Aufgabe zum 12. Vorlesungstermin am 18.06.2013 von Dr. Silvija Markic

Diskutieren Sie, wieso ist die Berücksichtigung der sprachlichen Heterogenität der Klassen in Chemieunterricht wichtig. Berücksichtigt dabei die Unterschiede zwischen der deutschen Sprache und der Fachsprache.  Ist Fachsprache gleich Sprache?

 

Die sprachliche Heterogenität und Fertigkeit der Schüler wird meiner Meinung nach oft überschätzt. So weist die Fachsprache in Chemie beispielsweise eine enorme Fülle an Fachwörtern auf, mit denen sich schon Muttersprachler schwertun. Somit ist es für Schüler mit Migrationshintergrund eine doppelte Herausforderung. Ich finde, dass Kommunikation Fachsprache vereinfachen sollte, die zum Beispiel bei einer komplizierten Beschreibung vermieden werden kann. Jedoch kommt es hier meist vor, dass die Fachsprache zum sprachlichen Hindernis wird und die Schüler*innen Fähigkeiten langsamer und/oder teilweise missverstanden aufnehmen. Um solche Missverständnisse zu verhindern, kann man mehrere Wege einschlagen. Eine Lehrkraft muss an erster Stelle geschult sein, Aufgaben verständlich zu formulieren. Ein effektives Arbeiten ist den Schüler*innen nur dann möglich, wenn die Aufgabenstellung klar und verständlich ist. Zudem ist es wichtig, dass die Lehrkraft die sprachlichen Voraussetzungen der Schüler*innen bedenkt und bei der Formulierung der Aufgaben diese berücksichtigt.
Dass ‚Fachsprache gleich Sprache‘ ist kann ich nur verneinen. Ganz besonders in naturwissenschaftlichen Fächern wie Chemie. Es muss möglich sein, Schüler*innen das Wissen trotz sprachlicher Schwächen zu vermitteln.

Ein Gedanke zu „Aufgabe zum 12. Vorlesungstermin am 18.06.2013 von Dr. Silvija Markic

  1. Nele

    Hallo,

    ich bin voll und ganz deiner Meinung: Fachsprache ist keines Falles gleich deutsche Sprache. Viele Fachausdrücke und Formulierungen benutzen wir in der alltäglichen Kommunikation nie bis selten. Somit ist die Chemiestunde meist nicht nur für Kinder mit Migrationshintergrund die erste Kontaktstelle mit fachspezifischen Ausdrücken, sondern auch für Schüler deren Muttersprache Deutsch ist. Das bringt Verständnisfragen für ein motivierendes Lernklima mit sich.

    Somit haben die Jungen und Mädchen es doppelt schwer: Einerseits müssen sie den Unterricht und den Aufgabenstellungen folgen und gleichzeitig sich diese wohlmöglich noch“ erschließen und übersetzen“, was das Lernen bremst. Es bremst die Schüler jedoch nicht nur aus, sondern nimmt ihnen auch die Freude am Lernen. Denn wer lernt schon gerne, wenn man die Frage-/ Aufgabenstellung oder gar den Sachverhalt aufgrund von Sprachbarrieren nicht korrekt versteht.

    Ich denke ebenfalls, dass die Lehrkraft als Grundvoraussetzung dafür sorgen muss, dass die Kinder der Unterrichtsstunde auf sprachlicher Ebene folgen können. Deshalb sollte sie Fachausdrücke umschreiben, umgehen oder wenn es möglich ist andere Synonyme für das Fachwort finden. Das Verstehen sollte im Vordergrund stehen und nicht das Benennen von Fachbegriffen.

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