von Isabell Schaffer und Carola Schirmer — Bild: © Isabell Schaffer / Universität Bremen
Studierende wünschen sich zunehmend, dass Lerninhalte online zur Verfügung stehen. Dies wird durch digitale Lernumgebungen ermöglicht. Wer allerdings schon einmal versucht hat, längere Abhandlungen in einer Online-Lernumgebung zu lesen, weiß: schnell entsteht eine „Textwüste“, die weder motiviert noch Lernprozesse optimal unterstützt.
Dagegen lassen sich mit Courseware in Stud.IP Inhalte strukturiert, kreativ, multimedial und didaktisch sinnvoll gestalten. Wie dies praktisch aussehen kann, demonstrieren wir im Lehr-Lernmaterial „Anwendungsbeispiele und Szenarien in Courseware“. Die gesamte Einheit oder auch jede einzelne Seite kann frei genutzt werden, da sie als OER unter CC0 lizenziert ist.

(Bild: © Isabell Schaffer / Universität Bremen)
Courseware ist integraler Teil von Stud.IP und wird ständig weiterentwickelt. Lehrende und auch Studierende können Courseware über den Arbeitsplatz, in Studiengruppen und vor allem in Lehrveranstaltungen nutzen. Für die Bedienung braucht es häufig eine kurze Einführung (z.B. Courseware für Eilige, Stud.IP-Hilfe der Universität Bremen). Danach ist es sehr schnell möglich, selbst eigene Inhalte in Courseware zu erstellen.
Courseware bietet sich für unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten in der Lehre an:
- Sie können mit der Courseware ein interaktives Lehrbuch erstellen, indem Sie Inhalte zur Verfügung stellen, die die Studierenden begleitend zu einer Veranstaltung erarbeiten.
- Sie können einen Selbstlernkurs mit Inhalten, Aufgaben und Möglichkeiten zum Selbst-Assessment erstellen, der von Studierenden eigenständig durchgearbeitet werden kann.
- Sie können die Courseware einsetzen, um eine Lehrveranstaltung zu strukturieren und zu begleiten. Sowohl inhaltliche als auch organisatorische Informationen können strukturiert dargestellt werden.
- Die Courseware kann auch als Plattform für kollaborativ erarbeitete Produkte von Studierenden dienen.
Je nach Installation vor Ort ist eine große Auswahl an unterschiedlichen Block-Typen zur Gestaltung verfügbar, mit denen Sie diese verschiedenen Einsatzmöglichkeiten umsetzen können.

Courseware in Aktion – Anwendungsbeispiele erleichtern den Einstieg
In Einführungskursen und Workshops zum Werkzeug Courseware haben wir festgestellt, dass häufig die Nennung und Erläuterung der Blöcke allein nicht ausreichend ist, um Lehrende bei der Gestaltung zu unterstützen. Hierfür sind konkrete Beispiele hilfreich.
Statt also nur über „multimediale Möglichkeiten“ zu sprechen, stellen wir in diesen Workshops Ideen-Bausteine vor, die Lehrende auf ihre eigenen Inhalte übertragen können. Häufig kam dann der Wunsch auf, diese Courseware zur Verfügung zu haben, um sich die Beispiele genauer anschauen zu können und mit eigenen Materialien zu experimentieren. Daraus ist die Idee zu dieser Beispiel-Courseware entstanden: Lehrende erhalten konkrete Anregungen, wie sich die Gestaltungs- und Funktionsmöglichkeiten von Blöcken und Abschnitten nutzen lassen.
Die Beispiele können technisch auf zwei Wegen für die Nachnutzung zur Verfügung gestellt werden. Entweder kann eine Courseware-Einheit als ZIP-Datei exportiert und später in eine andere Stud.IP-Lehrveranstaltung importiert werden. Die Courseware kann auch innerhalb derselben Stud.IP-Installation zwischen verschiedenen Veranstaltungen und dem „Arbeitsplatz“ in Stud.IP von berechtigten Personen kopiert werden.
Wird eine Courseware zur Nachnutzung zur Verfügung gestellt, so muss auch gewährleistet sein, dass die Inhalte im Einklang mit dem Urheberrecht stehen. Daher wurden die Materialien so gewählt, dass sie die Vorgaben der OER-Lizenzierung erfüllen. Fast alle Inhalte sind nach Creative Commons mit CC0 lizenziert – wo nicht, ist dies markiert. Das Ergebnis, die Courseware „Anwendungsbeispiele und Szenarien in Courseware“, steht über die Plattform „Twillo“ zum Download zur Verfügung.

Von Texten zu multimedialen Lerneinheiten
Mit dieser Courseware haben wir für die wesentlichen Gestaltungselemente wie Blöcke und Abschnitte ein oder mehrere Anwendungsbeispiele zusammengestellt.
Die Beispiele illustrieren, wie die Blöcke „Inhaltsverzeichnis“ und „Blickfang“ geschickt eingesetzt werden, indem man über eine Farbkodierung mehr Strukturierung erzeugt. „Bildvergleich“ kann vielfältig zum Vergleich von z.B. klimatischen, geologischen und biologischen Entwicklungen verwendet werden. Kleinere Aufgaben sind mit der „Leinwand“ möglich. Mit dem Block „Merksatz“ können nicht nur Sinnsprüche oder Merksätze eingebaut werden, sondern auch wichtige Hinweise für die Veranstaltung gegeben oder inhaltliche Stolpersteine hervorgehoben werden. Weitere Beispiele zeigen, wie sich mit „Vips“ in der Courseware Selbsttests in Form von Quizzes, Lückentexten oder Freitextaufgaben einbetten lassen.
Mehrere einzelne kreative Ideen mit Hilfe der Gestaltungsmöglichkeiten von Courseware formen ansprechende, strukturierte multimediale Lehrinhalte.

Aus kreativen Ideen werden Synergien
Ein weiteres Resultat der Workshops und Beratungen sind Synergien unter den Lehrenden. Im Austausch über die Gestaltungsmöglichkeiten innerhalb einer Courseware entsteht die Bereitschaft, sich komplette Coursewares oder Teile davon gegenseitig zur Verfügung zu stellen, auch weil es inhaltliche Überschneidungen gibt. Beispiele an der Universität Bremen sind die Courseware zum Modul „Soziologisches Denken und Arbeiten“ aus dem Fachbereich Sozialwissenschaften, die „Courseware zum wissenschaftlichen Arbeiten“ in Public Health oder das „Sprachkrafttraining Deutsch“.
Die Studierwerkstatt der Uni Bremen bietet die Courseware „Wissenschaftliches Schreiben mit KI – Selbstlernkurs für Studierende“ an. Dieser Kurs ist ebenfalls über Twillo abrufbar. Stück für Stück entsteht aus diesen Beispielen eine Schatzkiste, aus der weitere Courseware-Nutzer:innen wieder schöpfen können: Sie entdecken Gestaltungsmöglichkeiten, die weit über klassische Texte hinausgehen, und können diese sofort in Ihren eigenen Kursen einsetzen. Das spart Zeit, fördert Kreativität und macht Ihre Lehrveranstaltungen für Studierende lebendiger und nachhaltiger.
Mehrwert für die eigene Lehre
Der Clou an OER-Beispielen: Sie müssen nicht bei null anfangen. Statt jede Visualisierung, jeden Text oder jede Struktur selbst zu entwickeln, können Sie sich inspirieren lassen und Bausteine übernehmen. Die Beispiel-Courseware zeigt, wie einzelne Elemente auf Seiten wirken und wie sie sich miteinander kombinieren lassen, von kleinen Ergänzungen zum Text bis zur multimedialen Inszenierung eines Themas.


