Aufgabe zum 13. Vorlesungstermin am 25.06.2013 von Dr. Gulshen Sahkatova

Wo sehen Sie die Einsatzmöglichkeiten für LA in Ihrem Fach?

Meine Studienfächer sind Englisch und Kunst.
Die Verschiedenheit der gesprochenen Sprachen in Deutschland ist sehr groß. Jedoch wird an den Schulen meist in Deutsch, in manchen Fällen aber auch bilingual unterrichtet. Der Unterricht ist dann aber auf Englisch und nicht auf einer hier Deutschland häufig vertretenen Sprache, wie beispielsweise Türkisch, Russisch oder Polnisch. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass dies dazu führt, dass die Schüler*innen, die durch ihr Elternhaus mehrere Sprachen sprechen, diese während der Schulzeit verlernen, da sie darin nicht ausreichend gefördert werden. Ein Beispiel, das bei mir vertreten ist: Ich habe polnische Wurzeln. Zuhause spreche ich mit meinen Eltern beide Sprachen- Deutsch und Polnisch. Jedoch immer im Mix. Wenn mir ein Wort auf polnisch nicht einfällt, ersetze ich dieses durch ein deutsches und vergesse somit das polnische Vokabular nach und nach.
Im Englischunterricht setzt man LA ein, um den Schüler*innen Vokabeln oder grammatikalische Strukturen beizubringen. In sprachlichen Fächern kann man LA anwenden, indem man mehrere Sprachen miteinander vergleicht. Hier könnte man Schüler*innen mit Migrationshintergrund die Möglichkeit geben, die grammatikalischen Strukturen ihrer Muttersprache vorzustellen. Die Aufgabe der anderen Schüler*innen wäre es dann, Parallelen und Unterschiede zur Unterrichtssprache zu finden.
Meiner Meinung nach sollten Förderungen für Kinder angeboten werden, die mit zwei oder mehr Sprachen aufwachsen.

Aufgabe zum 09. Vorlesungstermin am 28.05.2013 von Prof. Dr. Till-Sebastian Idel

• Warum tun sich Lehrkräfte im Umgang mit einer heterogenisierten Schüler*innenschaft und einer individualisierenden Öffnung des Unterrichts schwer?

Sabine Reh beschreibt in ihrem Artikel das Problem mit einem Mentalitätsproblem der Leher*innen. Jedoch existiert in der Lehrer*innenschaft die Sehnsucht nach homogenen Lerngruppen. Die pedantische Aufgliederung des Schulsystems zwingt viele Lehrer*innen homogene Lerngruppen zu produzieren, um dem System gerecht zu werden. Der Umgang mit heterogenen Lerngruppen sollte meiner Meinung nach einen viel zentraleren Punkt in der Lehrer*innenausbidlung einnehmen. Um aber noch einmal von der Lehrer*innenausbildung zum deutschen Schulsystem zu kommen: Würden Kinder länger gemeinsam lernen, könnte man die heterogenen Lerngruppen besser nutzen und das Bedürfnis ‚zu homogenisieren‘ sicherlich zurückgehen. Jedoch scheint der Gedanke, mit einer heterogenisierten Schülerschaft und mit den damit verbundenen Leistungsanforderungen konfrontiert zu sein, einen großen Druck aufzubauen. Die Lehrer*innen bekommen Angst, den einzelnen Schüler*innen nicht gerecht zu werden und schließlich durch ein sinkendes Leistungsniveau die Freude an der Arbeit zu verlieren.

• Wie würden Sie sich selbst zu dieser Anforderung positionieren?

Meiner Meinung nach ist der wichtigste Punkt, dass inklusiver Unterricht unumgänglich ist und man alle Schüler*innen mit seinem Unterricht erreicht. Ich selbst bin auf die Konfrontation und die damit verbunde Auseinandersatzung im bevorstehenden Orientierungspraktikum sehr gespannt, da ich mir sicher bin, dass hier Schwierigkeiten auftauchen werden, obwohl ich im Umgang mit Heterogenität ‚geschult‘ werde.

Aufgabe zum 12. Vorlesungstermin am 18.06.2013 von Dr. Silvija Markic

Diskutieren Sie, wieso ist die Berücksichtigung der sprachlichen Heterogenität der Klassen in Chemieunterricht wichtig. Berücksichtigt dabei die Unterschiede zwischen der deutschen Sprache und der Fachsprache.  Ist Fachsprache gleich Sprache?

 

Die sprachliche Heterogenität und Fertigkeit der Schüler wird meiner Meinung nach oft überschätzt. So weist die Fachsprache in Chemie beispielsweise eine enorme Fülle an Fachwörtern auf, mit denen sich schon Muttersprachler schwertun. Somit ist es für Schüler mit Migrationshintergrund eine doppelte Herausforderung. Ich finde, dass Kommunikation Fachsprache vereinfachen sollte, die zum Beispiel bei einer komplizierten Beschreibung vermieden werden kann. Jedoch kommt es hier meist vor, dass die Fachsprache zum sprachlichen Hindernis wird und die Schüler*innen Fähigkeiten langsamer und/oder teilweise missverstanden aufnehmen. Um solche Missverständnisse zu verhindern, kann man mehrere Wege einschlagen. Eine Lehrkraft muss an erster Stelle geschult sein, Aufgaben verständlich zu formulieren. Ein effektives Arbeiten ist den Schüler*innen nur dann möglich, wenn die Aufgabenstellung klar und verständlich ist. Zudem ist es wichtig, dass die Lehrkraft die sprachlichen Voraussetzungen der Schüler*innen bedenkt und bei der Formulierung der Aufgaben diese berücksichtigt.
Dass ‚Fachsprache gleich Sprache‘ ist kann ich nur verneinen. Ganz besonders in naturwissenschaftlichen Fächern wie Chemie. Es muss möglich sein, Schüler*innen das Wissen trotz sprachlicher Schwächen zu vermitteln.

Aufgabe zum 10. Vorlesungstermin am 04.06.2013 von Prof. Dr. Christine Knipping

Sind Unterschiede in den mathematischen Leistungen von Schülerinnen und Schülern ein Grund zur Sorge?

In meinen Augen ist es kein Grund zur Sorge, dass Leistungsunterschiede in Mathematik vorkommen.  Hierfür lassen sich schließlich mehrer Gründe finden. So finden manche Schüler*innen einfach keinen Zugang zu diesem Fach. Hinzu kommt auch, dass die Kinder mit sehr unterschiedlichen Vorkenntnissen an die Schulen kommen. Die Leistungsschere geht hier  teilweise sehr weit auseinander und kann in verschiedenster Art und Weise behoben werden.  Durch besondere Zuwendung des entsprechenden Lehrers oder aber durch Nachhilfe (nachmittags an der Schule oder privat Zuhause) kann dieses “Problem“ verbessert werden. Das Interesse für Mathematik kann sich noch im Laufe der Zeit entwickeln und eventuell erst in höhren Stufen richtig ausbilden. Jeder Schüler lernt in seinem eigenen Tempo und kann deswegen einige Fähigkeiten erst in einem bestimmten Alter entwickeln. Solche Stärken und Schwächen kommen meiner Meinung nach in allen Bereichen vor.  Die Klasse ist nunmal eine heterogene Gruppe mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Interessen. Somit liegt es meiner Ansicht nach an der Lehrkaft, angemessen mit diesen Leistungsunterschieden umzugehen, damit die schwächeren Schüler*innen einen Bezug zu diesem Fach aufbauen können. Zudem muss ein Gleichgewicht gefunden werden: Schwächere Schüler*innen sollen nicht über- und die Stärkeren nicht unterfordert werden. Es muss einfach eine Möglichkeit gefunden werden, wie alle Schüler*innen angemessen gefordert und gefördert werden.