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Heterogenitätsdimensionen im naturwissenschaftlichen Unterricht

Welche Heterogenitätsdimensionen spielen im naturwissenschaftlichtechnischen Unterricht eine besondere Rolle?

Aufgabe 1:
Warum Sandra lieber das Waldmandala als Aufgabe wählt, kann man nach Deci und Ryan Ansatz der „grundlegenden psychologischen Bedürfnissen“ folgendermaßen erklären:
Das Kompetenzerleben beschreibt, dass sich der/die SuS als handlungsfähig sehen und erleben, dass die unterschiedliche Aufgaben aus eigener Kraft bewältigen können. Sandra hat möglicherweise die Mandalaaufgabe gewählt, da ihr eventuell das Gefühl vermittelt wurde, dass Mädchen handwerklich nicht so viel können als Jungen.
Ein weiterer Punkt ist die Selbstbestimmung/ Autonomie. Hier kann das Schulkind „seine Ziele und Vorgehensweisen selbst bestimmen“ (vgl. Maltzahn 2014,155). Sandra hat womöglich das Gefühl, dass sie der Nistkästenaufgabe nicht gewachsen ist. Außerdem wird sie durch die Tatsache, dass die meisten Mädchen das Mandala wählen bestärkt, dass Mädchen nicht handwerklich begabt sein könnten. Somit fügt sie sich dieser Auffassung, wählt das Mandala und handelt nicht selbstbestimmt.

Des weiteren ist die soziale Eingebundenheit wichtig. Der/die SuS möchte in seiner Umgebung akzeptiert und anerkannt sein. Durch die Rollenklischees kann Sandra nicht frei wählen, welche Aufgabe sie machen möchte. Sie fühlt sich, bei der typischen Mädchenaufgabe ausmalen, vermutlich sicherer. Außerdem möchte sie sich der Gruppe zugehörig fühlen und wählt deswegen diese Aufgabe.

Aufgabe 2:
Auf dem ersten Blick könnte man denken, der Lehrkraft ist die Heterogenität ihrer Klasse bewusst und sie schafft zwei sehr unterschiedliche Aufgabenformate. So könnte man meinen, es werden alle SuS angesprochen und sie können unterschiedlich gefördert werden. Aber genau das Gegenteil tritt ein. Denn die Lehrkraft hat zwei geschlechterstereotypische Aufgabenformate erstellt. Für die Jungen die handwerkliche Nistkästenaufgabe und für die Mädchen eine künstlerische Mandalaaufgabe. Es wird deutlich, dass die SuS diesen Rollenklischees entsprechen und die Aufgaben wählen. So fällt es Sandra schwerer die handwerkliche Aufgabe zu wählen, da die Mehrheit sich typisch verhält.

 

Aufgabe 3:
Da die Lehrerin immer Junge und Mädchen bei Partnerarbeiten zusammenarbeiten lässt, werden die Rollenklischees bestärkt. Die Lehrerin meint zwar Kompetenzunterschiede auszugleichen, das Gegenteil wird erreicht. So ist dann der Junge beispielsweise für die groben Arbeiten zuständig und das Mädchen für die Feinheiten. Die Mädchen könnten unterbewusst aufnehmen, dass die Lehrerin ihnen handwerklich weniger zutraut.

Aufgabe 4:
„In wie weit beeinflussen Rollenzuschreibungen die handwerklichen Fähigkeiten bei Jungen und Mädchen in der Grundschule und wie kann das Kompetenzerleben verbessert werden?“

Ich würde als erstes einen Fragebogen erstellen. Dort müssten die SuS ihre Fähigkeiten einschätzen und ihre Fähigkeiten einschätzen. Außerdem würde ich diesbezüglich mehrere handwerkliche Tests in der Klasse durchführen und die SuS müssten ihre Erfahrungen auf einem Fragebogen weiter dokumentieren.

Zusätzlich würde ich die Lehrkräfte interviewen und sie nach ihren Erfahrungen fragen. Es könnte hier interessant sein, wie männliche oder weibliche Lehrer die Schüler wahrnehmen und ihre Kompetenzen einschätzen.