Abschlussreflexion

  1. Benennen Sie die für Sie zentralsten theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret Bezug auf a.) fachdidaktische Aspekte, indem Sie Erkenntnisse auf die Didaktiken ihrer eigenen beiden Fächer beziehen und b.) zwei generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht mit Bezug zu den relevanten Quellen benennen.

In der Vorlesung zum Umgang mit Heterogenität wurden uns diverse Einblicke in die Didaktik des Lehrens gegeben, außerdem wurde auf konkrete Erkenntnisse der Erziehungswissenschaften eingegangen. Diese bezogen sich auch auf meine beiden Fächer, Englisch und Politik und haben mir eine neue Perspektive auf einige Aspekte eröffnet.

Zu den zentralsten theoretischen Erkenntnissen gehört für mich das Prinzip der Individualisierung von Unterricht, welches von Prof. Dr. Idel vorgetragen wurde. Hier habe ich feststellen können, dass Unterricht nicht nur als Frontalunterricht, wie es in meiner Schulzeit der Fall war, geführt werden kann. Das Prinzip der Individualisierung besagt, dass im Gegensatz zum klassischen Unterrichtsstil eine „Flexibilisierung der Zeiten“, „Öffnung der Räume“, „Vervielfältigung von Aktivitätszentren“, „Adressierung Einzelner oder Teilgruppen“ und eine „thematische Ausdifferenzierung“ vorgenommen werden (Idel 2019). Die Lehrkräfte sollten also auf die Individuen in ihrer Klasse eingehen und Lernziele, bzw. Entwicklungsziele spezifisch für einzelne Personen konzipieren. Hierbei werden so, im Idealfall, die Stärken der Schüler*innen besser herausgestellt und gefördert und die Schwächen jedes Einzelnen können auch effektiver bearbeitet werden.

Das Prinzip der Individualisierung lässt sich auch auf den Englischunterricht beziehen, hierzu lässt sich das Erlernen der Sprache heranziehen, worauf Frau Tödter in ihrer Vorlesung genauer eingegangen ist. Sie führt als Beispiel „Mehrsprachigkeitsdidaktische Ansätze“ an, welche sich auf den Spracherwerb von mehrsprachigen Kindern beziehen (Tödter 2019). Die Individualisierung des Unterrichts könnte hier den Spracherwerb fördern, da nicht ein Unterrichtskonzept für eine Gruppe verwendet wird sondern ein auf die Individuen angepasstes Konzept. Weiter könnte den Kindern, welche bereits neben Deutsch auch eine andere Sprache beherrschen das Erlernen der englischen Sprache erleichtert werden, indem durch für sie speziell konzipiertes Unterrichtsmaterial der Umstand ihrer Bilingualität berücksichtigt und zum Vorteil genutzt wird.

Der zweite Fachdidaktische Aspekt bezieht sich auf Politikwissenschaften und verschiedene „Ausgangspunkte“ (Klee 2019). Diese beschreiben unterschiedliche Einflüsse auf Individuen, wie z.B. das Umfeld in welchem ein Kind aufwächst, die verschiedenen „Wertsysteme“ oder die Kultur (Klee 2019). So wie jedes Kind so wurde auch jede Lehrkraft durch unterschiedliche äußere Einflüsse geprägt und gelangte zu den Werten, Vorstellungen und dem Weltbild welches diese Person besitzt. Es sei also nun die Aufgabe der Lehrkräfte ihr eigenes Weltbild zu untersuchen und anzuerkennen, dass dieses nur eines von vielen existierenden Weltbildern sei (Klee 2019). So wird die Lehrkraft für die unterschiedlichen Weltbilder der Kinder sensibilisiert und soll so besser damit umgehen und den Unterricht besser gestalten können. Ich finde es wichtig zu sehen, dass viele Kinder aus sehr verschiedenen Haushalten kommen, andere Wertvorstellungen haben und eben auch andere Weltbilder, um den Kindern gerecht zu werden muss man dies anerkennen.

Außerdem wurden uns in der Vorlesung zum Umgang mit Heterogenität verschiedene erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse nähergebracht. Zu den zentralsten zählen für mich zum einen die Verpflichtung der Schulen zur Inklusion, da das inkludieren von Menschen mit Förderbedarf in meiner Schulzeit nie ein Thema war und ich zum ersten Mal in der Universität von der Inklusion gehört habe. Diese stellt für mich ein wichtiges Thema da, um mehr Menschen in die Gesellschaft zu integrieren, die sich vorher eventuell ausgestoßen oder nicht beteiligt gefühlt haben. „Bremische Schulen haben den Auftrag, sich zu inklusiven Schulen zu entwickeln. Sie sollen im Rahmen ihres Erziehungs- und Bildungsauftrages die Inklusion aller Schülerinnen und Schüler unabhängig von ihrer ethnischen Herkunft, ihrer Staatsbürgerschaft, Religion oder einer Beeinträchtigung in das gesellschaftliche Leben und die schulische Gemeinschaft befördern und Ausgrenzungen einzelner vermeiden“ (Die Senatorin für Kinder und Bildung 2018). Dieser Auszug aus dem Bremischen Schulgesetz, welchen Dr. Schwarzenberg auch in ihrer Präsentation nutzte, zeigt klar dass sich das Land Bremen die Inklusion zum Ziel gesetzt hat und die Realität zeigt auch, dass Bremen dies durchsetzt. Im Vergleich mit Bremen, 83,5%, besuchen in Hessen mit 24,5% deutlich weniger Menschen mit Förderbedarf die selbe Schule wie Menschen ohne Förderbedarf (Schwarzenberg 2019). Die Inklusion ist allerdings nicht einfach zu bewältigen und birgt auch einige Risiken, Schwierigkeiten und erzeugt viel Redebedarf. Darauf gehen sowohl Dr. Schwarzenberg, als auch Prof. Dr. Müller ein und benennen zum Beispiel das Dilemma „Meint Inklusion wirklich alle?“ (Schwarzenberger 2019). Außerdem die Frage, „Gibt es eine Grenze für den Gemeinsamen Unterricht?“, was ich als wichtigen Punkt sehe der diskutiert werden sollte (Frank J. Müller 2019). Abgesehen davon ist aus meiner Sicht der entscheidende Faktor das Geld, welches Bremen leider nicht hat und somit eine wirkliche Inklusion wie sie in den Vorlesungen vermittelt wurde sehr schwierig zu gestalten ist. Das Thema und die Wichtigkeit der Inklusion erkenne ich jedoch trotzdem an, nur ist aus meiner Sicht eine Änderung des Schulsystems und eine andere Fokussierung von „wichtigen“ Berufen nötig. Lehrer*innen, Erzieher*innen und ähnliche Berufe müssen positiver gesehen und gefördert werden, die Kinder verbringen nicht selten mehr Zeit mit Erzieher*innen oder Lehrer*innen als mit ihren Eltern.

Die zweite erziehungswissenschaftliche Erkenntnis, welche ich zu den zentralsten zähle ist der Einfluss von Sprache auf die schulische Bildung. Die Sprache eines Kindes kann den Lernerfolg fördern oder behindern, wenn das Kind Deutsch als Erstsprache hat, ist es einfacher die sprachlichen Anforderungen zu erlangen. Im Gegensatz dazu ist es für Kinder mit Deutsch als Zweitsprache schwieriger die formellen Anforderungen zu erreichen (Daase 2019).

3.Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium im Bezug auf das Modulthema UMHET. Bitte begründen Sie Ihre Wahl?

Ich würde gerne mehr zu dem Thema der „Gendersensiblen Pädagogik“ erfahren, auf welches Dr. Fantini genauer eingeht. Mich interessiert es, da er von „Zwischenräumen“ und „Übergängen“ zwischen männlich und weiblich spricht (Fanini 2019). Ich verstehe, dass es nicht ein genaues Bild gibt, welches Männlichkeit oder Weiblichkeit definiert, in welches ich selber zum Beispiel auch nicht fallen würde, trotzdem sehe ich „Männlich“ und „Weiblich“ als die Einzigen geschlechtlichen Ausführungen an. Ferner denke ich, dass durch die Zuschreibung von gewissen Merkmalen zu eben weiblich oder männlich und das auslassen gewisser Zuschreibungen durch die Gesellschaft dazu führt dass sich Menschen nicht zuordnen können und sich fühlen als wären sie „anders“. Ohne den gesellschaftlichen Druck wären diese Menschen allerdings einfach nur entweder weiblich oder männlich in verschiedenen Ausführungen. Hier interessiere ich mich sehr für eine andere Sichtweise und hoffe dass ich zu diesem Thema noch viel erfahren werde, was mich eventuell in einigen Standpunkten beeinflussen könnte.

Außerdem würde ich gerne über die Relevanz von Religion bei Kindern bezogen auf die Lehrperson erfahren. Man müsse „Religion(en) verstehen“, diese Aussage empfinde ich als sehr wichtig (Horn 2019). Ebenso habe das Thema „in der Lehrer*innenausbildung keinen eigenen Platz.“, trotzdem sieht sie es als wichtigen Aspekt an und auch ich erkenne die Wichtigkeit alle Facetten, was eben auch die Religiosität des Kindes einschließt, zu sehen und mit zu betrachten, deswegen würde ich gerne mehr über diesen Aspekt erfahren.

4.Welche in den Vorlesungseinheiten von BAUMHET thematisierten Problematiken/Aspekte sehen Sie für sich persönlich als besondere Herausforderung? Wie könnten Sie sich, im Uni-Kontext oder auch darüber hinaus, auf diese Herausforderungen vorbereiten?

Als eine besondere Herausforderung sehe ich die Arbeit mit behinderten Menschen, da ich selber in meiner Jugend und auch jetzt keinen Kontakt zu behinderten Menschen habe weiß ich nicht wie ich mit diesen Menschen umgehen sollte oder allgemein wie ich ihnen entgegentreten sollte. Ich hoffe, dass mich das Orientierungspraktikum oder ein nachfolgendes Praktikum dahingehend sensibilisiert und ich in Kontakt mit diesen Menschen kommen kann. Weiter bewerbe ich mich für einen Nebenjob bei der Lebenshilfe, dort arbeitet man ebenfalls mit behinderten Menschen, hier hoffe ich ebenfalls viele Erfahrungen sammeln zu können.

Außerdem sehe ich die Arbeit mit Kindern mit Förderbedarf als Herausforderung an, da mir die Arbeit um einiges schwieriger erscheint als die Arbeit mit Kindern, welche keinen Förderbedarf benötigen. Dazu könnte eine Weiterbildung von Nutzen sein, um auf diesen Aspekt des Lehrens, vor allem in Bremen, genauer einzugehen. Ich empfinde es als wichtig, Menschen mit Förderbedarf ebenfalls in heterogene Klassengemeinschaften zu integrieren und sie zusammen mit anderen Schüler*innen lernen zu lassen. Außerdem könnte ich in einem oder beiden Praktika erste Eindrücke und Erfahrungen dazu sammeln, wie ich Kinder mit Förderbedarf, als Lehrperson, integrieren kann.

Literaturverzeichnis

Daase, Andrea (2019): Mehrsprachigkeit als Ausgangspunkt und Ziel schulischer Bildung in der Gymnasialen Oberstufe. Bremen: Ringvorlesung: Umgang mit Heterogenität in der Schule.

Fanini, Christoph (2019): Heterogenitätskategorie Geschlecht/Gender in Schule – im Spannungsfled von Inszenierung und Zuschreibung. Bremen: Ringvorlesung: Umgang mit Heterogenität in der Schule.

Horn, Sabine (2019): Über jüdisches Leben reden – (k)ein Tabu? Umgang mit religiöser Diversität am Beispiel Judentum. Bremen: Ringvorlesung: Umgang mit Heterogenität in der Schule.

Idel, Till-Sebastian (2019): Individualisierung von Unterricht als schulpädagogische Antwort auf Leistungsheterogenität. Bremen: Ringvorlesung: Umgang mit Heterogenität in der Schule.

Klee, Andres (2019): Demokratie leben. Bremen: Ringvorlesung: Umgang mit Heterogenität in der Schule.

Müller, Frank J. (2019): Inklusion – eine (alte) Vision. Bremen: Ringvorlesung: Umgang mit Heterogenität in der Schule.

Schwarzenberger, Eileen (2019): „Meint Inklusion wirklich alle?!“ aktuelle Diskussionslinien und praktische Umsetzung. Bremen: Ringvorlesung: Umgang mit Heterogenität in der Schule.

Die Senatorin für Kinder und Bildung (2018): Bremisches Schulgesetz und Bremisches Schulverwaltungsgesetz. Freie Hansestadt Bremen

Tödter, Mareike (2019): What’s the difference? – Aspekte von Heterogenität im Englischunterricht. Bremen: Ringvorlesung: Umgang mit Heterogenität in der Schule.

RV12 – Dr. Christoph Fantini – Heterogenitätskategorie Geschlecht in Schule und Ansätze zur Entwicklung einer interkulturellen geschlechtersensiblen Pädagogik

1.Fokussierung des Vorlesungsthemas – Aspekte zum Spannungsfeld von Inszenierung und Zuschreibung in Bezug auf Gender(-pädagogik) in der Schule; theoriegeleitete Reflexion

In der Schule spielen die Inszenierung und Zuschreibung von Gender (Geschlecht) eine große Rolle, da diese sich stark auf die Entwicklung des Kindes auswirken.Vor allem in der Mittelstufe, in welcher die Kinder in die Pupertät kommen, spielt das eigene Geschlecht eine große Rolle, die Mädchen bekommen zum ersten Mal ihre Menstruation und die Jungs werden ebenfalls geschlechtsreif. Die Inszenierung der Individuen wird hier stark vorangetrieben, da sie beginnen sich in den vorgefertigten Geschlechterrollen zu vertiefen und sich in diese einzugliedern, wenn dies nicht schon bevor durch die Eltern geschehen ist. Jungs tragen eher „Hoodies“ und Jeans zusammen mit „Caps“ oder Ähnlichem. Wohingegen Mädchen Röcke und Blusen anziehen und beginnen Ohrringe zu tragen. Nicht nur vom Äußeren, sondern auch von der Erwartungshaltung betrachtet, werden die Kinder in Geschlechterrollen gepackt. Jungs seien für gewöhnlich begabter in Naturwissenschaften und Sport, Mädchen hingegen seien begabter in Kunst oder in sozialen Aspekten. Hinzu kommt, dass Aspekte wie Farben, die entweder „für Mädchen“ oder „für Jungs“ seien, weiter bestärkt werden, da dies häufig schon ab der Geburt des Kindes praktiziert wird.

2.Reflexion bisheriger Praxiserfahrungen aus der eigenen Schulzeit und ersten Praktika zum schulischen „Genderplay“, möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung o.ä..

Das beste Beispiel aus meiner Schulzeit hierzu ist der Unterricht meiner Englischlehrerin, welche sehr stark in Geschlechterrollen einteilte. Sie erstellte einen Sitzplan, nach welchem auf einer Hälfte alle Jungs und auf der anderen Hälfte alle Mädchen saßen, hier wurden dann noch nach störenden Schüler_innen sortiert, sodass ein/e eher störende/r neben einer/m eher ruhigen Schüler_in saß. Dies sollte zu einer entspannten Lernatmosphäre führen, da so niemand unnötig abgelenkt werden würde. Die Jungs hatten es hierbei um einiges schwerer gute mündliche Noten zu bekommen und wurden für gewöhnlich für jede noch so kleine Störung des Unterrichts massiv zurechtgewiesen. Nach einiger Zeit des Halbjahres hatte sie die Schüler, welche nach ihrer Ansicht am meisten störend waren und die schwächste Leistung brachten, quasi völlig vom Unterrichtsgeschehen ausgeblendet. Bei Aufgabenstellungen zur Stillarbeit, wurde von ihr nur gesagt „Und ihr stört die Ruhe einfach nur nicht, mehr erwarte ich nicht“. Dieses Verhalten ist pädagogisch gesehen völlig falsch, asu meiner Sicht und hinzukommt, dass es auch zum großen Teil ungerechtfertigt war.

3. Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika zum Thema „gendersensible Pädagogik“, möglichst unter Bezugnahme auf mindestens ein anderes Heterogenitätsfeld der Ringvorlesung, wie Sprache, soziokultureller Background, Leistung o.ä..

Herrscht eine offensichtliche Bevorzugung einer Geschlechtergruppe vor, wenn ja, wie äußert sich diese und wenn nein, kann eine andere Bevorzugung, wie z.B. aufgrund der Herkunft festgestellt werden?

RV11 – Mareike Tödter – What’s the Difference

1.Reflektieren Sie, welche Fähigkeiten ein*e „gute*r Fremdsprachenlerner*in“ in Ihrer Schulzeit mitbringen musste.
In meiner Schulzeit belegte ich ab der 4. Klasse Englisch und ab der 6. Klasse Latein. Ein grundlegendes Interesse an den Sprachen war selbstverständlich Vorraussetzung. Im Englischunterricht war es vor allem wichtig, dass die Lehrkraft ein fundiertes Wissen in der Grammatik und im Vokabular der Sprache besaß. Die Lehrkraft sollte laut und verständlich sprechen, sowie eine richtige und gute Aussprache der Wörter besitzen. Ebenso sollte der Akzent so wenig wie möglich zu erkennen sein. Sie sollte über den Unterrichtsinhalt hinaus in der Lage sein ein Gespräch zu führen und gewisse Aspekte des Unterrichts zu erklären, damit die SuS nachfragen können, nicht nur spezifisch zum behandeltem Thema, und die Lehrkraft auch darauf antworten kann. Weiter sollte natürlich ein pädagogisches Grundwissen vorhanden sein, um mit den SuS richtig umzugehen und die Lernsituation für die SuS angenehm zu gestalten. Ferner war es wichtig, dass sie auch die SuS, die sich eher nicht trauten sich zu melden und etwas zu sagen, dazu zu animieren eben genau dies zu tun. In Latein war der Unterschied, dass wir nicht gelernt haben die Sprache zu sprechen, sondern zu übersetzen, außerdem haben wir viel über die Geschichte der Sprache und vor allem der Länder in der die Sprache gesprochen wurde gelernt. Hierzu war es vor allem wichtig, dass die Lehrkraft ein fundiertes Wissen über die Grammatik und die Geschichte besaß. Sie musste wissen, wie sie diese Aspekte den SuS am besten näherbringt und darauf achten nicht zu schnell von einem Thema zum nächsten zu springen. Da ausschließlich auf Deutsch gesprochen wurde war es besonders wichtig Wert darauf zu legen, dass das Vokabular immer auf dem neusten Stand war.
2.Entwerfen Sie einen Englischunterricht der Zukunft, der einen idealen Umgang mit Heterogenität pflegt. Welche Kriterien wären für Sie wichtig?
Für mich wäre dabei wichtig, dass der Unterricht, spätestens ab der Oberstufe, weitestgehend auf Englisch geführt wird, natürlich kann die Lehrkraft auch etwas auf Deutsch erklären, allerdings nur im Notfall, wenn ein Thema ansonsten nicht verstanden werden kann. Es soll gelehrt werden, dass eine Vokabel lieber umschrieben werden soll, als nichts zu sagen. Das „fehlerfreie Schweigen“ soll vermieden werden. Den SuS sollte beigebracht werden, dass man sich über die Aussprache o.Ä. von anderen SuS nicht lustig macht, sondern sie lieber motivieren sollte mehr zu sprechen, da so die Defizite besser ausgemacht und behoben werden können. Eine Doppelbesetzung sollte in einem Idealfall immer vorhanden sein und die Klassengröße sollte 15 SUS nicht übertreten, so ist ein gutes Lernklima möglich. Außerdem sollten über die Zeit des Unterrichts für die SuS individuelle Pläne angefertigt werden, welche die jeweiligen Stärken und Schwächen herausarbeiten und ihnen ein Lernziel vorgeben. Manche Menschen haben mehr Probleme mit der Aussprache, andere mit der Grammatik und wieder andere mit dem Lernen allgemein. Welche individuellen Probleme die SuS haben sollte im Unterricht aber auch in persönlichen Gesprächen festgestellt werden, um diesen entgegenzuwirken. Ein großes Problem, welches ich festgestellt habe, ist, dass man eine Art „Schulenglisch“ beigebracht bekommt und dies auch deutlich hört, wenn ein Mensch Englisch ausschließlich aus der Schule kennt. Austauschprogramme wären hier also sehr sinnvoll, um eine gewisse Sicherheit in die Sprache der SuS zu bringen, diese müssen natürlich für alle zugänglich sein und ermöglicht werden, unabhängig von den finanziellen Mitteln der Eltern. Reden ist einer der wichtigsten Aspekte, um eine Sprache zu lernen und darauf sollte somit der Fokus liegen, wobei theoretische Aspekte, wie Grammatik natürlich auch nicht zu vernachlässigen sind.
3.Diskutieren Sie, welche Veränderungen der Rahmenbedingungen, Einstellungen etc. es für die Umsetzung Ihres Entwurfs bräuchte.
Um meine obigen Vorschläge umzusetzen muss das Bildungssystem in einigen Aspekten geändert werden. Um ein real existierendes Beispiel zu nennen, könnte man sich bestenfalls am finnischen Schulsystem orientieren, welches häufig als das beste weltweit bezeichnet wird. Politisch gesehen müsste mehr Geld in Schulen und die Ausbildung von Lehrkräften gesteckt werden. Momentan sind viele Bundesländer überlastet und haben keine Möglichkeiten bessere Schulformen umzusetzen. Deswegen sollte anstatt z.B. Rüstung mehr Geld in Bildung investiert werden. Ein Umdenken müsste ebenfalls stattfinden, durch welches der Fokus auf die SuS gezogen wird und nicht nur einen 90 minütigen Frontalunterricht fördert. Lehrkräfte sollten selbstverständlich bereits in der Lage sein fehlerfrei Englisch zu sprechen, deswegen sollten diese so wenig sprechen wie möglich und dies eher auf die SuS übertragen. Ferner sollte die Ausbildung zur Lehrkraft in der Gesellschaft besser angesehen werden, immerhin sind dies die Menschen, die den Kindern der Gesellschaft ihr Wissen beibringen. Wenn mehr Menschen den Lehrer/innen-Beruf erlernen wollen, können auch mehr Lehrkräfte in Schulen eingesetzt werden, die ein hohes Kompetenzlevel besitzen.

RV09 – Dr. Sabine Horn, Katharina Kracht – Über jüdisches Leben reden – (k)ein Tabu? Umgang mit religiöser Diversität am Beispiel Judentum

1. Fassen Sie die im Text dargestellten unterschiedlichen Positionen in Bezug auf die Religionsausübung zusammen. (Option 1: Koscheres Essen, verschiedene Haltungen dazu; Option 2: Können Frauen Rabbinerinnen sein?)

Im vorliegenden Text wird zum Einen die Position von „liberalen“ und zum Anderen von „gläubigen“ Juden dargestellt. Die liberalen Juden beschreiben einige Regeln, welche durch ihre Religion vorgegeben werden, z.B. die besondere Behandlung von Rindfleisch, als aus der Luft gegriffen und ohne logische Linie. Die gläubigen, oder auch orthodoxen Juden hingegen sagen, dass die Regeln das Wort Gottes sein und somit irrelevant sei, ob Menschen sie verstehen würden oder nicht. Ferner wird darüber diskutiert, in welcher Form Produkte hergestellt und verarbeitet werden dürfen, hier sind die Begrifflichkeiten „koscher“ und „trefa“, also „das erlaubte“ und das nicht erlaubte. Auch hier sehen die liberalen Juden einiges als zu strikt an und die orthodoxen Juden sehen diese Regeln als ihre Erfüllung und ihren richtigen Weg ein Leben zu führen an. Jeder entscheidet hier also frei wie er/sie es vorzieht zu Leben, wobei häufig Rat bei Rabbiner/innen eingeholt wird.

 

2. Wenden Sie die drei Grundannahmen des religionswissenschaftlich-kulturwissenschaftlichen Ansatzes (interne Diversität, Religion als beeinflusst von historischen Prozessen, Religion als Teil soziokultureller Strukturen, s. AB 1) auf den Text bzw. die im Text beschriebenen Haltungen und Praktiken an. Die beiden letzteren sind eventuell eher subtil und implizit im Text angelegt.

Die interne Diversität ist in diesem Text sehr klar zu erkennen, da jede/r Gläubige selber entscheidet inwiefern und wie weit er/sie die Regeln der Religion beachtet. Außerdem sind verschiedene Auslegungsformen vorhanden, welche ebenfalls von Mensch zu Mensch variieren. Die Religion wird also unterschiedlich ausgelegt, gelebt und kritisiert, von Menschen die alle der selben Religion angehören.

Die Grundannahme „Religion als beeinflusst von historischen Prozessen“, lässt sich ebenfalls auf diesen Text anwenden, Gelehrte streiten immer wieder darüber wie man neue Erfindungen oder neue Entdeckungen religiös behandeln soll. Häufig sind einige Formulierungen nur sehr vage und können schwer auf neue Phänomene angewendet werden, weshalb viele Auslegungsformen vorhanden sind.

Die letzte Grundannahme „Religion als Teil soziokultureller Strukturen“ lässt sich auf den Text beziehen, dadurch, dass Menschen in verschiedenen Gesellschaften leben und somit gewisse Erleichterungen oder Belastungen verspüren. In Israel ist es z.B. fast unmöglich keine koscheren Lebensmittelläden/Restaurants etc. zu finden, wohingegen eine jüdische Familie in Thailand damit ihre Schwierigkeiten haben dürfte. Die liberaleren Jüdinnen und Juden werden vermutlich in hoherer Anzahl dort sein, wo es schwieriger ist die Religion voll und ganz so auszuleben, wie es „durch Gott“ vorgegeben wird.

 

3. Beschreiben Sie Ihre eigene Verortung gegenüber dem im Text angelegten Phänomen. Gehen Sie dabei auf die Fragen auf AB 2 ein.

Ich denke, dass jeder Mensch das Recht hat, und auch behalten sollte, die Religion frei zu wählen und diese so auszuleben wie er möchte, solange er niemand anderen dadurch einschränkt. Dass andere Menschen urteilen ist natürlich und manchmal muss man damit umgehen können. Es darf allerdings nicht zu psychischem oder physischem Druck kommen. Die Meinungsfreiheit gilt auch innerhalb der Religionsfreiheit und die Kritik, bzw. Auslegung von gewissen Praktiken ist ebenso legitim wie die Anerkennung dieser. Ich selber bin ebenfalls gläubig und habe durch mich selber zum Glauben gefunden, bei mir in der Familie und vor allem im Freundeskreis war dies nie ein großes Thema und ich war so gut wie der einzige wirklich Gläubige. Ich habe verschiedene heilige Schriften gelesen und mich durch Bekannte und übers Internet über Religionen informiert. Zu Beginn war ich der festen Überzeugung, dass Institutionen wie die Kirche wichtig für den Glauben sein, allerdings denke ich mittlerweile, dass Gott nicht in einem Buch ist und auch nicht in einer Kirche (oder anderen Gotteshäusern). Menschen tendieren dazu alles zu verehren was der Mensch im Namen Gottes geschaffen hat, im Gegensatz zu dem was tatsächlich von Gott geschaffen wurde, die Natur, die Menschen und die Tiere. Wenn jemand öffentlich eine Bibel verbrennt gibt es einen riesigen Aufschrei, bei der Tötung von Tieren sind allerdings noch Gelehrte vor Ort, welche das „richtige“ Töten absegnen sollen. So bin ich der Meinung, dass das Töten von Tieren eine zutiefst unreligiöse Tradition ist und ebenfalls das Zerstören der Umwelt. Gott ist in allem was er geschaffen hat, tötet man nun Tiere, Menschen oder zerstört die Natur, tötet und zerstört man Gott.  Auch in Religionsgemeinschaften ist die Wurzel allen Übels das Geld.  Deswegen bin ich momentan in dem Prozess, dass ich den Glauben an organisierte Religionen mehr und mehr verliere. Menschen sollten ihre Religion für sich ausüben, allerdings dürfen sie keinen Machtanspruch, keinen politischen Einfluss und keine Verdienstmöglichkeiten haben, da dadurch auch die Gier nach Geld und nicht nur die wirklichen Werte der Religion hervorgebracht werden.

 

Entwickeln Sie eine schriftliche pädagogische Reflexion zum Umgang mit den folgenden Szenarien:

 

Wenn Sie Option 1 gewählt haben: Sie haben mit ihrer Klasse ein gemeinsames Essen zur Feier des Schuljahresabschlusses geplant. Eine Schülerin möchte nicht teilnehmen, da sie nur koscheres Essen zu sich nimmt. Eine andere Schülerin sagt ihr, sie sei albern, schließlich würde es auch Juden und Jüdinnen geben, die sich nicht koscher ernähren.

In dieser Situation muss den SuS bewusst gemacht werden, was die Religionsfreiheit wirklich bedeutet, nämlich nicht nur, dass man eine Religion frei wählen darf, sondern auch noch in ihr frei entscheiden darf, wie er/sie sie leben möchte. Dies hilft den SuS dabei sich gegenseitig mehr zu akzeptieren und zu verstehen. Weiter sollte versucht werden etwas koscheres zu essen zu organisieren, damit alle SuS mitkommen können. Wenn dies nicht möglich ist, sollte im persönlichen Gespräch mit der jüdischen Schülerin erfragt werden, ob es nicht möglich sei dass sie sich selber etwas zu essen mitbringt oder eventuell vorher genug isst um so trotzdem dabei sein zu können. Es ist wichtig, dass auch diese Schülerin zu dem Treffen kommt, da den übrigen SuS so nicht suggeriert wird, dass ihre Religion ausschließend auf die Klassengemeinschaft wirkt. Dies könnte nämlich dazu führen, dass sich andere SuS darüber lustig machen oder sie aufgrund dessen ausschließen. Außerdem ist es auch wichtig für die jüdische Schülerin an Klassenunternehmungen, vor allem solchen wichtigen, teilnehmen zu können.

RV08 – Prof. Dr. Andreas Klee – Vorstellungen und politisches Bewusstsein als Ausgangspunkt sozialwissenschaftlichen Lernens

1.Diskutieren Sie die Relevanz der Arbeitshypothese der „doppelten Heterogenität“ für eines Ihrer Fächer und stellen Sie dies anhand einen konkreten Unterrichtsinhaltes dar. Eine graphische Darstellung der Hypothese finden Sie in den Vorlesungsfolien.

Die Arbeitshypothese der „doppelten Heterogenität“ besagt, dass es zu einem Begriff, beispielsweise im Englischunterricht, mehrere Definitionen geben kann. Einmal die der SuS und die der Lehrkraft, abhängig vom Vorwissen der SuS, welches sich durch ihr Umfeld, ihre Familie und vorherige Lernerfahrungen ergibt. Dies zur Kenntnis zu nehmen und dafür zu Sorgen, dass alle SuS in der Klasse auf einem Stand sind ist vor allem für die SuS und ihren Lernerfolg wichtig.

So kann zum Beispiel, im Englischunterricht der Begriff „Outline“ von einigen als Art Zusammenfassung verstanden werden, wobei andere darunter das Sammeln von Stichpunkten, zu einem Thema, als Vorbereitung auf einen Essay verstehen.

2.Skizzieren Sie unter Bezugnahme auf einen konkreten Unterrichtsinhalt drei methodische Varianten zur unterrichtspraktischen „Erhebung“ von Schüler*Innenvorstellungen.

Im Ethikunterricht könnte man den Begriff „human“ zur Debatte stellen. Zu Beginn schreiben alle SuS ihre Gedanken und Assoziationen zum Begriff „human“ auf, um sich dann in einer Kleingruppe auszutauschen und sich auf die wichtigsten Begriffe zu einigen, die dann im letzten Schritt im Klassengespräch vorgetragen werden. Hier kann optional auch über die jeweiligen Definitionen und Gedanken zu dem Begriff diskutiert werden. Eine weitere Möglichkeit ist, dass die Lehrkraft alle Ideen der SuS, die sich melden, als Mindmap an die Tafel schreibt. Jede/r SuS geht daraufhin in Partnerarbeit und führt die Mindmap weiter und ergänzt sie gegebenenfalls, diese Mindmaps können dann ausgewertet werden. Die dritte Möglichkeit ist, dass jede/r einzeln seine Gedanken zum Begriff aufschreibt, dann zwei Texte gelesen werden, wobei nach jedem Text jede/r SuS die Ideen zum  Begriff überarbeitet oder ergänzt.

3.Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe in Bezug auf unterschiedliche Sprachwirklichkeiten von SchülerInnen und Lehrer.

Hat die Lehrkraft wichtige Begrifflichkeiten vor der Bearbeitung von Aufgaben für alle SuS verständlich erklärt oder kommt es zu Verständnisschwierigkeiten, wenn ja wie wirkt die Lehrkraft diesen entgegen?

RV07 – Prof. Dr. Frank J. Müller – Auf dem Weg zu einer Schule für all

1.Reflektieren Sie die Konsequenzen der Aussonderung von Schüler/-innen mit Förderbedarf?

Werden SuS mit Förderbedarf vom geregelten Schulalltag, vor allem in Schulen mit Aussicht auf höhere Schulabschlüsse, ausgeschlossen, so wird ihnen die Chance auf einen guten Schulabschluss und einen einfacheren Einstieg in die Berufswelt verwehrt. In meiner Schulzeit konnte es schon sehr leicht dazu kommen, dass eine Hauptschul-Empfehlung ausgesprochen wird, nur weil in einem Fach eine 5 auf dem Zeugnis, aufgrund von Förderbedarf, steht. Obwohl die übrigen Noten etwas anderes widerspiegeln. Ferner wird diesen Menschen, durch die Aussonderung, ebenfalls die Chance auf die Integration in die Gesellschaft erschwert.

2.Welche Informationen sind in der Diagnose „Förderschwerpunkt Wahrnehmung&Entwicklung“ bzw. „Förderschwerpunkt Lernen“ enthalten? Welche Informationen benötigen Sie von einer Schüler/-in um Ihren Unterricht ggf. anzupassen?

Diese Diagnosen besagen, dass das Kind einen Entwicklungsrückstand im Vergleich zu Kindern in seinem Alter hat. Dies betrifft Fähigkeiten, wie z.B. Kreativität, Lerngeschwindigkeit, Auffassungsgabe, Konzentrationsfähigkeit o.Ä. Um den Unterricht für ein/e Schüler*in besser zu gestalten, brauche ich Informationen über die Schwächen, sowie die Stärken, die Eltern und den sozialen Hintergrund des Kindes. Ebenso muss im Unterricht darauf Wert gelegt werden, dass die verschiedenen individuellen Fähigkeiten und Schwächen des Kindes herauszufinden sind und mit diesen positiv gearbeitet wird.

 

3.Wie können Sie der Vielfalt der Schüler/-innen gerecht werden und welche Verbündeten können sie dazu gewinnen?

Der Umgang mit Vielfalt im allgemeinen, und im speziellen mit Kindern in einer Schulklasse, beginnt mit Akzeptanz und Bildungswille. Es ist die Aufgabe der Lehrer*innen sich mit den verschiedenen Aspekten, die diese Kinder so besonders machen, auseinanderzusetzen und zu verstehen wo her diese Menschen kommen. Weiter muss ich, als Lehrer, die Vielfalt fördern und die SuS motivieren sich auszuleben, so wie sie sind. Als Verbündete werden vor allem die Eltern und Kolleg*innen gebraucht, die als Ansprechpartner*innen und weitere Unterstützung hilfreich bei der Bewältigung dieser Aufgabe sind.

4.Warum stellte die Entwicklung der Sonderschulen historisch betrachtet einen Fortschritt dar? (vgl. Feuser in Müller 2019)

Durch die Sonderschulen, war es erstmals für Menschen mit Förderbedarf möglich eine schulische Institution zu besuchen und dort unterrichtet zu werden. Vorher war dies so nicht möglich und diese Menschen wurden noch stärker als es jetzt immer noch der Fall ist aus der Gesellschaft ausgeschlossen.

RV06 – Dr. Eileen Schwarzenberg – Meint Inklusion wirklich alle?

1. Bennen Sie bitte die für Sie zentralen theoretischen Aspekte aus der Vorlesung und begründen Sie die Auswahl.

Ein zentraler theoretischer Aspekt war die Tatsache, dass obwohl Bremen eines der Bundesländer ist, welches am weitesten ist, was die Inklusion betrifft, jedoch trotzdem das System auch hier weitgehend nicht richtig funktioniert. Weiter war es interessant zu sehen, wie die Stufen der Inklusion aufgeteilt wurden, vor allem da am Ende der Begriff der Inklusion überwunden werden soll, dass die Inklusion also der „Normalfall“ wird.

2. Betrachten Sie bitte Ihre bisherigen Erfahrungen an Schulen im Gemeinsamen Unterricht und reflektieren Sie kritisch folgende Fragen:

a. Wie würden Sie ihre Erfahrungen im Hinblick auf die theoretischen Aspekte aus der Vorlesung einordnen? (z.B. Modelle von Behinderung, „inkludierende Exklusion“).

Auf meiner Schule gab es leider keine inklusiven Klassen, deswegen habe ich persönlich in meinem Leben auch noch keine Erfahrungen damit gemacht. Ebenso wenig habe ich ein Fsj oder Ähnliches in diesem Hinblick als Erfahrung vorzuweisen.

b. Welchen Meinungen zur Inklusion sind Ihnen im Praktikum / in Praxiserfahrungen an Schulen, insbesondere zu der Frage der Inklusion von SuS mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Gymnasien, begegnet und welche Auffassung vertreten Sie selbst?

Da ich leider, wie in „a“ bereits beantwortet, keine Erfahrungen mit dem Thema auf  der Ebene Schule/Praktikum habe kann ich hier nur von meiner Meinung als Beobachter sprechen. Trotzdem interessiere ich mich sehr für dieses Thema und finde es gut, dass dieses Thema immer mehr in den Fokus gerät. Ich habe bereits mit einigen Menschen über dieses Thema gesprochen und die Meinungen hierzu reichen von „Dies ist absolut nicht machbar“ zu „Es muss um jeden Preis vollzogen werden“. Ein Lehrer, welcher in Bremerhaven lehrt, sagte mir, dass die Idee der Inklusion, vor allem von SuS mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Gymnasien, im Grunde eine sehr gute ist, im Hinblick auf die Integration in die Gesellschaft und vor allem aber auf die Akzeptanz in der Gesellschaft. Das Problem dabei wären nur die Mittel die momentan dafür zur Verfügung stehen und die wären, laut ihm katastrophal. So oder so ähnlich lässt sich meine Meinung zu dem Thema auch zusammenfassen, ich finde die Inklusion ist ein sehr wichtiger und entscheidener Faktor um die Akzeptanz in jedem Einzelnen gegenüber Menschen, die im ersten Moment anders aussehen oder sich anders verhalten mögen, hervorzubringen. Das Problem dabei sind aber tatsächlich die finanziellen Mittel, wenn wir in Bremen ein System wie in Finnland hätten, Klassen mit bis zu 15 SuS und stetiger Doppelbesetzung, müssten wir solche Diskussionen nicht führen.

c. Was sind ihrer Meinung nach die größten Chancen und Herausforderung der schulischen Inklusion?

Ich denke, dass eine der größten Chancen der schulischen Inklusion ist, dass Heterogenität willkommengeheißen und gelebt wird. Mehr Menschen mit unterschiedlichen Geschichten, aus verschiedenen Lebenssituationen kommen zusammen und können gemeinsam lernen und Freundschaften schließen. Dies führt zum Abbau vom Ausschluss aus der Gesellschaft einiger Menschen und zum Abbau von Vorurteilen. Weiter wird so ein faires Umfeld für immer mehr Menschen geschaffen, ohne dass sie Aufgrund äußerer oder innerer Aspekte ausgeschlossen werden.

Eine der größten Herausforderungen ist natürlich die richtige Umsetzung, in der Theorie klingt es ideal, in der Realität ist es dann allerdings meistens doch schwerer als in der Theorie, was nicht bedeutet, dass man dieses Ziel nicht weiter verfolgen sollte. Die Finanzierung spielt eine enorm große Rolle dabei, da die guten Pläne meist durch Sparmaßnahmen für Bankenrettungen o.Ä. gehindert werden, da weniger für Schule zur Verfügung gestellt wird. Die Politik spielt also zwangsweise eine wichtige Rolle in und für die Inklusion, wenn hier die richtigen Vorraussetzungen gesetzt werden, kann die Inklusion richtig und gut umgesetzt werden.

3. Formulieren Sie eine Beobachtungaufgabe für zukünftige Praktika. Entweder zur schulischen Inklusion oder zur beruflichen Inklusion bzw. zum Übergang Schule-Beruf.

Werden die SuS mit Förderbedarf genauso gut auf das Berufsleben vorbereitet, wie die übrigen SuS? Wo wird vielleicht doch exkludiert?

RV04 – Prof. Dr. Till Sebastian Idel – Individualisierung von Unterricht als schulpädagogische Antwort auf Leisungsheterogenität

  1. Fassen Sie die für Sie wichtigsten Einsichten, die Ihnen diese
    Perspektive eröffnet hat, zusammen.

Die Eröffnung dieser Perspektive hat mir einiges aufgezeigt, dass es schwierig ist eine gute Unterrichtsform, welche alle Schüler*innen berücksichtigt, für die Schule zu finden. Außerdem das Problem des Frontal Unterrichts, welches mir selber in meiner Schulzeit aufgefallen ist, dass disbalancierte Rederecht. Ferner, bezugnehmend auf den individualisierten Unterricht, zeigte mir die Vorlesung, dass diese Unterrichtsform einige Vorteile hinsichtlich Zeitmanagment und eigenem Lernpensum allerdings auch einige Nachteile, wie die Überforderung des Lehrers oder dem eventuellen Ausschließen von Schüler*innen hat. Das bildliche und textliche Beispiel illustierte dabei sehr gut zu welchen Herausforderungen es leicht kommen kann.

 

2. Welchen Beitrag leistet Ihrer Meinung nach eine solche – auch
kritische Sichtweise – auf die mit Individualisierung verbundenen
Herausforderungen und Probleme für die Reflexion des Umgangs mit
Leistungs-Heterogenität im Unterricht?

 

Eine kritische Auseinandersetzung ist in vielen Situation ein guter Beitrag zu der Besserung einer Situation und auch im individualisierten Unterricht ist es wichtig kritisch auf diese Form des Unterrichts zu blicken und so die Stärken auszubauen und die Nachteile zu beheben. Die Lehrer*innen haben in der Form des individualisierten Unterrichts einige Schwierigkeiten zu überwinden, wie zum Beispiel die Fokussierung auf parallel ablaufende Geschehnisse im Klassenraum. Ebenso müssen sie Konflikte vermeiden, welche aufgrund von Leistungsunterschieden oder Ähnlichem verursacht werden können. Weiter ist Aufgabe der Lehrer*innen den Lernerfolg aller Schüler*innen zu sichern und denen, die mehr Hilfe benötigen, Zeit und Zuwendung zu geben. Diese Aspekte können nur mit einem kritischen Blick verbessert werden und nur so kann man positiv an der Schulung der Lehrer*innen arbeiten.

3. Welche Fragestellungen könnten aus einer solchen Sicht in der Beobachtung von Unterricht in
Praktika entwickelt werden.

Für mich wäre interessant zu untersuchen, ob sich in einem individualisierten Unterricht noch häufiger kleine Gruppen von Schüler*innen bilden oder ob es zu einer größeren und besseren Klassengemeinschaft beiträgt. Weiter wäre zu untersuchen, ob die Belastung von Lehrer*innen in einem zu definierenden Rahmen liegt, da ebenso auch bei diesen Menschen gewisse Grenzen gewahrt werden müssen. Die Frage sollte also sein, ob Lehrer*innen schnell überfordert wirken/sind oder ob dieses System einen enspannteren Unterricht vermittelt. Welches System geeigneter ist könnte man ebenfalls untersuchen, dazu müsste man allerdings einen Vergleich haben.

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