Alleine wohnen

Ich bin letzten Oktober für mein Studium nach Bremen gezogen. Das ist tatsächlich das erste mal, dass ich alleine wohne, obwohl ich vorher auch schon ein Jahr lang studiert habe und schon 2019 mein Abi gemacht habe. Ich wollte eigentlich schon als ich 16 war unbedingt ausziehen und auf meinen eigenen Beinen stehen, weshalb mir meine Eltern damals angeboten habe mir in unserem Haus in der obersten Etage eine extra Wohnung zu machen, sodass ich zwar jederzeit zu ihnen kommen kann, wenn irgendetwas ist, aber trotzdem mein eigenes Reich habe. Jedoch kam das nie zustande, da ich schnell bemerkt habe, dass das ein sehr großes Projekt wäre, was höchstwahrscheinlich so lange gedauert hätte, dass ich die Wohnung dann selbst kaum noch hätte nutzen können. Deswegen dachte ich dann, dass ich einfach direkt nach dem Abi wegziehe und das war auch in Ordnung für mich. Nach dem Abi kamen dann aber meine ganzen Pläne nicht zustande und deshalb bin ich dann doch erstmal noch zuhause geblieben. In dem Jahr nach dem Abi habe ich einen komplett neuen Freundeskreis kennengelernt mit dem ich sehr viel gemacht habe und war fast täglich mit meiner Mutter in der Stadt um einen Kaffee zu trinken. An diese Dinge habe ich mich dann so gewöhnt, dass es letztlich sogar schade fand als ich umziehen musste. Ich habe mich natürlich auch auf den neuen Lebensabschnitt gefreut und wollte auch gar nicht in meiner Heimatstadt studieren, aber dennoch fand ich es irgendwie schade wegzuziehen.

 

Seit ich jetzt in Bremen wohne bin ich sehr überrascht wie es wirklich ist alleine zu wohnen. Komischerweise bin ich viel ordentlicher als zuvor und kümmere mich fast täglich um Haushaltsaufgaben. Was ich auch sehr überraschen finde ist, dass ich schon als ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe sehr viel und gerne gekocht habe und immer dachte, dass es mir deshalb nicht schwerfallen wird das hier weiterzuführen. Allerdings fällt es mir hier tatsächlich schwerer neue Rezepte rauszusuchen und ich habe genauer im Blick welche Lebensmittel bald aufgebraucht werden müssen, wodurch meine Rezeptmöglichkeiten kleiner sind als bevor ich auf sowas geachtet habe. Außerdem achte ich jetzt viel mehr auf die Kosten der Produkte, wodurch ich mich auch seltener traue neue Dinge auszuprobieren, weil ich sonst ja Geld verschwenden würde, wenn es mir nicht schmeckt. Ich denke das wird sich aber noch einpendeln, wenn ich genauer weiß wie hoch meine durchschnittlichen Ausgaben tatsächlich sind und was ich mir gönnen kann und was dann eher nicht.

 

Ich finde es super interessant, dass alle immer sagen, dass es so anders sei alleine zu wohnen und man sich das gar nicht vorstellen könne bis man es wirklich erlebt und ich immer dachte ich könnte es mir schon vorstellen und es wäre bestimmt gar nicht so anders. Jetzt stimme ich aber allen Aussagen zu, dass man es sich vorher einfach nicht vorstellen kann. Ich finde es ist nicht unbedingt viel besser oder viel schlechter als bei den Eltern zu wohnen, aber beides hat seine Vor- und Nachteile. Was mir besonders aufgefallen ist, ist dass ich jetzt viel selbstständiger und oft auch produktiver bin als zuvor und ich bin gespannt ob das auch so bleibt oder ob das nur die ersten motivierten Monate sind. Ich bin auf jeden Fall gespannt!

Ein Kommentar

  1. Hey Magdalena! Ich habe mich in deinem Beitrag total wiedergefunden, da viele Dinge bei mir ähnlich sind. Ich finde auch, dass man sobald man alleine wohnt, automatisch viel selbstständiger wird, was natürlich auch irgendwie selbstverständlich ist. Man ist auf einmal auf sich alleine gestellt und viele Aufgaben die zuvor die Eltern übernommen haben, muss man nun selber machen. Ich denke, dass es aber auch noch mal ein Unterschied ist, ob man in einer WG wohnt oder ganz allein. Bestimmt hat auch dabei beides Vor- und Nachteile aber ich denke der Anzug aus dem Elternhaus generell ist ein Riesen Schritt, mit dem ein neuer Lebensabschnitt beginnt.

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