von Aleksandr, Verena, Anastasiia K., Johanna und Marisa

Fragestellung: Wie wird Anonymität auf der Straße wahrgenommen, konstruiert bzw. aufgelöst? Welche Unterschiede lassen sich dabei zwischen Wohnstraßen und „Geschäftsstraßen“ feststellen?

Wir wollen uns mit Anonymität auf der Straße und im Nachbarschaftszusammenhang auseinandersetzen. Dafür wollen wir einerseits die allgemeine Offenheit der Passanten betrachten und andererseits die Anonymität bzw. Nähe im strukturellen Zusammenhang der eigenen Wohnstraße.

Die Zugänglichkeit und Offenheit der Personen ist von vielen äußeren Einflussfaktoren abhängig, die in Form von Wetter, Zeit, Laune und Fortbewegungsmittel auftreten können. Darin zeigt sich auch ein starker Zusammenhang zwischen Offenheit, bzw. Aufgabe von Anonymität und Bewegung: Je schneller sich jemand bewegt, desto schwieriger fällt der Zugang.

Zudem beobachten wir, dass auch auf der Straße Schutzräume aufgebaut werden, zum Beispiel durch Kopfhörer, Sonnenbrillen oder Handynutzung, die die Kontaktaufnahme erschweren und auch die Wahrnehmung einschränken.

In den Beschreibungen der Befragten fällt uns eine Trennung zwischen Wohnstraßen und Ladenstraßen auf, die eine unterschiedliche Atmosphäre und Interaktionsbasis liefern und auch von anderen Akteuren genutzt werden. Die Straße wird nicht isoliert wahrgenommen, sondern wird als Teil des Viertels gesehen und dadurch in eine gemeinschaftliche Struktur eingeordnet.

In der Wohnstraße fällt uns auf, dass die bisherigen GesprächspartnerInnen formulieren, dass sie ihre Nachbarn flüchtig kennen, sie zuordnen können, aber keine engere Beziehung haben. Hinzu kommt eine Generationsebene, da eine ältere Befragte sich eher mit der eigenen Generation identifizieren kann und neue BewohnerInnen der Straße sich nicht, wie früher, den Nachbarn vorstellen.

Wir wollen uns im Weiteren auch noch mit der Frage des Zusammenhangs von Anonymität und körperlicher Nähe sowie Nennung des Eigennamens auseinandersetzen.