Heimat

In Bremen sagt man Moin,

das weiß ich jetzt.

Doch manchmal gucke ich zurück,

vermiss ein Stück,

meiner Heimat.

Da wo ich her komm,

kenn ich meinen Lieblingsplatz.

Hier weiß ich noch immer nicht,

welcher Bäcker der beste ist.

Aber in Bremen sagt man Moin,

das weiß ich jetzt.

 

Kennst du dieses Gefühl? Nach einem Neuanfang ist nicht immer alles leicht. Wir vermissen Menschen. Orte. Momente. Dabei gibt es diese auch an neuen Plätzen. Dennoch fühlt man Fremde.

Wo soll ich hin? In der Heimat weiß ich es. Aber hier?

Sich ein neues Leben aufbauen ist nicht immer und nur leicht.

Es bedeutet auch Schmerz. Abschied. Unsicherheit.

Genauso bedeutet es Neugier. Abenteuer. Ungewissheit.

So viele Gefühle und Emotionen prasseln auf einen ein.

Doch wir sind jetzt. Hier. In diesem Moment. Mit einem weinenden und einem viel größeren lachenden Auge.

In Bremen sagt man Moin. Das Wort ist mir noch neu.

3 Gedanken zu „Heimat“

  1. Moin 🙂
    Ein richtig toller Beitrag, der mich richtig emotional werden lässt, und das obwohl ich die Dinge die du beschreibst gar nicht nachempfinden kann, da ich seit 20 Jahren am selben Ort bin und diesen „Neuanfang“ so noch gar nicht durchlebt habt.. Aber vllt. finde ich es gerade deshalb so spannend deine Gedanken zu dem Thema zu lesen..
    Und interessant zu lesen, wie fremd das Wort „Moin“ dann für Leute ist die ihre Heimat in anderen Regionen haben, wo es für mich so selbstverständlich und alltäglich wirkt..

  2. Liebe Sophia, obwohl in Bremen alle so herzlich und willkommend sind ist dieses Fremdheitsgefühl auch bei mir zwar kleiner geworden, aber eben noch nicht ganz verschwunden. Gleichzeitig merke ich, dass es sich lohnt das auszuhalten, bis man Bremen irgendwann „Zuhause“ nennen kann, weil Bremen ein schönes Zuhause sein kann. Ich hab mich lange überfordert mit dem Gedanken, dass jetzt „alles auf neu“ muss, weil meine Vergangenheit mich ja doch geprägt haben. Jetzt versuche ich Routinen aus der Heimat hier weiterzuführen: Sonntags hole ich mir einen Schokocroissant und bewundere den schönsten Weg zum Bäcker, den man haben kann, denn er geht lange am Werdersee entlang; Samstags kaufe ich mir nicht mehr Blumen in der Heinrichstraße in Braunschweig sondern auf dem Domplatz in Bremen – Dinge haben sich geändert, aber was mir gut tut ist gleich geblieben.

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