Beobachtung an der Kleinen Weser

Die Beobachtung startet um 15:42 Uhr am Sonntag den 12.12.21 und ging fünfzehn Minuten lang, dementsprechend bis 15:57 Uhr. Die Sonne ist am unter gehen und verschwindet hinter einigen Bäumen und Dächern, die sich rechts von mir befinden. Es ist windig, kalt, circa sechs Grad, und es nieselt leicht. Die Luft ist sehr frisch, jedoch riecht sie nach nichts Bestimmtem.

 

Hinter mir ist der Deichschartweg, welcher sich in der Nähe der Haltestelle „Kirchweg“ befindet, und vor mir erstreckt sich die Kleine Weser. Ich stehe auf dem Weg „Habenhauser Deich“, welcher parallel zu der Kleinen Weser verläuft. Neben dem Weg links und rechts erstreckt sich eine Grasfläche, die hin zur Weser nach unten abfallend verläuft. Der Durchgang zur Straße hinter mir ist ein Bogen unter einer kleinen Brücke, welche komplett mit Graffiti vollgesprüht ist, in allen möglichen Farben. Neben der Brücke stehen zwei Mülleimer, die allerdings komplett überfüllt sind, sodass der Inhalt schon herausquillt und sich auf dem umliegenden Boden verteilt. Auch auf der Grasfläche liegt ab und zu Müll verteilt, zum Beispiel Zigarettenstummel oder auch leere Bierflaschen.

 

In der Viertelstunde, in welcher ich dort stand, sind an mir drei Jogger*innen vorbeigelaufen. Der erste Jogger war ein Mann, der circa vierzig Jahre alt war und sehr schnell gelaufen ist. Die anderen beiden Läufer*innen waren Frauen. Diejenige die als zweites an mir vorbeigelaufen ist, ist eher langsamer gelaufen und hat ihr Umfeld begutachtet. Sie hat die Menschen um sie herum angeschaut, unter anderem auch mich, und auch in den Himmel und auf die Weser geschaut. Die letzte Läuferin ist noch langsamer gelaufen und hat starr auf den Boden geschaut und schwer geatmet.

 

Eine Frau war mit ihrem Hund, ein Golden Retriever, unterwegs und war sehr dick angezogen. Sie hatte eine dicke und lange Winterjacke an, einen Schal, eine Mütze und Handschuhe an. In ihren Händen hatte sie die Leine für den Hund, eine Leckerliedose, aus der sie dem Hund einen Keks gegeben hat, einen Kotbeutel und einen Regenschirm. Sie lief mit ihrem Hund nicht oben auf dem Weg entlang, sondern unten auf der Wiese am Wasser entlang. Der Hund war nicht an der Leine und schnupperte an einem kleinen Haufen Schnee, welcher der einzige war in meinem Sichtfeld.

 

Ziemlich am Ende meiner Beobachtung sind noch zwei Männer, welche circa fünfundzwanzig waren, an mir vorbeigegangen. Beide hatten eine Bierflasche in der Hand und haben sich angeregt und fröhlich unterhalten, sodass sie immer wieder lachen mussten. Anschließend sind noch eine Frau und ein Mann an mir vorbeigegangen mit einem kleinen Mädchen, welches auf einem rosa und gelben Dreirad vorgefahren ist.

 

 

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Allgemein

Ein Kommentar

  1. Liebe Julia,
    Danke für dein Beobachtungsprotokoll. Die Beobachtung selbst ist wirklich gut, man versteht wo du dich befindest und was du siehst. Fürs nächste mal solltest du daran denken auch einen Interpretationsteil zu schreiben. Für mich stechen die überfüllten Mülleimer hervor, über die du etwas hättest schreiben können. Ist es ein belebter Ort? Wer hält sich dort viel auf und hinterlässt viel Müll? Was für Müll ist das und kann man daraus auf bestimmte Aspekte schließen? Mit so einem Interpretativen Teil könntest du die gute Beobachtung ergänzen und das Protokoll wäre vollständig gewesen. Ich hatte damals im ersten Semester eine Vorlesung über Müll in Einführung in die Ethnologie. Falls ihr das auch hattet, hätte da auch noch ein Interessanter Bogen geschlagen werden können.
    VG
    Jan

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert