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Physische Barrieren, die Menschen mit Beeinträchtigungen an der gesellschaftlichen Teilhabe hindern (können):

Filed under: Allgemein — at 10:06 am on Freitag, April 19, 2013  Tagged

1. Barriere: Menschen mit Behinderung bekommen früh von ihrer Umwelt zu spüren, dass sie „anders“ sind. Durch ihre Beeinträchtigung erhalten sie eine Art Abstempelung, die ihnen zuschreibt, nicht in in gleicher Weise an der Gesellschaft beteiligt zu sein. Problematisch dabei ist, dass sie diese Abstempelung häufig annehmen und sich selbst aus der Gesellschaft ausschließen. Folglich trauen sich sich möglicherweise weniger zu, als sie in der Lage wären zu bewältigen. Die Gesellschaft kann dies verhindern, indem sie die Aufmerksamkeit weniger auf das richtet, was die Behinderten beeinträchtigt. Dadurch können Menschen mit Beeinträchtigungen die Chance erhalten, ihre eigenen Grenzen aber auch Möglichkeiten selbst zu erkennen und zu definieren.

2. Barriere: In vielen Fällen wird die Behinderung eines Mitmenschen von der Umwelt als „Problem“ angesehen. Den wenigsten ist bewusst, dass Menschen mit Beeinträchtigungen erst durch zahlreiche Barrieren der Gesellschaft zu „Behinderten“ werden. Ein großer Einflussfaktor ist dabei das Mitleid. Menschen mit Behinderungen stellen keine Empfänger von Rechten oder politischer Selbstvertretung dar, sondern werden zu Mitleidsempfängern. Aus diesem Mitleid entsteht ein Verfremdungseffekt, der die Menschen von einer gesellschaftlichen Teihabe entfernt. Eine Maßnahme der Gesellschaft wäre z. B. das „Anderssein“ von Mitmenschen als Vorteil oder Auszeichnung anzusehen, um sich einander anzunähern. Ein weiterer Schritt wäre es dann, zu erkennen, dass jeder Mensch individuell ist und „Anderssein“ somit keine Außnahme darstellt.



2 Comments »

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   Jana

21. April 2013 @ 22:41

Liebe Anna Katharina, ich habe mir deinen Blogeintrag durchgelesen und sehe es genau so wie du.

Wie du schon schriebst, werden Personen mit Behinderung oft von der Gesellschaft ausgeschlossen. Meiner Meinung nach, werden Menschen generell viel zu schnell in verschiedene Schubladen sortiert, diese Personen sollten sich diesem „Schubladensystem“ jedoch nicht anpassen, sondern versuchen etwas dagegen zu unternehmen. Sie können versuchen die Barrieren abzubauen, in dem sie offen auf andere Menschen zugehen und mit ihnen zum Beispiel über ihre Vorstellungen und Wünsche reden oder einfach nur mit ihnen ein Gespräch anfangen. Ich will damit sagen, dass sie sich nicht verstecken sollen. Natürlich kommt es bei Menschen mit Behinderung immer darauf an, in wie weit sie beeinträchtigt sind. Personen ohne Behinderung sollten sich darum bemühen, dass sie alle Menschen gleich behandeln. Sie sollen zwar hilfsbereit sein, aber kein Mitleid äußern. Dies soll jetzt allerdings nicht so wirken, als ob es damit schon getan wäre, aber es könnte ein Schritt in die richtige Richtung und damit ein Anfang sein.

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   Marek

22. April 2013 @ 21:26

Deine zwei Schilderungen fassen gut das zusammen, was auch ich aus der Vorlesung mitgenommen habe.

Unter 1. schreibst du von der Aufmerksamkeit hinsichtlich der Beeinträchtigungen.
Mit der Aufmerksamkeit in Verbindung mit Behinderten ist es häufig nicht ganz einfach, finde ich.
Es stellt sich nämlich die Frage, wie viel Aufmerksamkeit das richtige Maß ist. Der Kontakt mit Behinderten im Alltag, ruft bei vielen Menschen große Unsicherheit hervor. Man trifft sie z.B. im Bus oder beim Einkaufen, und weiß nicht genau, wie man sich verhalten soll – schließlich will man sie ja nicht kränken, indem man sie beobachtet oder dergleichen.
Letztendlich verursacht aber schon das eine ungleiche, isolierende Behandlung.
Die Lösung liegt vermutlich in deinem Fazit aus 2. – dass man lernen muss, Andersartigkeit als Zeichen der Individualität zu sehen und schätzen zu lernen.

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