Im Gegensatz zu einem normalen Atelier werden hier keine Statuen geformt oder Bilder gemalt, sondern Gedanken. Unsere Studiengruppe aus dem Institut für Philosophie beschäftigt sich seit nunmehr drei Jahren mit zeitgenössischen philosophischen Fragen in Form von Projekten und der Diskussion von Texten unserer DonzentInnen. Der Gründungsmythos führt auf eine Disparität zwischen dem Wissen über tote und lebende PhilosophInnen zurück: Obgleich wir viel über die großen Werke der Geschichte lernen, bleibt das Wissen über die WissensvermittlerInnen im Hintergrund – nicht so im philosophischen Atelier. Im Gespräch mit den VerfasserInnen selbst stehen Fragen zu deren Wirken, zum Prozess des Schreibens und zur Entwicklung von Ideen im Zentrum. Woher kommt die Inspiration für diesen Essay? Wie gelingt es neben dem universitären Alltag dem Schreiben treu zu bleiben? Was begeistert Sie an diesem Zweig der Philosophie?
Und dann kam Corona: In diesem Semester können wir unser übliches Format leider nicht beibehalten. Der Charme des Ateliers besteht mitunter in der Direktheit des Austausches und der Inversion der normalen universitären Strukturen. Die Studierenden stellen die Fragen und leiten die Unterhaltung – normalerweise. Um das Atelier nicht verstauben zu lassen, haben wir uns also entschieden den Fokus auf unser anderes Standbein zu verlagern: die Projektarbeit. In diesem digitalen Gestaltungsraum sollen Studierende die Gelegenheit bekommen, ihren eigenen Gedanken essayistisch Ausdruck zu verleihen. All die Ideen, welche als zu marginal oder unpassend für normale Abgaben erachtet wurden, sollen hier ein Zuhause finden.
Für eine Beteiligung genügt die Teilnahme an der Veranstaltung des philosophischen Ateliers auf Stud.IP, wo auch die formalen Kriterien für einen Beitrag zu finden sind. Die ersten Essays werden am 7. Mai auf dieser Seite erscheinen. Wenn es bis dahin noch Anmerkungen oder Fragen gibt, schreibt uns doch an:
Philosophisches-Atelier@T-Online.de .