BAföG Reform: Was bedeutet das konkret?

 

In der vergangenen Woche hat der Bundestag eine lang geforderte BAföG-Reform beschlossen. Ab dem kommenden Wintersemester sollen dadurch künftig mehr Schüler und Studierende von der staatlichen Förderung profitieren. Wer bereits Bafög bezieht, kann außerdem mit etwas mehr Geld rechnen. Trotzdem gibt es aus der Opposition Kritik an der neuen Reform. Die wichtigsten Punkte haben wir für euch zusammengefasst:

Zu erst einmal: Was genau ist eigentlich BAföG?
BAföG steht für Bundesausbildungsgesetz und bezeichnet die staatliche Förderung und Unterstützung von Schüler*innen und Studierenden. In Deutschland gibt es dieses Gesetz bereits seit 1971. Die Förderung besteht aus zwei Teilen. Die erste Hälfte bekommt man vom Staat geschenkt, die zweite Hälfte funktioniert als Zinsloses Darlehen. Egal wie hoch die tatsächliche Fördermenge ist: Die Rückzahlung, welche auch erst 5 Jahre nach Abschluss der Unterstützung in geringen Raten gefordert wird, kann nicht höher als 10.000 Euro sein. Mittlerweile bekommt übrigens fast jeder vierte Studi BAföG.

Was steht in der neuen BAFöG Reform?
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fasst die Neuerungen in 7 Punkten zusammen. Zum einen sollen nicht mehr bei den Eltern wohnende Studierende mehr Geld für die Bezahlung ihrer Mieten bekommen, deen sogenannten Wohnzuschlag. Statt 250 Euro beträgt dieser dann 325 Euro. Der BAFöG Höchstsatz, der bisher bei 735 Euro im Monat lag, soll im kommenden Jahr auf 861 Euro steigen.
In den vergangenen Jahren ist die Anzahl an angenommenen Förderanträgen gesunken. Grund hierfür waren vor allem steigende Einkommen der Eltern. Die zugleich steigenden Lebenshaltungskosten führten aber dazu, dass sich viele Familien die Ausbildung ihrer Kinder trotzdem nur gerade so leisten konnten. Die Reform soll sicherstellen, dass wieder mehr Schüler*innen und Studierende eine Förderung erhalten. In einem weiteren Schritt sollen Menschen mit Kindern oder pflegebedürftigen Eltern stärker gefördert werden. Erhöht wird zudem der Zuschlag zur Kranken- und Pflegeversicherung. Zuletzt gibt es noch eine Anpassung der Rückzahlungsregelung zu Gunsten der geförderten.

Was gibt es für Kritik an der Reform?
Die Opposition im Bundestag kritisierte die Reform stark. Vor allem die Anhebung der Fördersätze stieß den Abgeordneten der Linken und Grünen Fraktion sauer auf, diese seien auch nach der Reform immer noch zu gering. Ein weiterer Kritikpunkt war die starke Abhängigkeit von den Eltern, sowie die bürokratischen Hürden auf dem Weg zur staatlichen Unterstützung. Auf Grund von stetig steigenden Kosten wurde eine regelmäßige Erhöhung der BAföG Gelder gefordert. Zudem wurden Stimmen laut, welche die pauschalen Förderbeiträge als grundlegendes Problem sehen, da sich die Mieten und weitere Kosten in deutschen Universitätsstädten stark unterscheiden. So kann man in hier in Bremen vielleicht eine Wohnung für 325 Euro bekommen, in Berlin oder München sieht das ganze schon anders aus.

Habt ihr selbst Erfahrung mit BAföG? Lasst es uns gerne in den Kommentaren, auf Instagram oder auf Facebook wissen.

1 Kommentar
  1. Ryke
    Ryke sagte:

    Och man. Ich würd auch gern mein Studium gesponsort bekommen. Hab leider „zu wohlhabende“ Eltern. Wenn man was vom Staat will bekommt man nix… Ich muss während meines Studiums arbeiten :(

    Antworten

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