CERNOBÍLÁ/BLACK&WHITE

TW: Vergewaltigung

Im Rahmen der Ethnografischen Filmtage, welche die Uni Bremen vom 18. bis zum 20.01.2022 veranstaltet hat, wurde auch der Kurzfilm CERNOBÍLÁ/BLACK&WHITE gezeigt. Produziert wurde dieser 2019 von Eluned Zoe Aiano und Anna Brenner und ist in Tschechischer Sprache.

Thema des Filmes ist die Legende einer jungen Frau die während der Besetzung durch die Nationalsozialisten als Krankenschwester arbeitete und vergewaltigt wurde. Sie soll ihre eigenen Waffen im Kampf gegen die Ungerechtigkeit genutzt und die Soldaten verführt und mit Syphilis angesteckt haben um so Rache auszuüben. Unterstützt wurde der Dokumentarfilm mit Animationen und Ausschnitten aus bekannten Filmen.

Diese Geschichte, ob sie nun wahr oder ein Mythos ist, fand ich ziemlich spannend. Oftmals hört man kaum Heldengeschichten von Frauen zu dieser Zeit, wie es auch in dem Film thematisiert wird. Die Rolle der Frau beinhaltete damals nicht eine Heldin zu sein. Umso interessanter fand ich dieses Beispiel, das widerlegt, dass auch weibliche Personen gekämpft haben, auch wenn es auf einer anderen Weise war, als die männlichen Soldaten und Widerstandskämpfer. Von einigen wird ihr unterstellt, sie hätte sich einfach den Nazis leicht hingegeben und hätte nur zufällig eine Geschlechtskrankheit gehabt, andere feiern sie und sind der Meinung sie als Krankenschwester hätte genau gewusst wie es um ihre Gesundheit steht und hätte dies bewusst genutzt um die Männer mithilfe ihrer Verführung umzubringen.

Egal welcher Variante man allerdings Glauben schenkt, soll sie am Ende aber mit ihrem Leben dafür bezahlt haben.

Ein weiteres Zitat aus dem Film, welches einen großen Eindruck auf mich ausgeübt hat, war „Rape is a part of war“. Auch wenn es nur ein kurzer Satz ist, schwingt so viel Negatives und Trauer mit. Vergewaltigungen sind ein Teil der Besetzungen und des Krieges den man oft vergisst und nicht thematisiert. Die Frauen und auch Männer der besetzten Orte, stehen unter der Macht der Soldaten und sind ihnen ausgeliefert. Sie können sich nicht wehren oder Widerstand leisten, da sich aufzulehnen andere, eventuell noch schwerere Konsequenzen mit sich ziehen würde. Sexuelle Gewalt wird sogar als strategisches Kriegsmittel angesehen und genutzt. Größtenteils werden diese Verbrechen geduldet, verschwiegen, nicht weiter nachverfolgt oder es kommt erst gar nicht an das Licht. Dies ist nicht nur in den vergangenen Kriegen geschehen, sondern ist auch noch aktueller Teil heutiger gewalttätiger Auseinandersetzungen.

Unter dem folgenden YouTube Link kann man den Trailer zu dem Film anschauen.

https://youtu.be/sDlk9khAzik

Ein Kommentar

  1. Liebe Julina,
    der Film den du beschreibst klingt super interessant. Ich finde die Geschichte der Krankenschwester irgendwie total inspirierend. Ob die Verbreitung der Krankheit jetzt gewollt war oder nicht, so oder so hat diese eine Frau wahrscheinlich mehreren Menschen das Leben gerettet die sonst von den Soldaten umgebracht worden wären.

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