Beitrag RV02

1a. Benennen Sie die Kernaussagen der Grafik auf Folie 16

In der Abbildung 16 ,,Schulentlassene nach Abschlüssen in der Standgemeinde Bremen 2018″, sind die Anzahlen von Schüler*innen ohne Migrationshinweis, mit Migrationshinweis ohne Vorkurs oder Vorkurs vor 2014 und Schüler*innen mit Vorkurs ab 2014 in % dargestellt. Dieser Grafik ist zu entnehmen, dass Schüler*innen ohne Migrationshinweis einen deutlich höheren Anteil bei den Abiturabschlüssen ausmachen (49%), als jene, welche einen Migrationshintergrund haben ob mit, oder ohne Vorkurs. Die Anzahl der Schüler*innen mit einem Migrationshinweis ohne Vorkurs oder Vorkurs vor 2014 steigt jedoch bei mittleren Schulabschlüssen. Verhältnismäßig wenige Abschlüsse gibt es bei allen drei Kategorien im Bereich der Erweiterten Berufsbildungsreife und der Einfachen Berufsbildungsreife. Die meisten Schüler*innen ohne Abschluss, haben einen Vorkurs ab 2014 besucht. 

Somit kann man sagen, dass Schüler*innen ohne Migrationshinweis tendenziell einen höheren Abschluss erreichen, als die mit Migrationshinweis. Besonders auffällig ist, dass die Schüler*innen, welche einen Vorkurs nach 2014 besucht haben einen hohen Anteil an den Schulabgängern ohne Abschluss haben.

1b. Welche Hinweise gibt die Grafik zum Zusammenhang zwischen Migrationshinweis, Neu-Zuwanderung und Bildungsbenachteiligung?

Die Grafik lässt vermuten, dass die Neu-Zuwanderungen nach 2014 angestiegen sind. Die Anzahl der Schüler*innen mit Migrationshintergrund mit einem Vorkurs nach 2014 scheinen in ihrer Bildung benachteiligt zu sein. Was die Grafik jedoch nicht hergibt, sind die Gründe, welche zu diese Werten führen (Bildungshintergrund, Sprachstand).

2. Erklären Sie mit Bezug auf konkrete Inhalte der Präsentation (Quellen!), inwiefern Migration das nationalstaatlich verfasste Schulsystem Deutschlands herausfordert.

Jede neue Generation wird „über das Bildungswesen an den Stand der Fähigkeiten, des Wissens und der Werte herangeführt“, der „für das Fortbestehen der Gesellschaft erforderlich ist“ (Fend 2009, S.49) (vgl.S.11). Dies sind die Worte des Theoretikers Fend.

Zugezogene Schüler*innen haben meistens einen komplett anderen kulturellen und/oder sozialen Hintergrund. Zudem besitzen sie oftmals kaum, oder wenig Sprachkenntnisse. Diese Schüler*innen in kürzester Zeit auf den gleichen Stand zu bringen, auf welchem sich ihre Mitschüler*innen befinden, sei es Bildung, Werte, oder andere Fähigkeiten, stellt das nationalstaatlich verfasste Schulsystem vor eine große Herausforderung. Dies wird deutlich, wenn man sich die verschiedenen Sondermaßnahmen für die Beschulung Zugewanderter zwischen 1950 und 1979 anschaut (vgl.S12). Die Bildungspolitik reagiert auf hohe Zuwanderungen mit neuen Maßnahmen wie verstärkten Zielgruppenförderungen und neuen Rechten (vgl.S 13).

3. Inwiefern kann das folgende Beispiel als Ausdruck von ´Doing Culture´ durch Lehrer*innenhandeln im Unterricht herangezogen werden? Was ist problematisch daran? Erinnern Sie sich aus ihrer eigenen Schulzeit an ein Beispiel für ´Doing Culture´ im Lehrer*innenhandeln?

Der Lehrer von Kim (Name geändert), geht ohne Kenntnisse über den Lebenslauf der jungen Frau davon aus, nur weil sie asiatische Wurzeln hat, dass sie gut in Mathe sein müsse. Damit stellt er interaktiv ihre Kultur her. Er vertritt das Vorurteil ,,Alle Asiaten sind gut in Mathematik.“

Mit seiner regelrecht enttäuschten Aussage, dass er mehr erwartet habe, bringt er das Mädchen zusätzlich in eine sehr unangenehme Situation. Dass jeder Mensch, egal wo er herkommt, individuell ist, scheint diesem Lehrer nicht geläufig zu sein. Mit seinem Verhalten schert er alle Asiaten über einen Kamm.

Ich persönlich habe keine solchen Erfahrungen mit ´Doing Culture` im Lehrer*innenhandeln machen müssen und zum Glück kann ich mich auch an kein Beispiel aus meiner Schulzeit erinnern, bei welchem ein Mitschüler oder eine Mitschülerin diese Erfahrung machen musste.

Veröffentlicht am
Kategorisiert in Allgemein Verschlagwortet mit

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert