Mit BaLi und der Antira haben wir zwei weitere Parteien, die sich neben LiSA auf der linken Seite der Uni einordnen. Gemeinsam wirbt man auf Plakaten für die linken Listen (Die Plakate mit der Maus) und versuchen somit eine starke Präsenz zu zeigen. So richtig erreichen konnten wir sie leider nicht, aber dennoch möchten wir euch an dieser Stelle zeigen, was BaLi und Antira so vorhaben.
Hier nun Statement von der BaLi:
Wieder so ein Vorstellungstext. Ein Text der den LeserInnen vorstellen soll, wer wir sind und was wir wollen. Immer wieder ein schwieriges Unterfangen, weil doch eh jedeR weiß, dass ein paar Zeilen für´s Kennenlernen lange nicht reichen. Nichts desto trotz verlieren wir an dieser Stelle ein paar Worte über BaLi und hoffen trotzdem, dass wir uns irgendwann mal kennenlernen. BaLi steht für basisdemokratische Linke. Basisdemokratisch, weil wir unsere Stimme nutzen und nicht abgeben wollen. In dieser Gesellschaft darf mensch sich alle Jahre wieder zwischen „verschieden“ Alternativen entscheiden, um sie dann bis zur nächsten Wahl auszuhalten. Das läuft an der Uni nicht anders. Auch der AStA ist strukturell auf abgehobene StellvertreterInnenpolitik programmiert. Wir haben was dagegen und setzen uns deshalb für offene studentische Strukturen ein, die vor allem Freiraum für Projekte aller Leute sein sollen. Links, weil diese Uni und diese Welt nicht so bleiben können, wie sie sind. Wir streiten an der Uni und überall für eine solidarische Gesellschaft, in der jedeR die Möglichkeit hat, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Also eine Welt ohne Krieg, Ausbeutung und Unterdrückung. Wir, das sind ein Haufen Leute aus verschiedenen Studiengängen und Semestern. An der Uni sind einige in Stugen aktiv und wir beteiligen uns an Protesten gegen Kürzungen und Studiengebühren. Viele machen, auch in der Stadt politische Arbeit – zum Beispiel im Antifa-Bereich oder gegen Sozialkahlschlag.
(Quelle)
Und nun auch etwas von der Antira:
Die Antirassistische Liste ist ein Teil des Bündnisses der linken Listen. In unserer Liste sind sowohl migrantische als auch deutsche Studierende aktiv. Wir sind haben im vergangenen Jahr eine Vorsitzende des AStAs gestellt und sind in verschiedenen Referaten und AKs aktiv. So organisieren wir das kostenlose Deutschkursprogramm, Veranstaltungen zur Lage von MigrantInnen und ausländischen Studierenden hier in Deutschland und auch über die Situation von Studierenden in anderen Ländern. Seit fünfzehn Jahren gibt es unsere Liste. Damals wurde sie gegründet, um der Serie rassistischer Brand- und Mordanschläge in Mölln oder Solingen etwas entgegenzusetzen. Seitdem haben sich die Verhältnisse an der Uni und auf der Welt weiter zugespitzt. Aber auch der Widerstand gegen Rassismus und Ausbeutung hat zugenommen. Dazu wollen wir unseren Beitrag leisten. Und als Studierende werden wir deshalb dort aktiv, wo wir uns einmischen können: an der Uni.
Wir sind zum Glück nicht die einzigen, die finden, dass es so, wie es ist, nicht bleiben darf. Andere Menschen und Gruppen an dieser Uni beschäftigen sich mit den gleichen Themen und Problemen und wir sind uns einig in unserer Ablehnung der herrschenden Zustände.
Wir führen deshalb mit den anderen fortschrittlichen Listen Wahlkampf um gemeinsam Politik an dieser und gegen diese Uni machen, die Verhältnisse in Frage zu stellen und an ihnen zu rütteln wo und wie wir können. Nach den Wahlen wollen wir zusammen den linken AStA weiterführen, Widerstand leisten gegen Rassismus und Bildungsabbau dem eine progressive Uni- und Gesellschaftpolitik entgegensetzen.
Den Kampf gegen Studiengebühren sehen wir nicht als ein Engagement für den „Standort Deutschland“ an, sondern als einen gemeinsamen und internationalen Kampf gegen Kapitalismus. Wir solidarisieren uns nicht nur mit Studierenden in allen Teilen der Welt, sondern mit allen fortschrittlichen Kräften die sich für eine bessere Welt einsetzen. Vor diesem Hintergrund beteiligten wir uns auch an verschieden Aktionen zu dem soeben beendeten G8-Treffen in Heiligendamm.
So fand am 09.05.07 an der Universität Bremen im Rahmen einer bundesweiten Aktion der Bundesanwaltschaft eine Hausdurchsuchung statt. Diese richtete sich auch gegen Lehrbeauftragte, welchen nach § 129a die Bildung einer terroristischen Vereinigung zur Verhinderung des G8-Gipfels vorgeworfen wird. Die Bundesanwaltschaft kommentierte ihr Handeln mit den Worten: „Die heutigen Untersuchungen sollten Aufschluss bringen über die Strukturen und die personelle Zusammensetzung von diesen Gruppierungen, und dienten nicht in erster Linie zur Verhinderung von konkreten Anschlägen.“
Doch nicht nur Kritiker einer menschenverachtenden Globalisierung haben auf dem Campus mit Problemen zu kämpfen. Studierende aus Afrika, Asien oder Lateinamerika haben bereits einen harten Selektionsprozess hinter sich, ehe sie in Bremen an der Uni studieren. Sie haben aber auch ungleich härtere Hürden vor sich als ihre deutschen KommilitonInnen. So gilt es nach einer zweijährigen Vorbereitungszeit einen Deutschtest (“Deutsch als Fremdsprache“ [DAF]) zu bestehen. Andernfalls droht die Abschiebung.Die deutsche Sprache zu lernen ist aber für viele ein echtes Problem. Die institutionellen Sprachschulen verlangen saftige Gebühren für ihre Kurse – so will der einzige „Kooperationspartner“ der Universität, das Goethe-Institut rund 3.000 EUR für einen vollständigen Sprachkurs. Dabei dürfen ausländische Studierende nur 90 Tage pro Jahr arbeiten. Das muss für sämtliche Lebenshaltungskosten und solche Kosten reichen, von den drohenden Studiengebühren ganz zu schweigen. Überschuldung, Ausweisung und vorzeitige Rückreise sind oft genug die Folge. Um dieser rassistischen Praxis etwas entgegenzusetzen, organisieren wir seit Jahren ein kostenloses Sprachkursprogramm. Dort kann mensch umsonst mehrmals wöchentlich an Deutschkursen zur Vorbereitung auf den DAF-Test teilnehmen.
Ausländische Studierende sind jedoch immer noch eine privilegierte Gruppe unter den Nicht-Deutschen in diesem Land. Asylbewerbern und anderen MigrantInnen wird in der Regel kein Studium gestattet. Durch die vorgesehenen Studiengebühren und weitere „Hochschulreformen“ werden künftig noch mehr Menschen vom Studium ausgeschlossen. Doch auch wer sich hier qualifiziert und eine Arbeitserlaubnis hat, verfügt auf dem Arbeitsmarkt längst nicht über die gleichen Chancen. Weniger Geld für die gleiche Arbeit wie die der deutschen Kollegen ist bei weitem keine Ausnahme. Diskriminierung setzt sich in vielen Bereichen fort, von der Wohnungssuche bis hin zu rassistischen Schikanen durch die Polizei. Todesfälle von AfrikanerInnen bei Polizeieinsätzen, wie die Fälle von Dominic Koumadio in Dortmund, Laya Condé in Bremen oder Oury Jalloh in Dessau machen dies erschreckend deutlich.
Für AsylbewerberInnen gelten eine ganze Reihe von Sondergesetzen, wie z.B. das Verbot, den zugewiesenen Landkreis zu verlassen. Sie müssen sich in der Regel in Lagern aufhalten und erhalten nur selten das Recht, zu arbeiten. Abschiebung ist die Spitze des staatlichen Rassismus.
Knapp 40.000 Menschen wurden im vergangenen Jahr abgeschoben, darunter Kinder und Jugendliche, die in Deutschland geboren und aufgewachsen sind. Im Gegensatz dazu erhielten nur wenige hundert Menschen politisches Asyl. Aktuell drohen die ersten Abschiebungen in den Irak. In das völlig im Bürgerkrieg versinkenden Land, sollen zahlreiche Flüchtlinge vor allem aus Bayer zurückverfrachtet werden.
Wir sind entschlossen, im Rahmen unser Möglichkeiten entschlossen gegen all dies vorzugehen – auch in Form alltäglich praktizierter Solidarität durch Unterstützung von Rassismus Betroffener. Das ist nicht leicht, die Behörden sind zäh, aber wir sind es auch, wenn es darauf ankommt. Trotzdem brauchen wir immer Unterstützung. Wer sich engagieren möchte, kann sich gerne auf der AStA-Etage erkundigen. Wir freuen uns über jede Form von Unterstützung und Interesse.
(Quelle)