Lebendiger Lernort Bibliothek
Dinge, die wichtig sind, die vermisst man oft erst dann, wenn man darauf verzichten muss. So erging es vielen Studierenden, als unsere Unibibliothek wegen der Coronapandemie ihre Türen geschlossen halten musste. Während die Universität ansonsten die Unigebäude geschlossen lässt, kann man schon seit einigen Wochen wieder in die SuUB kommen und Bücher ausleihen und seit Kurzem auch wieder zum Lernen und Schreiben einen Arbeitsplatz nutzen.
Schließung und BibliothekarInnen im Homeoffice
Als In der zweiten Märzhälfte immer deutlicher wurde, dass Corona uns alle betrifft und nicht von alleine weggeht, hat auch die Bib entschlossen reagiert und geschlossen und weitgehend auf Homeoffice umgestellt. Plötzlich waren Bibliothekinnen und Bibliothekare ohne Bücher. Dafür wurde digital und telefonisch gearbeitet und beraten.
Trumpf Digitalkompetenz
Ein großer Vorteil für uns war, dass die Unibibliothek bereits vor Corona im digitalen Bereich gut aufgestellt war. Jeder Studierende, der eine VPN-Verbindung mit der Bibliothek aufgebaut hat, konnte und kann auf viele Millionen E-Books und Online-Aufsätze zugreifen.
Allerdings war die Einrichtung der Verbindung für viele Studierende ein großes Problem; zumindest wurden viele Anfragen an die Bib gerichtet. Es wurden circa 5.000 neue E-Books und digitale Aufsätze in das Angebot aufgenommen. Und auch sonst waren Bibliotheksangestellten ganz und gar nicht faul: Webinare wurden (und werden) angeboten, Erklärvideos gedreht und über 1.000 Mails, so viele wie sonst in einem ganzen Jahr, wurden bearbeitet.
Die Bücher bewegen sich wieder
Zur digitalen Vollversorgung fehlt eigentlich nur noch ein Ausleihesystem, wie es in der Stadtbibliothek existiert. Dort kann man Bücher leihen und zurückbringen ohne Kontakt zu einem Menschen aufnehmen zu „müssen“. Ein solches System hätte in Zeiten des Infektionsschutzes natürlich Vorteile. Auch in der SuUB konnte man schon lange die Ausleihe selbstständig vornehmen, aber bei der Rückgabe war ein Kontakt Mensch zu Mensch nötig. Um die Bibliothekare zu schützen, erfolgt die Rückgabe nun über ein Rückgaberegal im Foyer, wo man die Bücher einfach abstellt.
Neue Wege
Der Zugang zur Bibliothek ist zwangsläufig begrenzt. Der Grund ist schlicht und einfach die Infrastruktur: Der Platz ist beschränkt und die Lüftung erfolgt über eine Klimaanlage. Es können also nicht unbegrenzt viele Menschen in die Gebäude rein. Stattdessen erwartet den Besucher, beziehungsweise die Besucherin ein gut ausgeschilderter Parcours. Die Arbeitsplätze sind durch Nummern markiert. Die Körbe dienen dabei der Zuordnung und Zählung. Wer einen Arbeitsplatz besetzt, muss seine Daten zurücklassen für den Fall einer Infektion. Die Kopierer kann man wie gewohnt nutzen, vorausgesetzt man hält den angemessenen Abstand zu den Mitmenschen. Die Besucherzahlen steigen mit der Zeit, die vergeht, bis sich unter uns Studis die neuen Angebote der Bib herumgesprochen haben.
Es sieht so einfach aus
Alles am neuen Erscheinungsbild der Bib sieht einfach logisch und durchdacht aus: Pfeile und Schilder weisen einem den Weg. Striche am Boden zeigen an, welche Abstände gelten. Barrieren grenzen ab. Plexiglasscheiben schützen alle Beteiligten. Es wurde extra ausgerechnet, wie viele Menschen sich maximal im Gebäude aufhalten dürfen. Die Angestellten der Bib haben sich in Teams aufgeteilt für den Fall, dass sich einzelne MitarbeiterInnen anstecken und die übrigen in Quarantäne müssen, sodass im Ernstfall nicht alle zugleich ausfallen würden. Wer zur Risikogruppe gehört, macht Homeoffice. Um die Studierenden mit Literatur zu versorgen, lässt man sich vieles einfallen. Bücher und Kopien wurden beispielsweise schon per Post versendet. Nun müssen nur noch wir Studis uns an die Regeln im Gebäude halten.
Kann es so weitergehen?
Spannend wird es, wenn die Prüfungs- und Klausurenphase anbricht. Die Möglichkeiten der Bibliothek sind endlich. Im Sommer wird niemand an der Südseite der Bibliothek seinen Arbeitsplatz mit Maske beziehen wollen, wenn dort die Sonne niederbrennt. Leider hat die Uni es in den letzten fünf Jahren nicht geschafft, die Jalousie zu reparieren. Sollte eine zweite große Welle der Coronainfektionen kommen, könnte die Bib wieder in den vollen digitalen Modus wechseln. Damit wären allerdings die bekannten Probleme für uns Studierende verbunden. Manche Bücher gibt es eben nur in Papierform. Letztendlich erweist sich die Bibliothek als zentraler Lernort für uns Studierende.
Die Website der SuUB bietet viele detaillierte Infos. Viele Fragen, die Ihr vielleicht habt, werden dort beantwortet. Und wenn Ihr in die Bib geht, bedenkt bitte dies: Auch hier gelten die Coronaregeln. Schützen wir unsere KommilitonInnen und BibliothekarInnen! Bis jetzt gab es noch keinen Coronafall in der Bib. Das soll so bleiben.
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