Die AG 3 entwickelte Selbstaufschreibungsmaterialien („Cultural Probes“ nach Gayer et al. 1999), mit deren Hilfe ältere Menschen Einblick in ihren Alltag geben sollten. In anschließenden Interviews wurden die Einschätzungen und Bedarfe der Senior_innen bzgl. ihres Wohnumfelds erhoben. Auf dieser Basis entwickelte die AG 4 einen Prototyp eines Nachbarschaftsportals.
Das Quartier
Im Mittelpunkt der Feldforschung der Studierenden standen ältere Menschen im Stadtteil Gröpelingen, der durch eine sehr diverse Bevölkerungszusammensetzung gekennzeichnet ist. Um Zugang zum „Feld“ zu erhalten, das heißt mit älteren Einwohner_innen von Gröpelingen in das Gespräch zu ihrem Stadtteil und ihrer Nachbarschaft zu kommen, stellten die Projektbetreuerinnen vor Seminarbeginn Kontakt zu Praxispartner_innen her, die bereit waren, das Projekt und die studentische Untersuchung zu unterstützen. Angesprochen wurde u.a. eine Expertin aus dem Stiftungsdorf Gröpelingen der Bremer Heimstiftung, die die Leitung des interkulturellen Wohnbereiches für alte Menschen inne hatte und ihre Unterstützung zusagte. Auf ihre Empfehlung hin konnte eine weitere Praxispartnerin gewonnen werden, die das Projekt der Aufsuchenden Altenarbeit der Arbeiterwohlfahrt (AWO) leitete, das allein und in prekären Verhältnissen lebende ältere Menschen unterstützt.
Aufgrund der Dichte an Stadtteilkultur erwies sich das Stiftungsdorf Gröpelingen als idealer Knotenpunkt, um Kontakte zu knüpfen und Informationen über das Quartier, dessen historische Entwicklungen, seine Bewohner_innen und die Wohnumwelt-Probleme, aber auch über Möglichkeiten, z.B. der Unterstützung und von Aktivitäten, in der Nachbarschaft zu erhalten.
Bevor die Studierenden den Stadtteil erkundeten und in das Gespräch mit Quartiersexpert_innen und den möglichen Interviewpartner_innen kamen, sammelten sie zunächst in einer Wahrnehmungsübung ihre persönlichen Kriterien für hohes oder geringes Wohlbefinden in ihren eigenen Nachbarschaften und ordneten diese in die Wohnumweltdimensionen (nach Lopez 2012) ein: „Gebaute Umwelt“, „Soziale Umwelt“ und „Natürliche Umwelt“ (vgl. Abb. 1). Diese Kriterien sensibilisierten sie für die Bedeutung von positiv oder negativ erlebter Wohnumwelt. An diese Wahrnehmungsübung schloss sich die Diskussion an, welche Wohnumweltfaktoren für ältere Menschen besonders relevant sein können.
Das Expertingespräch
Im Erstgespräch mit der Stiftungsdorfleitung wurden Ablauf und Ziele des Projektseminars vorgestellt sowie Termine für ein leitfadengestütztes Expertin-Interview und ein gemeinsames Treffen zum Kennenlernen bei Kaffee und Kuchen mit interessierten Senior_innen vereinbart. Im darauf folgenden Expertin-Interview zeigte sich deutlich: Das Ziel, ein IT-Konzept für ein Nachbarschaftsportal für ältere Gröpelinger_innen zu entwickeln, das ohne externe Unterstützung von den Senior_innen selbst zu bedienen ist, wurde als unrealistisch eingeschätzt, da die Techniknutzung in den Alterskohorten (um 1930 geboren) und aufgrund des sozioökonomischen Status der Bewohner_innen gering ist:
„Ansonsten haben von den Senioren drei von ca. 80 Bewohnern einen PC. Ein Handy haben vielleicht der ein oder andere. Das wird eigentlich nicht so genutzt. Sie kennen es erst mal so nicht und haben vielleicht Angst davor, mit 80 oder 85 etwas Neues zu lernen. […] Es ist ja nun mal eine Generation, die so gar nichts damit am Hut hat.“
Für das nachbarschaftliche Wohlbefinden der Senior_innen betonte die Leiterin des Stiftungsdorfes besonders die Notwendigkeit, das soziale Miteinander zu fördern und die Überbrückung von Unterschieden zu moderieren:
„[…] im Alltag ist der Umgang mit den kulturellen Unterschieden manchmal schwierig. Es ist wichtig, dass jemand in den Einrichtungen vor Ort ist. Das ist leider nicht überall so. […] Aktivieren, motivieren, moderieren: Der soziale Faktor ist der Motor des Ganzen.“
Diese Einschätzungen galt es im Vorgehen der Studierenden und bei der Ausrichtung des Portals zu berücksichtigen und zugleich offen für weitere Aspekte in den Gesprächen mit den Senior_innen zu bleiben.
Treffen mit den Senior_innen im Stadtteil
Ausgehend von der Wahrnehmungsübung und dem Expertin-Interview folgte eine Stadtteilbegehung mit dem anschließenden Treffen zwischen interessierten Senior_innen und Studierenden bei Kaffee und Kuchen, das unsere Kontaktpersonen im Stiftungsdorf und bei der AWO ermöglichten. Bei den Interessierten handelte es sich meist um ältere Frauen mit niedrigem sozioökonomischen Status, um 1930 geboren, die zum Teil mehrere Jahrzehnte im Stadtteil lebten und somit Chronistinnen des starken Strukturwandels des von Werften, Hafenindustrie und Zuwanderung geprägten Stadtteils waren.
Erhebung: „Materialien, die helfen, den eigenen Alltag zu entdecken“
Mit großem Engagement erläuterten ihnen die Studierenden unser Anliegen und die Materialien, die im Vorfeld entwickelt worden waren, um die Bedarfe der älteren Menschen über den Zeitraum von einer Woche zu erheben.
Dabei handelte es sich um Tages- und Wochenaufgaben, welche die AG 3 als „Cultural Probes“ entwickelten. Für die Proband_innen hieß die Übersetzung: „Materialien, die helfen, den eigenen Alltag zu entdecken.“ Es gab zum Beispiel Wegekarten, um die täglichen Alltagswege und Stationen einzuzeichnen (vgl. Abb. 2); eine Einwegkamera, um Fotos der Wohnumwelt zu machen; ein Aktivitätenprotokoll; eine Wahrnehmungsübung und Fragen nach den Wünschen bezüglich einer idealen Nachbarschaft.
Es war nicht leicht, Freiwillige für eine Beteiligung an unserer Forschung zu gewinnen, doch am Ende konnten sechs Materialtüten vergeben werden. Jeweils zwei Studierende verabredeten sich mit einer Probandin, holten die Materialien nach einer Woche wieder ab, ließen die Fotos entwickeln und werteten die Aufschreibungen ihrer Probandin aus. Nach einer ersten Interpretation und Diskussion der Ergebnisse im Veranstaltungsplenum trafen sich die Studierenden erneut mit ihrer Partnerin zu einem Interview, bei dem die ausgefüllten Materialien besprochen und weitergehende Fragen erörtert wurden. Zum Teil wurden bestimmte Aufgaben auch erst jetzt gemeinsam angegangen, wie z.B. der Spaziergang, bei dem Fotos gemacht werden sollten.
Entwicklung eines Prototyps
Auf der Basis dieser Erhebungen wurden im Plenum Anforderungen der Seniorinnen an ein Nachbarschaftsportal formuliert, die dann in Form eines ersten Prototyps realisiert wurden. Der Umstand, dass die meisten Seniorinnen keinerlei Technikaffinität hatten und für die Nutzung des Portals eine vertrauenswürdige Vermittler_in wünschten, fand besondere Berücksichtigung (vgl. Abb. 3).
Aspekte wie Sicherheit, Infrastrukturverbesserungen (Straßenbeleuchtung, Ampelübergänge, Straßenreinigung), ehrenamtliche und nachbarschaftliche Unterstützung, Informationsbedürfnis hinsichtlich quartiersbezogener Interventionen flossen in die Entwicklung des Prototyps ein.
Abschlusspräsentation mit den Senior_innen und Fazit
Bei einem erneuten Treffen im Stiftungsdorf Gröpelingen präsentierten die Studierenden am Semesterende den Senior_innen und Praxispartnerinnen ihre Vorschläge. Dafür bereiteten sie einige Szenen vor, in denen sie die Rolle von Senior_innen übernahmen, die das mittels Folien präsentierte Portal begeistert selbst oder im Dialog mit einer Vermittlerin für ihre Zwecke nutzten (vgl. Abb. 4). Die Teilnehmenden sahen ihre Lebenssituation und ihre Wünsche gut widergespiegelt. Auch war für sie der Sinn eines solchen Portals nun greifbar, ob sie allerdings eines tatsächlich nutzen würden, blieb offen.
Auch wenn nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Lebensalltag des von hoher Diversität geprägten Stadtteils durch die Untersuchung eingefangen werden konnte, so erwies sich eine intersektionale Perspektive, die für komplexe soziostrukturelle, aber auch historisch gewachsene kulturelle Kontexte sensibilisiert, als sinnvolle Vertiefung für die Feldforschung. Darüber hinaus ermöglichte sie den Studierenden ein besseres Verständnis in Bezug auf die Lebens- und Ungleichheitslagen der Interviewten. Die abschließende Evaluation mit den Praxispartnerinnen fiel sehr positiv aus.
Die Leiterinnen des Stiftungsdorfes und der Aufsuchenden Altenarbeit betonten, dass die Studierenden sehr gut vorbereitet waren, mit den Seniorinnen sehr konkret, anschaulich, offen und einfühlsam zusammengearbeitet hatten. Die intergenerationellen Begegnungen, die Lebensgeschichten hätten sie sichtbar wertgeschätzt und sich auch gut auf die besonderen Kommunikationskulturen der älteren Menschen eingestellt, wie z.B. die Präsentationen im Rahmen von „Kaffeetafeln“. Folgende Aspekte bedeuten für die Praxispartnerinnen, dass ein Theorie/Praxiskontakt gelungen ist:
- „beratungsoffen“ sein
- Im Vorfeld ausführliche Klärung mit Praxispartner_innen
- Sprach-/Verhaltensduktus reflektieren
- Keine falschen Erwartungen wecken – auf beiden Seiten
- einen wertschätzenden Kontakt mit den Proband_innen/Zielgruppen pflegen
- Win/Win-Situation für beide Seiten herstellen
Das Projektseminar mit dem Ansatz des Forschenden Lernens vermittelte nicht nur den Studierenden Praxiserfahrungen in der Forschungsarbeit, sondern war auch für die beiden aktuellen Forschungsprojekte ParTec und AFOOT von Interesse. Für das Projekt ParTec diente die studentische Feldforschung als Pre-Test, um die Methode der Cultural Probes mit älteren Menschen auszuprobieren und sich auf Senior_innen und ihre Bedarfe als Studienteilnehmer_innen einzustellen. Gleichzeitig ermöglichte sie einen Abgleich der Ergebnisse mit den eigenen Erhebungen. Für das Projekt AFOOT, das nicht unmittelbar mit älteren Menschen im Stadtteil in Kontakt tritt, sondern auf integriertes Verwaltungshandeln von Akteuren im Bereich Stadtplanung und öffentlicher Gesundheitsdienst zielt, war hilfreich, die Sicht der älteren Menschen zu ihrer Wohnumwelt in einer Stadt in Deutschland in Beziehung zu setzen zu Studienergebnissen aus anderen Ländern.
Und vielleicht findet sich zukünftig eine Studentin oder ein Student aus dem Studiengang Informatik, die oder der den Prototyp in eine Software umsetzt und einen weiteren Meilenstein für ein Gröpelinger Nachbarschaftshilfeportal setzt.
Fazit aus Sicht der Studierenden und Lehrenden
Die Evaluation des Projektseminars durch die Studierenden ergab insgesamt ein positives Ergebnis. Besonders gelobt wurden die interdisziplinäre Konzeption der Lehrveranstaltung, die Möglichkeit, theoretisch erarbeitete Inhalte und Methoden unmittelbar anzuwenden, und der aktive Kontakt mit der Zielgruppe älterer Menschen.
„Besonders gefiel mir die Art der Veranstaltung an sich. Sie war keinesfalls theorielastig (wie man das von fast allen anderen Veranstaltungen der Informatik her kennt), sondern sehr interaktiv und kommunikativ. Die Mischung aus kurzen Präsentationen der Lehrveranstalter und Kursteilnehmer, die interaktive Arbeit der Teilnehmer mit den Seniorinnen sowie ihre mehrmaligen Besuche machten die Veranstaltung in meinen Augen besonders attraktiv. Die Zufriedenheit der Zielgruppe bei der Abschlusspräsentation hat mir persönlich zu verstehen gegeben, dass wir alle das Richtige getan haben und dass die gute Organisation und die ausgeglichene Art der Veranstaltung zu diesem Erfolg stark beigetragen haben.“
Der erfolgreiche Forschungsprozess im Projektseminar basierte im Wesentlichen auf den motivierten und engagierten Studierenden. Doch auch der hohe Zeitaufwand in der interdisziplinären Vorbereitung und Durchführung seitens der Lehrenden wurde bemerkt, der im Alltag der Lehre in diesem Ausmaß meist nicht erbracht werden kann.
„Die intensive Betreuung durch immer mindestens zwei Dozentinnen pro Veranstaltung war mit Sicherheit sehr besonders und hat mir gefallen.“
Für die Studierenden wurde erfahrbar, dass sich Projektarbeit, die auf die Zusammenarbeit mit Praxisparter_innen angewiesen ist, nicht immer auf Zeitschemata einer Semesterwoche anpassen lässt.
„So schön es auch war mit echten Menschen zu arbeiten, so hätte ich mir für die Lehrveranstaltung doch mehr Planungssicherheit gewünscht, da es so Wochen gab, in denen die Belastung schon extrem war.“
Nach Einschätzung der Lehrenden wurde das Ziel des Projektseminares erreicht, dass die Studierenden durch die Methode des Forschenden Lernens in einen interdisziplinären Austausch traten und gemeinsam zu einer konkreten, praxisrelevanten Fragestellung die Forschungsschritte bis zur Entwicklung eines Prototyps durchführten. Ein wesentliches Element war hierbei von Beginn an die Partizipation der Zielgruppe. Studierende vor allem der Informatik lernten Public-Health-Ansätze und die Integration von Gender- und Diversity-Aspekten kennen, Studierende anderer Fachrichtungen erhielten einen Eindruck, wie nutzerorientierte Softwareentwicklung in der Informatik abläuft. Die Studierenden erlebten in der eigenen Forschungsarbeit, wie Forschung in Teams unter zuweilen hohen zeitlichen Anforderungen aufgrund gesetzter Termine umgesetzt werden kann.
Über die Autorinnen:
Ulrike Lahn, WiMi im Projekt PROFIL Gender der Abteilung Sozialepidemiologie, Institut für Public Health und Pflegeforschung, http://www.ipp.uni-bremen.de/forschung/abteilung-5-sozialepidemiologie/
Susanne Maaß, AG Soziotechnische Systemgestaltung und Gender, Fachbereich 03 Mathematik/Informatik, www.informatik.uni-bremen.de/soteg/
Gabriele Bolte, Abteilung Sozialepidemiologie, Institut für Public Health und Pflegeforschung, http://www.ipp.uni-bremen.de/forschung/abteilung-5-sozialepidemiologie/
Literatur:
Lopez, Russel P. (2012): The built environment and public health. San Francisco: Jossey-Bass.
Gayer, Bill; Dunne, Tony; Pacenti, Elena (1999): Cultural Probes. In: Interactione, 6/1, S. 21-29.
Bildnachweis:
- Autorinnenfoto: Ulrike Lahn (privat); Susanne Maaß (privat); Gabriele Bolte (privat)
- Abb. 1/2/3/4: Ulrike Lahn, Susanne Maaß und Gabriele Bolte