1) Meine bisherigen Erfahrungen im Bezug auf gendersensiblen Literaturunterricht basieren auf mein sechswöchiges Orientierungspraktikum und mein dreiwöchiges POE im Rahmen der inklusiven Pädagogik. Bei beiden Lerngemeinschaften, die ich kennenlernen durfte, wurde während der Frühstückspause immer aus einem Buch vorgelesen. Das war eines ihrer Rituale.
Ein Buch handelte von einer Kinder-Detektiven-Gruppe, die sowohl aus Jungen, als auch aus Mädchen bestand (an den genauen Buchtitel kann ich mich leider nicht mehr erinnern). Ich hatte nicht den Eindruck, dass den Jungen und Mädchen eine typische Jungen-/ Mädchen Rolle zugeschrieben wurden. Um jedoch dies beurteilen zu können, kannte ich das Buch nicht gut genug. Aber allein das nicht nur Jungen in der Detektiven Rolle zu finden waren, hatte schon mal einen positiven Eindruck auf mich hinterlassen.
Ein anderes Buch war „Das Sams“. An einen Textauszug kann ich mich noch genau erinnern und zwar gab es dort eine Situation, bei der das Sams genauer von einem Jungen beschrieben wurde. Der Junge hat gerätselt, was das Sams für eine Person sei. Es schien, als sei das Sams weder Junge noch Mädchen, weder Mensch noch Tier.
2) Welche Bücher sind geeignet und welche sind nicht geeignet für einen gendersensiblen Literaturunterricht? Und warum?
Welche Rollen nehmen Mädchen und Jungen ein, bei der von den Kindern selbstausgewählten Literatur?
Mit welcher Rolle kann sich ein Kind identifizieren?
3) In der Praxis würde ich der Annahme, dass Jungen Lesemuffel und Mädchen Leseratten seien, wie folgt entgegenwirken: Kinder sind von Natur aus interessiert. Es liegt an mir bzw. an der Lehrkraft und seiner Umgebung, dass Interesse bei dem jeweiligen Kind zu wecken, egal ob Mädchen oder Junge.