Abschlussreflexion

1. Benennen Sie die für Sie zentralsten theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret Bezug auf a.) fachdidaktische Aspekte, indem Sie Erkenntnisse auf die Didaktiken ihrer eigenen beiden Fächer beziehen und b.) zwei generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht mit Bezug zu den relevanten Quellen benennen.

Das zentralste Thema für mich war die Migration und deren Entwicklung bis heute. Ich fand es sehr interessant, dass heutzutage fast jedes Kind einen Migrationshintergrund besitzt. „Jede vierte Einwohner*in und jede dritte Minderjährige hat einen sog. Migrationshintergrund und damit wahrscheinlich familiäre Beziehungen ins Ausland (2016)“ (Karakaşoglu, Y., Vorlesungsfolie 6 aus der Vorlesung (Welt-)Gesellschaftliche Veränderungen, Migration und die Reaktion von Schule – ein Blick auf Strukturen und Konzepte vom 09.04.19). Heutzutage ist es anscheinend „normaler“ einen Migrationshintergrund zu besitzen, als es noch vor einigen Jahren oder Jahrzehnten der Fall war. Hierbei muss man aber auch beachten, dass die Globalisierung eine wesentliche Rolle dabei spielt, da Menschen mit sehr guten Bildungsabschlüssen ihr Land verlassen, da sie anderswo ein höheres Einkommen haben. An diesem Punkt kam mir der Gedanke, ob es nicht sinnvoller sei, dass Schulsystem an die Schüler anzupassen, wie zum Beispiel den Deutschunterricht zu ändern oder allgemein das Lehren der Deutschen Sprache. Meiner Meinung nach sollte die Sprache an sich mehr im Vordergrund stehen, damit alle untereinander kommunizieren können und deshalb sollte man nicht mehr soviel Wert auf Analysen von Gedichten etc. setzen. In Bezug auf meine Fächer (Chemie und Religion) könnte das heißen, dass ich mehr Rücksicht auf Rechtschreib- oder Grammatikfehler aufgrund fehlender Deutschkenntnisse machen muss. Außerdem denke ich, dass es wichtig ist, die Aufgabenstellungen leichter formuliert werden müssen. Allerdings bin ich der Meinung, dass es in meinen Fächern weniger um die Sprache geht, sondern eher um das Wissen der Wissenschaft.
Ein weiterer zentraler Aspekt, der mich ehrlich gesagt geschockt hat, war das Thema Inklusion und die Erkenntnis, dass SuS mit Behinderungen sogut wie keine Chance haben, einen gut bezahlten Job zu finden. Chancengleichheit ist somit leider nicht gegeben. Frau Dr. Schwarzenberg stellte in ihrer Vorlesung am 14.05.19 die Kampagne „behindert sein, behindert werden“ vor und diese hat mich ebenfalls zum Nachdenken gebracht. Heutzutage ist es leider so, dass viele Menschen andere Menschen mit Behinderung in „Schubladen“ stecken. Dieses Schubladendenken lässt dann eine Behinderung entstehen, die vorher eventuell nicht in diesem Ausmaß vorhanden war. Aufgrund dessen denke ich, dass ich später im Beruf vorsichtig mit Vorurteilen umgehen muss und immer auf individuelle Fälle achten muss und dadurch weniger auf allgemeine Beschreibungen von Behinderungen, die in den jeweiligen Förderschwerpunkten beschrieben werden. Ich finde vor allem, dass im Chemieunterricht SuS mit Förderbedarf mit den anderen SuS unterrichtet werden sollten und es keinen separaten Unterricht geben darf.
Abschließend kann ich sagen, dass mir diese Vorlesung gezeigt hat, wie wichtig ein angepasster Unterricht an die jeweiligen SuS ist. Nicht alle SuS haben die gleichen Voraussetzungen für den Unterricht, weshalb man eventuell anders bewerten muss und in eine solche Leistungsbewertung die jeweiligen Schwierigkeiten aufgreifen muss. Man sollte deshalb auch nicht SuS untereinander vergleichen, da alle eben unterschiedliche Schwierigkeiten haben.

2. Welche Faktoren zum schulischen Umgang mit Heterogenität (z.B. Unterrichtsformen, Schulformen, schulstrukturelle Fragen, schulkulturelle Aspekte), die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, prägen in Ihrer Wahrnehmung aus eigenen Praxiserfahrungen (eigene Schulzeit, Praktika, Berichte aus der Praxis) den Schulalltag besonders stark – und warum? An welcher Stelle könnten Sie einzelne der unter 1 genannten Erkenntnisse zur Erklärung heranziehen?

Während meiner eigenen Schulzeit und auch in Praktika konnte ich im schulischen Umgang mit Heterogenität noch keine Erfahrungen sammeln. Allerdings kann ich aus Berichten aus dem Schulalltag und auch aus meiner Erfahrung in Sportvereinen mitbekommen habe, dass man auch aus der Heterogenität profitieren kann. Meiner Meinung nach gehören die sozialen Kompetenzen zu den wichtigsten Kompetenzen gehört, wobei Schule natürlich auch die fachliche Kompetenz erlernen soll. Ich finde, dass es gelungene Integration nur gibt, wenn Kinder schon früh, beispielsweise im Kindergarten Integration erleben und somit auch die Vielfalt zu schätzen wissen. Die positiven Effekte die eine starke Lernumgebung und das gemeinsame Unterrichten von SuS mit und ohne besonderen Förderbedarf auf alle SuS haben scheinen diese These zu untermauern.

3. Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium im Bezug auf das Modulthema BAUMHET. Bitte begründen Sie Ihre Wahl?

Ich bin sehr interessiert daran, Alternativen zum Frontalunterricht kennenzulernen. Der sogenannte offene Unterricht, bei dem SuS jahrgangsübergreifend miteinander lernen wurde bereits von Prof. Idel dargelegt. Allerdings würde ich hier gerne einen Einblick in Unterrichtsmaterialien und Methoden einen Einblick zu bekommen.
Des Weiteren würde ich gerne mehr im Umgang mit SuS mit Förderbedarf lernen, da ich mich selbst in Bezug auf die praktischen Arbeiten unsicher fühle. Meiner Einschätzung nach, kann ich solchen SuS nur gerecht werden, wenn ich komplett verstehe, wie individueller Förderbedarf aussieht. Mir ist klar, dass man hierbei individuell betrachten muss, allerdings wäre ein gewisses Grundwissen hilfreich.

4. Welche in den Vorlesungseinheiten von BAUMHET thematisierten Problematiken/Aspekte sehen Sie für sich persönlich als besondere Herausforderung? Wie könnten Sie sich, im Uni-Kontext oder auch darüber hinaus, auf diese Herausforderungen vorbereiten?

Ich schätze, dass es meine größte Herausforderung wird, bei der heterogenen und individuellen Schülerschaft alle SuS gleichmäßig, individuelle und ausreichend bei ihrem Lernprozess zu fördern, ohne dass andere vernachlässigt werden. Sicherlich gibt es öfters SuS, die mehr Unterstützung als andere benötigen, allerdings muss man hier ein Mittelmaß finden, da alle SuS von der Aufmerksamkeit der Lehrkraft profitieren und da es auch das Recht auf Gleichberechtigung gibt.
Ich denke auch, dass es schwer werden kann, SuS mit Behinderungen jeglicher Art gerecht zu werden bzw. die nötige Unterstützung und Förderung zu geben, da man allen SuS gerecht werden muss.
Als Lehrkraft sollte man außerdem darauf achten, keine „Gender-Vorurteile“ zu zeigen und gegenüber den SuS eine neutrale Grundhaltung besitzt. Bekannt sind die Vorurteile, das Jungen und Mädchen unterschiedliche Kontexte und Fachgebiete interessant finden und dass Jungs z.B. die mathematischen und technischen Naturwissenschaften oder Sport lieber mögen und Mädchen im Gegensatz dazu z.B. die Fächer Musik, Kunst oder Deutsch als Lieblingsfächer haben oder lieber lesen als Jungs.

Interkulturelle und Geschlechtersensible Deutschdidaktik

1. Fokussierung des Vorlesungsthemas: Benennen Sie ausgewählte, für Sie zentrale Aspekte des in der Vorlesung aufgemachten Spannungsfeldes von Literatur im Deutschunterricht, empirisch nachgewiesenen Gendervorlieben und „Leistungen“ im Deutschunterricht. Beziehen Sie sich dabei auf die theoretischen Kernaussagen der Vorlesung und begründen Sie deren Auswahl.

Meiner Meinung nach ist der wichtigste Aspekt, dass Lehrer*in kein Klischee-Denken zulassen dürfen. Oftmals gibt es die Annahme, dass Mädchen gerne lesen, vor allem Genres wie Romane und dazu gut im Deutschunterricht sind. Jungs hingegen sollen eher gut in den naturwissenschaftlichen Fächern sein und beim Lesen Genres wie Science Fiction bevorzugen. Dieses Klischee-Denken ist in der Lage die Benotung der jeweiligen Schüler*innen zu beeinflussen und kann somit dem Lehrer-Schüler Verhältnis schaden.

2. Anwendung und theoriegeleitete Reflexion bisheriger Praxiserfahrungen: Benennen und diskutieren Sie Beispiele für die von Ihnen unter 1 benannten Aspekte und nehmen sie dabei explizit Bezug zu Ihren bisherigen Praktika oder Ihrer eigenen Schulzeit.

Ich erinnere mich gut daran, wie wir in der Schulzeit, genauer gesagt in der fünften Klasse, Buchpräsentationen zu einem Buch unserer Wahl erstellen sollten. Hier konnte man das oben angesprochene gut erkennen. So kam es, dass die meisten Mädchen Romane und die meisten Jungs Science Fiction Bücher ausgewählt hatten. Damals hatte man darüber noch nicht wirklich nachgedacht was man selbst interessant findet, sondern man hat sich dem Standard angepasst.

3. Anwendung und theoriegeleitete Reflexion zukünftiger Praxiserfahrungen: Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika zur „language awareness“, bei der Sprachenvielfalt als Normalfall angesehen wird, oder optional zum Thema „gendersensible Didaktik“.

Bekommen „Muttersprachler“ die gleiche Lektüre gestellt, wie „nicht-Muttersprachler“?

Wenn ja, bekomme „nicht-Muttersprachler“ Hilfestellung und wie sieht diese aus?

Wenn nein, wie sieht der Unterschied im Stoff aus?

4. Anwendung und theoriegeleitete Reflexion auf der Unterrichts- und Schulebene: Benennen Sie Ihnen bekannte Ansätze/Maßnahmen für Unterrichts- und/oder Schulentwicklung (z.B. bezogen auf Unterrichtsorganisation oder Schulformen,) die systematisch genderbezogene Heterogenität einbezieht.

Meines Erachtens ist es schwer einen richtigen Weg zu finden, um alle Schülergruppen anzusprechen. Eine Möglichkeit im Deutschunterricht wäre beispielsweise die Schüler*innen vor eine Auswahl an Büchern zu stellen, um deren Interesse zu wecken. Natürlich wird es immer ein paar Schüler*innen geben, die unzufrieden mit der Buchauswahl sind, jedoch wäre der Großteil der Schülergruppe zufriedengestellt.

What´s the Difference

1. Reflektieren Sie, welche Fähigkeiten ein*e „gute*r Fremdsprachenlerner*in“ in Ihrer Schulzeit mitbringen musste.

Wenn ich auf meine Schulzeit zurückschaue, habe ich leider keine gute Erfahrung mit Fremdsprachenunterricht gemacht. Im Englischunterricht wurde mehr Englisch als Deutsch gesprochen und es gab wöchentlich Vokabel- und Grammatiktests. Es hat also so gut wie kein Sprachunterricht stattgefunden. Meiner Meinung nach lernt man keine Fremdsprache durch Vokabeltests und Grammatiktests. Ich denke es wäre hilfreicher, wenn der/die Fremdsprachenlehrer/in  mehr in der Fremdsprache spricht und nicht viel auf Deutsch erzählt. Je mehr man selbst Erfahrungen beim Sprechen einer Fremdsprache sammelt, desto besser kann man diese Sprache mit der Zeit sprechen.

2. Entwerfen Sie einen Englischunterricht der Zukunft, der einen idealen Umgang mit Heterogenität pflegt. Welche Kriterien wären für Sie wichtig?

Ich persönlich würde besonders darauf achten, dass eine Klassenatmosphäre entsteht, in der sich jeder SuS traut Englisch zu reden und keiner Hemmungen hat. Dazu gehört auch, dass sich die SuS nicht schämen müssen sich zu versprechen oder sonstige Fehler zu machen. Fehler sind menschlich und aus diesen lernt man. Außerdem würde ich, wie oben schon gesagt, den Unterricht weitestgehend auf Englisch zu halten und so wenig wie möglich Deutsch zu sprechen.

3. Diskutieren Sie, welche Veränderungen der Rahmenbedingungen, Einstellungen etc. es für die Umsetzung Ihres Entwurfs bräuchte.

Zum einen wären Veränderungen im Umgang mit Medien notwendig um Zugang zu neuen Medien zu bekommen (beispielsweise computerunterstützte Lernprogramme).

Des weiteren finde sollte man die Klassen klein halten und notfalls eine Klasse durch zwei Lehrkräfte teilt, damit jeder Schüler „zur Entfaltung“ kommt und dadurch individuell unterrichtet werden kann. Außerdem finde ich, sollte es viel mehr Austauschprogramme geben, insbesondere in das Land, deren Sprache unterrichtet wird.

 

 

Mehrsprachigkeit als Ausgangspunkt und Ziel schulischer Bildung in Gymnasium und Oberschule

1. An Ihrer Schule gibt es eine – wie üblich sehr heterogen besetzte – Vorklasse, in welcher sogenannte Seiteneinsteiger*innen Deutsch lernen und auf die Teilnahme am Regelunterricht vorbereitet werden. Für einige wird nun der Übergang diskutiert. Ein Großteil der Lehrkräfte plädiert – mit Verweis auf die noch nicht vollständig ausreichenden (bildungssprachlichen) Deutschkenntnisse – sie an eine Realschule zu überweisen, obwohl die Schüler*innen hinsichtlich ihrer Lernfähigkeit und ihrer Vorbildung eigentlich die Voraussetzungen für das Gymnasium mitbringen und gerne an der Schule bleiben würden. Nehmen Sie auf Basis der Vorlesung Stellung dazu.

Erstmal kann man sagen, dass hier eine Art von Fehleinschätzung vorliegt. Die Schüler*innen besitzen ein gewisses Potential und sollten demnach gefördert werden. Meiner Meinung nach besitzen diese Schüler*innen Grundkenntnisse in der deutschen Sprache, die erstmal für den Einstieg in die fünfte Klasse reichen. Außerdem wird es weiterhin die Möglichkeit geben, dass die Schüler*innen ihre Deutschkenntnisse verbessern. Wenn diese Schüler*innen auf die Realschule kommen sollte, könnte die Leistungsheterogenität zunehmen, was ebenfalls ein Argument ist, sie auf dem Gymnasium zu lassen.

2. Welche Erfahrungen mit Mehrsprachigkeit – in der hier verstandenen breiten Sicht – in Schule und Unterricht (selbst als Schüler*in und(oder Praxiserfahrungen) haben Sie bislang gemacht? Diskutieren Sie die Erfahrungen vor dem Hintergrund dieser Vorlesung

Ich habe in meiner Schulzeit ein Praktikum an einer Grundschule gemacht. Während meiner Zeit bekam die Schule einen neuen Schüler, der aus Afghanistan kam. Dieser wurde zwar in die Klassengemeinschaft integriert, konnte sich jedoch so gut wie gar nicht mit den anderen Schüler*innen verständigen. Allerdings war er sehr lernbereit und zum Ende meines Praktikums war er in der Lage einige Sachen auf deutsch zu sagen. Meiner Meinung nach hilft eine so gut funktionierende Klassengemeinschaft beim Spracherwerb sehr.

3. Was möchten Sie nach dem Besuch dieser Vorlesung bei Ihrer zukünftigen Unterrichtsgestaltung beachten? Welches Wissen und welche Fähigkeiten fehlen Ihnen dafür noch?

Ich würde versuchen darauf zu achten, dass verschiedene Sprachen den Schüler*innen nicht an der Teilnahme am Unterricht oder deren Lernfähigkeit hindern. Es sollte zu einem Lernen von einander anregen. Vor allem würde ich aber darauf achten, dass sich keine Schüler*innen durch Sprachbarrieren ausgeschlossen fühlen.

4. Wie muss Schule unserer mehrsprachigen Gesellschaft gestaltet sein. Welche Rahmenbedingungen müssen gegeben sein, damit Sie die Mehrsprachigkeit ihrer Schüler*innen einbeziehen und einen registersensiblen Fachunterricht gestalten können?

Angestrebt werden sollte eine komplette Integration aller Schüler*innen, wobei fehlende Sprachkenntnisse oder andere Kulturen kein Hindernis darstellen sollten. Man könnte dies sogar eher als Chance nutzen, dass alle voneinander lernen. Allgemein kann man sagen, dass erstmal das gesamte Schubladendenken aufhören muss, bevor eine Art Integration stattfindet.

Über jüdisches Leben reden – (k)ein Tabu?

1. Fassen Sie die im Text dargestellten unterschiedlichen Positionen in Bezug auf die Religionsausübung zusammen. (Option 1: Koscheres Essen, verschiedene Haltungen dazu)

Innerhalb des Judentums gibt es verschiedene Strömungen, die jeweils eine unterschiedliche Meinung zu der Einhaltung der Regeln der Religion haben. Ein Beispiel, an dem man dies sehr gut erkennen kann, sind die Regeln, die das Essen betreffen. Dies sind die sogenannten Speisegesetze (Kaschrut). Liberale Juden halten sich nicht so streng an diese Regeln, da sie in diesen eine Einschränkung für ihr Leben sehen. Im Gegensatz dazu gibt es die orthodoxen Juden, die in diesen Regeln einen Sinn für ihr Leben finden.

2. Wenden Sie die drei Grundannahmen des religionswissenschaftlich-kulturwissenschaftlichen Ansatzes (interne Diversität, Religion als beeinflusst von historischen Prozessen, Religion als Teil soziokultureller Strukturen, s. AB 1) auf den Text bzw. die im Text beschriebenen Haltungen und Praktiken an. Die beiden letzteren sind eventuell eher subtil und implizit im Text angelegt.

Im Judentum leben alle ihren Glauben unterschiedlich aus, wodurch man von einer internen Diversität innerhalb der Religion sprechen kann. Ein Speisegesetz der Juden besagt, dass sich Fleisch und Milch nicht im Magen vermischen dürfen, was zur Folge hat, dass man weder Fleisch und Milch in einem Gericht haben darf, noch ein auf Milch basierendes Dessert nach einem fleischigen Hauptgericht zu sich nehmen darf. Dies beruht auf einer alten Regel, die besagt, dass man eine Ziege nicht in der Milch seiner Mutter kochen darf. Solche Regeln verändern sich über Jahre hinweg und sind somit historische Prozesse. Die soziokulturellen Strukturen sind insofern zu erkennen, dass beispielsweise durch die Globalisierung neue Nahrungsmittel in neue Regionen verbreitet werden. Dadurch kann man sich die Frage stellen, wo Sushi im Kaschrut einzuordnen ist.

3. Beschreiben Sie Ihre eigene Verortung gegenüber dem im Text angelegten Phänomen. 

Da ich im ersten Semester die Vorlesung „Einführung in das Judentum“ besucht habe und dort auch über den Kaschrut gesprochen wurde, war der Text für mich wie eine Wiederholung. Die Juden, die sich an diese Regeln halten, haben meinen vollsten Respekt und ich finde deren Selbstbeherrschung sehr bewundernswert, vor allem da sie sich freiwillig an diese Regeln halten.

4. Entwickeln Sie eine schriftliche pädagogische Reflexion zum Umgang mit den folgenden Szenarien(Option 1).

Zuallererst würde ich den Schülern vermitteln, dass es im Judentum verschiedene Strömungen gibt und alle Juden ihren Glauben unterschiedlich ausleben und es ihre Freiheit ist, zu entscheiden, welche Regeln sie befolgen und welche nicht. Des weiteren würde ich versuchen den Schülern zu erklären, was koscheres Essen überhaupt ist.

Meine Idee wäre es, ein ganz normales Frühstück zu machen und ein koscheres Frühstück zu machen. Diejenigen, die vielleicht ein solches koscheres Frühstück probieren wollen, können dies tun und die anderen bleiben bei dem normalen Frühstück.

Auf dem Weg zu einer Schule für all

1.Reflektieren Sie die Konsequenzen der Aussonderung von Schüler/-innen mit Förderbedarf?

Hauptsächlich hat eine solche Aussonderung nur Auswirkungen auf diese SuS selbst. Denn durch eine solche Ausgrenzung bekommen diese SuS ein Gefühl der Nichtakzeptanz und landen sie dann auch noch an den sogenannten „Restschulen“, fehlt es den Schülern an Vorbildern an denen sie sich orientieren können.

2. Welche Informationen sind in der Diagnose „Förderschwerpunkt Wahrnehmung&Entwicklung“ bzw. „Förderschwerpunkt Lernen“ enthalten? Welche Informationen benötigen Sie von einer Schüler/-in um Ihren Unterricht ggf. anzupassen?

SuS mit dem Förderschwerpunkt Wahrnehmung/Entwicklung und Lernen zeigen Schwierigkeiten beziehungsweise Probleme bei der Erfassung des Unterrichts auf. Es fällt ihnen schwer Zusammenhänge zu erkennen und allgemein Informationen zu verarbeiten. Damit man den Unterricht besser für solche  SuS gestalten kann, sollte man das Gespräch mit diesen SuS selbst suchen oder auch mit deren Eltern und Lehrkräften um die Stärken und Schwächen „aufzulisten“ und um Lösungen für die Schwächen zu suchen.

3. Wie können Sie der Vielfalt der Schüler/-innen gerecht werden und welche Verbündeten können sie dazu gewinnen?

Um der Vielfalt der SuS gerecht zu werden könnte man Gruppentische bilden, an denen förderbedürftige SuS und SuS ohne Förderbedarf Platz finden. Dadurch können die SuS ohne Förderbedarf den anderen Hilfestellungen geben. Als Verbündeten könnte man eine zusätzliche Sonderschulkraft in dem Raum platzieren, um eine zusätzliche Unterstützung bei Problemen zu geben.

4. Warum stellte die Entwicklung der Sonderschulen historisch betrachtet einen Fortschritt dar?

Früher wurden Menschen beziehungsweise Kinder mit Beeinträchtigung nicht integriert sondern eher diskriminiert. Durch Sonderschulen werden Kinder in den Alltag integriert und es ist vielleicht leichter, dass diese sich in ihrem späteren Leben auch als Erwachsener leichter integrieren können. Man kann also sagen, dass die Entwicklung von Sonderschulen einen Fortschritt darstellt.

(Welt-)Gesellschaftliche Veränderungen und die Reaktion von Schule – ein Blick auf Strukturen und Konzepte

1. Was ist gemeint mit einer ´nationalen Orientierung des Bildungssystems´? Woran kann das festgemacht werden im Hinblick auf seine Zielgruppen, Inhalte/Fächer, Strukturen? (denken Sie hier auch an ihre eigenen Erfahrungen aus der Schulzeit zurück)

Mit einer „nationalen Orientierung des Bildungssystems“ ist gemeint, dass die deutsche Kultur als Grundlage für den Unterricht an deutschen Schulen dient. Als Grund wird die Vorbereitung für ein Leben in Deutschland genannt. Erkennen kann man dies daran, dass der Unterricht, bis auf den der Fremdsprachen, ausschließlich auf Deutsch stattfindet. Des weiteren spielt die deutsche Kultur in Fächern wie Erdkunde, Politik oder Geschichte eine große Rolle. Die deutsche Wirtschaft, die deutsche Politik und die deutsche Geschichte stehen im Mittelpunkt des Unterrichts und die Ansichten anderer Länder wird kaum bis gar nicht berücksichtigt.

2. Was nehmen Sie aus dem öffentlichen Diskurs über ´Migration als Herausforderung für die Schule´ und über sog. ´Schüler mit Migrationshintergrund´ als Informationen wahr und inwiefern hat die Vorlesung für sie andere/neue Perspektiven dazu eröffnet?

Alleine die Bezeichnung „Schüler mit Migrationshintergrund“ weckt bei vielen Menschen negative Vorurteile. Wenn dann noch über „Migration als Herausforderung“ gesprochen wird, wird das Thema noch negativer aufgenommen. Die einzige Herausforderung, wenn man es überhaupt so nennen kann, ist die Sprachbarriere zwischen „deutschen Schüler*innen“ und „Schüler*innen aus dem Ausland“. Dies hat allerdings nichts damit zu tun, dass solche Schüler*innen ausgegrenzt werden müssen. Das Thema Migration ist keine Herausforderung, sondern eher ein Problem der deutschen Gesellschaft im Umgang mit Schüler*innen und allgemein mit Menschen, die ausländische Wurzeln haben.

3. Inwiefern kann das Beispiel von Betül (Interviewausschnitt aus einer qualitativen Studie) als Ausdruck von ´DoingCulture´ durch Lehrer*innenhandeln im Unterricht herangezogen werden?

Das Beispiel von Betül und ihrer Lehrerin ist ein Negativbeispiel für „DoingCulture“. Die Lehrerin wendet zwar Kultur an, allerdings verbindet sie ihre eigenen Werte damit, was zu Vorurteilen gegenüber Betül und allgemein gegen Türken führt. Durch Vorurteile werden Menschen nur aufgrund ihres Aussehens, ihres Namens und weiteres kategorisiert und damit direkt wieder negatives Denken verursacht, allerdings nicht passieren darf.

Heterogenität als Merkmal der Gesellschaft und Herausforderung für die Schule

Zu Beginn sollte erstmal der Begriff Heterogenität definiert werden. Heterogenität bedeutet etwa Uneinheitlichkeit und in Bezug auf den schulischen Kontext gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Schülerinnen und Schülern, wie zum Beispiel die unterschiedlichen Leistungsmöglichkeiten, die Herkunft der Schülerinnen und Schüler oder auch, dass einige eine Behinderung haben und andere nicht. Leider ist heutzutage so, dass der Mensch andere Menschen und Dinge kategorisiert und vielleicht sogar Vorurteile entstehen. Der Umgang mit Heterogenität im schulischen Kontext stellt insofern eine „Herausforderung“ dar, da diese „neue Art zu unterrichten“ noch befremdlich wirken kann und noch nicht als selbstverständlich angesehen wird.

Heutzutage gibt es ein immer größeres Streben danach, dass alle Menschen auf der Welt gleich sein sollen. Dadurch entsteht der Wunsch einer homogenen Gesellschaft. Heterogenität bezeichnet die Abweichung von unserer Norm, weshalb sowohl Heterogenität als auch Homogenität einem sozialen Konstruktionscharakter entsprechen, der allerdings von jedem Beobachter selbst abhängig ist.

Ich habe im Umgang mit den Lehrkräften an meiner alten Schule leider größtenteils negative Erfahrungen gemacht, was den Umgang mit Heterogenität angeht. Es gingen überwiegend weiße deutsche Schülerinnen und Schüler auf meine Schule und diejenigen, denen man einen Migrationshintergrund ansah, mussten sich oft Beleidigungen oder anderen unnötigen Kommentaren aussetzen. Wurden diese Situationen von den beteiligten Schülern oder deren Eltern angesprochen, so gab es oftmals nur Antworten wie „wir würden solche Situationen mitbekommen, wenn es sie geben würde“. Das Thema Mobbing war vor allem in der Sekundarstufe 1 regelmäßig anzutreffen und es wurde oftmals nichts von den Lehrkräften unternommen.