Museen und ihre Daseinsberechtigung

In diesem Text möchte ich kurz auf die Daseinsberechtigung unserer heutigen Museen eingehen.

Dieses soll im Kontext von Ausstellung von Exponaten stehen, welche auf „Raubzügen“ oder in kolonialen Machtverhältnissen angeeignet wurden. Wichtig ist hierbei vorab zu erwähnen das ich hier natürlich nur meine eigene Meinung darlegen werde. Weder habe bin Experte noch sollte man diesem kurzen Text einen wissenschaftlichen Anspruch anmaßen. Dennoch fand ich die Thematik so interessant, dass ich einen Blogeintrag dazu machen wollte.

Ich denke es ist jedem klar das große Teile der Sammlungen unterschiedlichster Museen in ganz Europa auf äußerst unethische und illegale Weise erworben wurden. Schließlich entstanden diese Institutionen meist während die europäischen Mächte Kolonien in unterschiedlichsten Ländern unterhielten. Lange Zeit wenig beachtet scheint nun jedoch ein Ruck durch die europäisch Museumslandschaft zu gehen und das Thema Aufarbeitung wird auf einmal relevant. Ob das am Druck von Aktivisten, den ehemaligen Kolonien oder der Öffentlichkeit liegen mag, weiß ich nicht genau einzuschätzen. Beispielsweise wurden auch im Übersee-Museum Bremen mehrere Exponate entfernt und teilweise ganze Ausstellungsbereiche zurückgebaut, was bei Bremens Geschichte bezüglich seiner kolonialen Vergangenheit nicht überraschen sollte; Stichwort: „Hereo-Aufstand“ bzw. „Völkermord an den Herero und Nama“.

Fraglich ist nun wie die Museen im Zuge der Erschließung ihrer Geschichte und der ihrer Ausstellungsstücke umgehen soll. Ich denke es sollte im einzelnen geklärt welche Stücke entfernt, welche zurückgegeben und welche unter neuer Beleuchtung weiterhin ausgestellt werden können. Sicherlich sollte es kein Problem sein aufzeigen zu können unter welche Bedingungen diese Sammlungen zustande kamen. Dabei geht es mir keineswegs darum, zu fordern das hier eine neue Form der „Negativen Erinnerungskultur“ spezifisch für Museen geschaffen wird.Allerdings sollte dem Besucher natürlich bewusst sein was er sich dort ansieht. Vielleicht wären ja auch grenzübergreifende Zusammenarbeit mit den jeweiligen Herkunftsländern der Exponate möglich, um so unter Einbeziehung dieser gänzlich neue Ausstellungsarten möglich zu machen. Es scheint immerhin so, dass ein längst überfälliger Stein endlich ins Rollen gekommen ist.

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