Meint Inklusive wirklich alle?

Insgesamt gibt es zwei Modelle, die man unterscheiden kann. Einmal das soziale Modell, in dem eine Behinderung durch eine Barriere in ihrer Umwelt besteht. Und einmal das medizinische Modell, in dem Menschen, wegen ihrer Behinderung (z.B. physisch) eingeschränkt sind. Momentan sind drei Diskussionslinien vorhanden, welche man in Ansätze ableiten kann: „Inklusion als Systemwandel“ bildet die erste Diskussionslinie, sie thematisiert die Menschenrechte, die hier den zentralen Punkt bilden. Die zweite Diskussionslinie stellt die Doppelstruktur oder auch „Two track approach“ dar, sie beinhaltet die unterschiedlichen Schulsysteme, für SuS mit Behinderung, welche die Eltern wählen können. Die dritte und damit letzte Diskussionslinie ist die Inklusion unter der Berücksichtigung von Förderbedarfen, hierbei sind die SuS zusammen in einer Klasse und können Förderung annehmen oder auch nicht.

In meiner Grundschule und auf meinem Gymnasium hatten wir jeweils Kinder mit einer Behinderung. In der Grundschule hatten wir ein Kind, welches psychisch eine Behinderung hatte, an die ich mich aber nicht mehr erinnern kann, dieser Schüler wurde von einer Frau in dem Unterricht und auch in der Pause begleitet. Auf meinem Gymnasium hatten wir einige Schüler mit körperlicher Behinderung. Unsere Schule besitzt automatische Türöffner und einen Aufzug.

Ich könnte mir als Beobachtungsaufgabe vorstellen, zu untersuchen, wie die SuS miteinander umgehen und in wie weit sie aufeinander Rücksicht nehmen. Hierbei fände ich es besonders spannend zu sehen, in wie weit es Unterschiede im Verhalten im Hinblick auf das Alter der SuS gibt, also ob sich niedrigere und höhere Klassenstufen im Verhalten unterscheiden. Außerdem würde mich interessieren wie genau die Lehrer mit Behinderten Kindern umgehen und wie sich eine Begleitung eines behinderten Kindes im Unterricht verhält und auf das Kind eingeht.

Ein Gedanke zu „Meint Inklusive wirklich alle?“

  1. Hallo Friederike,

    Vielen Dank für deinen gut gelungenen Beitrag zum Thema ‚Inklusion‘.
    Ich finde, dass du deine Ansichten anschaulich und gut begründet erläutert hast. Besonders gut gefällt mir, dass du direkt in die Thematik eingestiegen bist und zuerst das soziale und das medizinische Modell definiert hast.
    Hinzufügend würde ich dir empfehlen, alle Fachbegriffe bezüglich der Diskussionslinien aufzugreifen, um sie besser gegenüberstellen zu können. Diesbezüglich hast du nur die zweite Diskussionslinie als „two track approach“ aufgeführt.
    ‚Inklusion als Systemwandel‘ wird auch als „whole school approach“/ „Full Inclusion“ verstanden und verfolgt das Ziel alle SuS mit oder ohne Förderungsbedarf (körperliche und geistige Einschränkungen in der Inklusion) zusammen zu unterrichten. Zusätzlich kritisiert die dritte Diskussionslinie ‚Inklusion unter Berücksichtigung von Förderbedarfen‘, „twin track approach“, den ersten Ansatz der „Full Inclusion“ und charakterisiert diese Linie als problematisch aufgrund der individuellen und speziellen Förderungsbedarfstufen der SuS. Bei dieser Form werden ausschließlich Inklusionsklassen in Betracht gezogen, weil die Betroffenen in Regelklassen nicht ausreichend entsprechend ihrer Bedürfnisse gefördert werden können.

    Deine Erfahrungen während der Schulzeit zum Thema Behinderung finde ich interessant, da dein Gymnasium über gute Rahmenbedingungen verfügt und somit den Bedürfnissen der SuS mit sonderpädagogischem Förderbedarf gerecht werden. Meiner Meinung nach ist es vorbildlich, dass deine Schule einen automatischen Türöffner und einen Aufzug besitzt. Im Vergleich dazu verfügt mein Gymnasium nur über normale Treppen und kommt dementsprechend nicht für einen Schüler oder eine Schülerin mit körperlicher Behinderung in Frage.

    Abschließend schätze ich deine Beobachtungsaufgaben als sehr sinnvoll ein. Mich persönlich würde zusätzlich noch interessieren, wie weit die benachteiligten SuS in das gesamte Schulsystem außerhalb des Klassenunterrichts integriert sind.

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