Empirische Forschung zu Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht: Felder und Maßnahmen

1. In einer Konferenz in Ihrem Fachbereich in Ihrem Fach an Ihrer Schule diskutiert das Kollegium über Maßnahmen zum Umgang mit Heterogenität. Sie erinnern sich kurz an diese Vorlesung: nennen Sie zwei empirisch überprüfte Fakten zum Umgang mit Heterogenität, die der Diskussion dienen könnten!

Für den Umgang mit Heterogenität gibt es mehrere verschiedene Ansätze. Zwei zu nennende Methoden wären hierbei die innere (auch Binnendifferenzierung) und die äußere Differenzierung.
Bei der inneren Differenzierung handelt es sich um die Anpassung auf die verschiedenen Lernniveaus innerhalb einer Lernumgebung. Dies kann beispielsweise durch Zusatzaufgaben (mit unterschiedlicher Schwierigkeit), Lernzeit oder Peer Tutoring durchgeführt werden.
Diese Durchführungsmöglichkeiten scheinen Untersuchungen zufolge positive Tendenzen zu zeigen. Hierbei wäre anzumerken, dass in der Primarstufe und bei leistungsstarken Schülern stärkere Auswirkungen verkennzeichnet wurden, als in der Sekundarstufe und leistungsschwachen Schülern.
Die äußere Differenzierung befasst sich mit einer Einteilung in ein mehrgliedriges Schulsystem, gegeben durch Zusatzangebote und Einteilung der Schüler in Kurse nach Niveau.
Den Forschungsergebnissen von Hoffer (1992) folgend entwickelt sich durch diese Methode jedoch keine signifikante Auswirkung, er beurteilt die Ergebnisse im Gesamten sogar als negativ.
Hierbei stellte er fest, dass leistungsstarke Schüler geringfügig profitieren, leitungsschwache Schüler hingegen stark negativ beeinflusst werden.

2. Erläutern Sie, welches Unterrichtsmuster Sie in Ihrer bisherigen Erfahrung selbst als das wirkungsvollste erlebt haben! Diskutieren Sie Ihre Beobachtung vor dem Hintergrund der Vorlesung!

Ich finde, dass eine Mischung mehrerer Unterrichtsarten am sinnvollsten ist.
Im Spanischunterricht wendete mein Lehrer beispielsweise oft die Methode an, die wie folgt ablief :
Zunächst erhalten alle SuS im Frontalunterricht eine Einleitung in das für die Stunde relevante Thema. Danach werden sie in Gruppen oder Paare aufgeteilt und sollen zunächst in Einzelarbeit die ihnen zugeteilte Aufgabe (grob) bearbeiten. Nach einigen Minuten wurde sich in den Gruppen/Paaren zusammengesetzt und die Aufgabe besprochen. Dies erweist sich meiner Meinung nach als sehr hilfreich, da sich die SuS gegenseitig ergänzen können und am Ende der Bearbeitung auf dem selben Stand sind. Danach wurden die Gruppen neu zusammengesetzt, sodass man in der neuen Gruppe alleiniger Vertreter seiner Aufgabe war.
Der nächste Schritt war demnach die Erklärung der bearbeiteten Aufgabe, die soweit ausgeführt werden soll, dass es für alle SuS, die die Aufgabe nicht bearbeitet haben, verständlich ist.
Um sicherzustellen, dass es für alle verständlich war, wurden am Ende der Stunde vereinzelt Gruppenmitglieder ausgewählt, die eine Aufgabe erklären sollten, die nicht von ihnen selbst bearbeitet wurde.
Durch eine von der Lehrkraft gewählten, heterogenen Gruppenzusammensetzung wird sichergestellt, dass nicht nur miteinander befreundete SuS miteinander arbeiten und dazu tendieren Privates auszutauschen. Außerdem wird verhindert, dass nur Leistungsstarke oder -schwache SuS in einer Gruppe landen, es wird die Möglichkeit gegeben, dass Leistungsschwache sich miteinbringen und auch Fragen stellen können, die Gruppenarbeit wird nicht nur von leistungsstarken SuS getragen.

3. Entwickeln Sie eine kurze Aufgabe mit drei gestuften Lernhilfen, die Sie in Ihrem Fach morgen im Unterricht einsetzen könnten! Erläutern Sie die gestuften Lernhilfen und beschreiben Sie, wie sie im Unterricht erkennen können, ob diese erfolgreich gewählt sind.

Die folgende Aufgabe ist für den Französischunterricht bestimmt. Sie lautet : Lesen Sie das dritte Kapitel von « Monsieur Ibrahim et les fleurs du coran » und fassen sie dieses zusammen.
Lernhilfen :

1. markieren Sie alle Ihnen unbekannte Vokabeln und schlagen Sie diese in einem zweisprachigen Wörterbuch nach
2. teilen sie das Kapitel in Abschnitte und geben Sie jedem Abschnitt einen Titel
3. geben sie die gewählten Kapitel in eigenen Worten wieder und fassen Sie diese Zusammenfassung letztendlich in einem kohärentem Text zusammen. Verwenden sie hierbei folgende Konnektoren : Au debut, apres, puis, comme conclusion

Diese Schritte erleichtern den SuS das Textverständnis und machen sowohl den Schülern, als auch der kontrollierenden Lehrkraft deutlich, ob die relevanten Textstellen richtig erfasst worden sind, zunächst durch die gewählten Titel und am Ende durch die Zusammenfassung.
Mithilfe der Vorarbeit (Übersetzung unbekannter Vokabeln und Kennzeichnung wichtiger Inhalte durch Titelvergabe) und den gegebenen Konnektoren können die SuS einen zusammenhängenden, inhaltlich strukturierten Text schreiben.

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