Empirische Forschung zu Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht

Umgang mit Heterogenität in der Schule – Ringvorlesung drei

Empirische Forschung zu Heterogenität im naturwissenschaftlichen Unterricht – Was wissen wir wirklich?

  1. Nennen Sie zwei empirisch überprüfte Fakten zum Umgang mit Heterogenität, die einer Diskussion im Kollegium dienen können.

Dass ein hohes Maß an Binnendifferenzierung dazu führt, dass alle Schüler und Schülerinnen mehr lernen, könnte ein sehr beliebter Vorschlag zur Verbesserung der Heterogenität in der Schule sein. Diese wurde jedoch von der empirischen Forschung als „falsch“ angezeigt. Grund dafür ist, dass es viel Zeit benötigt erst einmal Gruppen einzuteilen, welche auch für den Unterricht wahr genommen werden könnte. Zudem könnte ein Leistungsschwache Schüler oder Schülerin, sich im Selbstbewusst sein geschwächt fühlen, wenn er ständig bei den leistungsschwachen Schüler und Schülerinnen eingeteilt wird. Ein weiters großes Problem ist, dass jeder Schüler und jede Schülerin, von der Aufmerksamkeit des Lehrer profitiert, dieser kann jedoch in einem Moment nur bei einer Gruppe sein. Somit können zwar einige Schüler und einige Schülerinnen davon profitieren, jedoch nicht alle.
Ein weitere verneinte empirische Forschung ist, dass die Differenzierung von Lernmaterial nach Lerntypen den Lernerfolg signifikant verbessert. Diese Studie fängt schon damit an, dass diese speziellen Lerntypen erst gar nicht nachgewiesen werden konnten und somit konnte auch keine Lernerfolg nachgewiesen werden. Dieser Punkt hält somit in der Diskussion nicht lange Stand.

2. Welches Unterrichtsmuster habe Sie selbst als das wirkungsvolle in Erinnerung. Gehen Sie dabei auf den Hintergrund der Vorlesung ein.

Als ich mein letztes Praktikum in der Schule gemacht habe, gab es eigentlich nur eine Lernmethode die ich sehr wirkungsvoll fand. Der Unterricht war so aufgebaut, dass die Schüler und Schülerinnen mehrer Aufgaben bekommen und sich immer weiter durcharbeiten konnten. Jedesmal wenn sie ein Lösung hatten konnte sie nach vorne kommen und sich die Lösung angucken und somit ihrer vergleichen. Da die Lösungen vorne waren, konnten sie nicht „schummeln“. Da sie sich auch die Lösungen angucken mussten um weiter zu kommen, war es auch nicht „unangenehm“ den anderen Schülern gegenüber, wenn sie nicht alles wussten, nach vorne zu gehen und sich Hilfe zu holen. Teilweise wurde eine kleines Wettern gemacht, wer erstes fertig war und sich zuerst die Lösung angucken durfte. Somit waren die Schüler konzentriert and er Aufgabe, diese zu bewältigen. Sie waren nicht die ganze Zeit nur an einer Aufgabe beschäftigt, sondern hatten den Ehrgeiz immer weiter zu machen. Im Hinblick auf die Vorlesung wurde diese Lernmethode bestätigt. Erwähnt wurde jedoch auch, dass es nicht viel bringt, wenn die Lösung auf der Rückseite ist, da die Schüler somit nicht selbstständig arbeiten mussten. Auch wenn gar keine Lösung vorhanden ist, kann es die Schüler in ihrem Selbstbewusstsein kränken, sich Hilfe zu suchen. Somit ist der Weg, ein erfolgreicher Ausgleich der anderen zwei Methoden.

3. Entwickeln Sie eine kurze Aufgabe mit drei gestuften Lernhilfen, die Sie in ihrem Fach morgen im Unterricht einsetzen könnten. Erläutern Sie die gestuften Lernhilfen und beschrieben Sie, wie sie im Unterricht erkennen können, ob diese erfolgreich gewählt sind.

Das Dreieck ABC hat einen Flächeninhalt von 14 Quadratzentimeter und ist in einem Koordinatensystem mit der Einheit Einzentimeter  eingezeichnet. Die Punkte A (3/3) und B (3/-4) sind bekannt; von Punkt C weiß man, dass dieser Punkt Zweizentimeter von der         x-Achse entfernt ist. Welche vier Punkte des Koordinatensystems kommen für den Punkt C in Frage?

  1. Überlege wie man auf die 14 Quadratzentimeter kommt. Rufe dir dabei deine bekannten Formeln in den Kopf, das Buch kann dir weiterhelfen.
  2. Fertige eine Skizze an.
  3. Falls du immer noch keine Ansatz weißt, überlege weiterhin mit deinem Sitznachbar, ob ihr zu einer geeigneten Lösung kommt.
  4. Überprüfe, ob der Flächeninhalt mit deinen gewählten Punkten übereinstimmt.

Je nach dem, wie schnell die Schüler und Schülerinnen, auf ein richtiges Ergebnis kommen, erkenne ich ob meine Lernhilfen strategisch gut gewählt sind. Auch kann ich überprüfen, ob die Schüler und Schülerinnen, die Lernhilfen genutzt haben und daraus gefolgter haben.

4. Eine Kollegin sagt: ,, Gesamtschulen sind ja immer mal wieder der letzte Trend, ob wir sie nun Oberschulen nennen oder Sekundarschulen, die Idee ist doch dieselbe. Alle werden gemeinsam unterrichtet, was für einen Ideologie. Dabei zeigt doch die empirische Forschung klar, dass das Gymnasium nur von den besten Schüler und Schülerinnen besucht werden sollte. Die schlechten fühlen sich hier doch viel zu schnell überfordert und das frustriert sie so sehr. dass sie vollkommen abschalten.“ Was antworten Sie der Kollegin?

Dieses ist so nicht von der empirischen Forschung ausgesagt wurden. Im Gegenteil, denn sie sagt aus, dass eine Differenzierung nicht allen Schülern etwas nütz, besonders den leistungsschwachen Schüler und Schülerinnen hilft sie am wenigstens. Diese profitieren davon, wenn sie leistungsstarker Schüler und Schülerinnen in ihrem Umfeld haben. Diese können ihnen helfen und das Lerntempo genauso wie das Engagement anheben.

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