Auf der Jagd nach dem Plagiat oder „Den Stil kenne ich doch“

Grafik auf welcher verschiedene Notizzettel zu sehen sind.

von Christoph Wieselhuber — Bild: Megan Rexazin Conde / Pixabay

Auch im Zeitalter von Künstlicher Intelligenz ist eine zuverlässige Prüfung von Texten auf Plagiate unumgänglich. Die Universität Bremen stellt zu diesem Zweck für alle Mitarbeitenden das Tool PlagAware zur Verfügung. Für die Nutzung bedarf es keiner Installation, PlagAware ist über alle handelsüblichen Internetbrowser nutzbar. Die wichtigsten Fragen zur Nutzung werden in diesem Beitrag beantwortet.

Welche Dokumente können geprüft werden?

Alle wissenschaftlichen Texte, die an der Universität Bremen entstanden sind, können mit der Lizenz der Uni geprüft werden. Dies schließt neben allen studentischen Arbeiten auch eigene Texte (Dissertationen, anstehende Publikationen, etc.) ein. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass vor der Prüfung alle personenbezogenen Daten, die Hinweise auf die verfassende Person geben könnten, entfernt werden müssen. Dies trifft in der Regel auf studentische Arbeiten zu. Bei eigenen Texten liegt dies natürlich in Ihrem Ermessen. 


Studentische Texte dürfen im Rahmen der Korrektur auf Plagiate ohne explizite Einwilligung geprüft werden. Eine Speicherung der Texte in Ihrer Bibliothek auf PlagAware ist allerdings nur nach ausdrücklicher Genehmigung durch die verfassende Person erlaubt. Diese kann durch das Formular zur Eigenständigkeitserklärung mit abgefragt werden. Die Zustimmung zur Speicherung kann jederzeit widerrufen werden.

Neben den studentischen Schriften ist es stets eine gute Idee, die eigenen geplanten Publikationen prüfen zu lassen. Denn nicht jedes Plagiat ist Vorsatz, häufig wächst mit der Länge des zu veröffentlichenden Textes die Fehleranfälligkeit bei der Unterscheidung zwischen Zitation und eigener Leistung. 

Welche Quellen werden verwendet?

Neben der bereits erwähnten institutionseigenen Datenbank (diese umfasst alle Bibliotheken, die von Angehörigen der Uni Bremen bei PlagAware angelegt wurden), berücksichtigt PlagAware bei der Prüfung alle im Internet frei verfügbaren Dokumente. Ein Abgleich mit Publikationen hinter einer Paywall ist nicht möglich.

Was passiert mit den Daten?

Die geprüften Texte werden in der Datenbank auf den Servern von PlagAware gespeichert und stehen dort als Vergleichsdokumente für zukünftige Prüfungen zur Verfügung. Sollten Sie nicht über die Berechtigung zur Speicherung der Daten verfügen (s. Infobox), müssen Sie diese aus Ihrer Bibliothek löschen oder Ihre Nutzeroberfläche von PlagAware so konfigurieren, dass eine Speicherung nach der Prüfung nicht automatisch erfolgt.

Prinzipiell ist es sinnvoll, eine Speicherberechtigung zu erhalten und die Texte dementsprechend auch in der eigenen Bibliothek zu sammeln. Denn so können auch andere Lehrende an der Uni Bremen von Ihren Daten profitieren.

Im Falle eines Plagiatsverdachts im Abgleich mit einem Text Ihrer Datenbank wird der die Prüfung durchführenden Lehrperson dies angezeigt. Allerdings kann die Person nicht auf die Daten zugreifen und hat auch keinen Einblick in Ihre Datenbank. Sie kann jedoch Kontakt zu Ihnen aufnehmen und um Einsicht in den entsprechenden Text bitten.


In PlagAware ist auch ein KI-Detektor integriert, der Texte von generativer KI anhand von typischen KI-Formulierungen erkennt. Diese Funktion bietet jedoch keinen Beweis für den tatsächlichen Einsatz einer Künstlichen Intelligenz.

Wo werden die Daten gespeichert?

PlagAware ist eine deutsche Firma mit Sitz in Neu-Ulm. Dort werden Ihre Daten DSGVO-konform verwaltet und gespeichert.

Wie erhalte ich Zugang zur Lizenz der Universität Bremen?

Die Lizenz können Sie per Mail formlos beantragen. Bitte beachten Sie, dass nur mitarbeitende Personen die Lizenz nutzen dürfen. Es muss eine personalisierte offizielle E-Mail-Adresse der Uni Bremen genutzt werden.

Bitte beachten: Für die Nutzung der Lizenz der Universität Bremen benötigen Sie zunächst den Lizenzschlüssel.

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