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Komische Zeiten

Es ist 21:20 Uhr. Freitagabend. Ich liege alleine im Bett und arbeite an ein paar Uni-Aufgaben…zwangsläufig…irgendwie. Es ist still, so still, dass ich die Zeiger meiner Uhr ticken hören kann. Meine Augen fallen mir schon fast zu und am liebsten würde ich mich zur Seite drehen und einschlafen – aber ich kann nicht. Mein Körper ist zwar ruhig und entspannt, aber mein Kopf arbeitet auf Hochtouren. Was hätte ich normalerweise an einem Freitagabend gemacht ? Was ich mit „normalerweise“ meine? Ich glaube jeder weis, was mittlerweile damit gemeint ist…vor der Pandemie. Wahrscheinlich hätte ich mit ein paar Freunden die Clubs unsicher gemacht oder mit meiner Familie einen Spieleabend veranstaltet. Man merkt erst in solchen stillen Momenten, was einem wirklich fehlt. Im Augenblick ist es das Zusammensein und die Unbeschwertheit, die man komischerweise nie richtig zu schätzen wusste – bis jetzt.                                                Ich denke an meine Zukunft und frage mich, wie lange das Ganze noch so weitergehen soll. Es bäumt sich ein Gefühl von Angst in mir auf. Angst, etwas zu verpassen. Angst, die Zeit laufe vor mir weg und ich habe keine Chance sie einzuholen, egal wie schnell ich renne. Alles was ich tun kann, ist zu warten und das Beste aus der Situation zu machen, doch das ist gar nicht so einfach, wenn dir tausend Gedanken durch den Kopf schwirren.                                                                                                                                                                                      ,,Aber was willste machen?“, sagt Oma immer. Dir bleibt einfach keine andere Option, als die Zähne zusammen zu beißen, genau wie jeder Andere auch. Einige haben es gerade schwerer als andere, was man manchmal komplett vergisst, weil wir in mancher Hinsicht zu oft an uns selbst denken und von unserem Egoismus gelenkt werden. Vielleicht ist ist diese Zeit unsere Chance, etwas zu ändern, an uns selbst, eine Art Lektion. Am Ende werden wir es erfahren.