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RV14 Abschlussreflexion

1a theoretische Erkenntnisse aus der Vorlesung

In der Veranstaltung zum Thema Heterogenität ist mir bewusst geworden, wie viele Probleme und Herausforderungen es für Lehrer gibt. Als Schülerin, war mir nie bewusst, wie ausschlaggebend das Handeln einer Lehrkraft sein kann. Da ich Religionswissenschaft studiere, war für mich die elfte Ringvorlesung besonders interessant. Mir war nicht bewusst, dass es in Schulen immer noch so viele antisemitistische Veranlagungen und Übergriffe gibt. Die Frankfurter Rundschau macht in ihrem Artikel „Ein massives Problem“ (Claudia Isabell Rittel,2018) darauf aufmerksam und erläutert einen antisemitistischen Übergriff auf einen Schüler. Begriffe wie „Du Jude“ werden häufig leider nicht als Beleidigung und Rassendenken wahrgenommen und relativiert. Für mich persönlich ist der richtige Umgang mit Antisemitismus äußerst interessant, weshalb ich das, in der RV präsentierte Konzept gerne auf meinen künftigen Religionsunterricht übertragen möchte. D.h. im Konkreten, dass ich offen mit meinen S’u’S über Antisemitismus reden möchte. Es soll nicht dethematisiert werden, da Wissenslücken eher zu Vorurteilen führen könnten. Ich möchte meine S’u’S ausreichend informieren, sodass sie diesem Thema mit Respekt gegenüber treten, anstatt Witze darüber zu machen.

Zudem finde ich es äußerst wichtig, auf die aktuellen Migrationgsströme einzugehen. Die RV über Fremdsprachenunterricht hat mir dabei gezeigt, welches Potential im Fremdsprachenunterricht liegt. Bisher war Fremdsprachenunterricht für mich ein Fach der Schule, damit wir es leichter haben uns mit anderen zu verständigen, jedoch habe ich nicht an die Aufklärung über andere Kulturen und mögliche Verstärkung von Weltoffenheit gedacht. Zudem kann man durch Fremdsprachenunterricht eine Generalisierung und Vorurteile von anderen Kulturen vermeiden. Dafür kann man sich als Lehrkraft gut an dem Konzept von Grau/Würffel (Überblicksdarstellung,2007) orientieren, dass versucht eine möglichst differenzierte Sichtweise auf die Kulturen herzustellen.

1b generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht

Allgemein betrachtet finde ich das Thema Migration und Integration für zukünftige L’u’L äußerst wichtig. Dabei sei eine „interkulturelle Kompetenz“ (Schulbuchstudie, Georg-Eckert-Institut,2015) nötig, damit man sich selbst im Bezug auf Migration besser reflektieren kann. Eine immer wieder neu entwickelte Reflexion des eigenen Handelns sei ebenfalls eine „pädagogische Kern-Kompetenz“(Karakasoglu/Mechill 2019: Lehrer_innnehandeln in der Schule der Migrationsgesellschaft), die jede Lehrkraft entwickeln sollte. Die aufgewiesen Probleme der Migration helfen mir persönlich für meine zukünftige Laufbahn, weil sie meinen Fokus auf diese Problemfelder lenken und mich vorsichtiger mit meiner Wortwahl werden lassen.

2. Schulische Faktoren im Umgang mit Heterogenität, die mich prägen

Besonders geprägt hat mich die RV über die Inklusion. Ich selbst habe in meiner Schulzeit viel Erfahrung mit behinderten S’u’S gemacht und nie bewusst wahrgenommen, dass wir Schüler diese Schüler gewissermaßen ausgegrenzt haben. Früher habe ich vieles als unfair empfunden, aber durch die pädagogischen Konzepte wurde mir bewusst, warum meine Lehrkräfte damals dementsprechend gehandelt haben. Besonders im Kopf geblieben ist mir dabei die inkludierende Exklusion (Stichweh,2009, Seitz&Scheidt,2012), die durch Anwesenheit benachteiligter Schüler im Klassenverband zwar eine Inklusive garantiert, jedoch gleichzeitig eine Exklusive propagiert, da diesen S’u’S manchmal eine Sonderbehandlung zuteil wird, die andere S’u’S ebenfalls gerne hätten. Als Lehrkraft ist eine permanente Selbstreflexion sehr wichtig und ich würde gerne lernen, wie ich ich am besten alle S’u’S bestmöglich inkludiere.

3. Erziehungswissenschaftliche Fragen, zu denen ich gerne mehr erfahren würde

Im erziehungswissenschaftlichen Bereich interessiert mich besonders das Thema der Migration bzw Integration, da es durch die zunehmende Globalisierung ein aktuelles Thema darstellt Dabei fand ich besonders die zweite Fragestellung äußerst interessant. Meines Erachtens nach liegt die Migration eng mit der Inklusion zusammen. Mir ist durch die Vorlesung zum Thema Heterogenität bewusst geworden, welche Probleme vorkommen und wie hochkomplex dieses Thema ist.

Zudem fand ich das Thema Gendersensibilität ebenfalls sehr wichtig. Gerne würde ich an dieser Stelle erfahren, warum es weniger Männer in den Care-Berufen gibt und inwieweit sich das auf die Lerngruppen auswirkt. Wird der Lehrerberuf damit zum „Frauenberuf“ geformt?

Alles in einem sind mir viele Problemfelder bewusst geworden, über die ich gerne mehr erfahren würde. Vor allem, wie der richtige kompetente Umgang mit S’u’S ermöglicht wird. Wie werde ich denn nun allen gerecht und wie ermögliche ich Chancengleichheit? Z.b haben wir bei der Inklusion gelernt, dass es sowohl exkludierend sein kann, wenn man einem behinderten Kind keine Sonderbehandlung gibt, aber auch wenn man ihm/ihr eine gibt. An einem Beispiel wie diesem frage ich mich stets, was denn der richtige Weg ist und wie ich professionell und richtig arbeite. Ich hoffe, dass mir dies in meinem Professionalisierungsweg  noch deutlich wird und fände auch konkrete Fallbeispiele zu den Themenkomplexen schön.

~ by Anna-Marie on 29. Juli 2020. Tagged:

One Response to “RV14 Abschlussreflexion”

  1. Liebe Anna-Marie,
    Ihre Ausführungen zu der Abschlussreflexion enthalten fast alle geforderten Aspekte der Aufgabe. Zur ersten Frage wird allerdings nicht ganz deutlich, welche beiden Fächer sie studieren und welches nicht-studierte Fach Sie einbeziehen bei Ihren Überlegungen.
    Ganz offenbar hat der Begriff der exklusiven Inklusion Ihnen besonders viele Erkenntninisse bewschert. Das Thema Migration steht in engem Zusammenhang zu Migration, da ein insgesamt inklusives System auch migrationsbedingte Heterogenität angemessen berücksichtigen kann.
    Das sehe ich ebenso wie Sie.
    Bestanden.
    Yasemin Karakasoglu

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