Leistungen wahrnehmen, rückmelden und beurteilen!

1. Welche Zusammenhänge zwischen der Leistungsheterogenität der Kinder und dem Einfluss von Lehrerinnen und Lehrern auf den Bildungserfolg unter Berücksichtigung der pädagogischen Forderungen sind für sie heute deutlich geworden?

In der heutigen Vorlesung wurde für mich deutlich, dass Lehrer*innen einen geringeren Einfluss auf den Bildungserfolg haben, als ich es vermutet hätte. Der schulische Bildungserfolg der Kinder werde von fünf verschiedenen Faktoren beeinflusst, laut einer Studie. Die Lehrer*innen, mit einer Einwirkung von 20-25% auf den Bildungserfolg der Schüler*innen, seien einer dieser Faktoren, wohingegen die anderen vier Faktoren sich zusammensetzen aus dem Elternhaus, der Schule, dem Unterricht und der Curricula. Diese fünf Faktoren müssen also am Bildungsprozess der Kinder beteiligt sein, um ihre Bildungserfolge zu garantieren. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Berücksichtigung der Leistungsheterogenität der Kinder. Verschiedene Fähigkeiten und Geschwindigkeiten stoßen in einer Klasse aufeinander, wobei die Lehrkraft die Verantwortung trägt, auf diese Unterschiede der Kinder einzugehen, um die Kinder somit individuell fördern zu können.

 

2. Welche Herausforderungen im Bereich Leistungswahrnehmung, -rückmeldung und -beurteilung haben Sie in Ihren bisherigen Praxisphasen kennengelernt und wie haben Sie oder die Lehrperson in der schulischen Praxis reagiert?

Während meiner Praktikumszeit in einer dritten Schulklasse durfte ich beobachten, wie die Leistungswahrnehmung, Leistungsrückmeldung und Leistungsbeurteilung stattgefunden hat. Für jedes der Kinder wurde ein Buch angefertigt, in dem die Klassenlehrerin eintragen konnte, welche Erwartungen und Forderungen seitens des Kindes erfüllt werden konnten und welche besonderen Fähigkeiten oder Schwierigkeiten des Kindes erkannt werden konnten. Dieses Buch sollte als Überblick für die Lehrkraft selbst, dem Kind und dessen Eltern dienen, da alle erwähnten Beteiligten Zugriff auf dieses Buch hatten. Des weiteren besitzt jedes Kind ein Logbuch, welches mehrere Zwecke zugleich erfüllen soll. Zum einen ist es dafür geeignet, dass die Schüler*innen ihre Hausaufgaben notieren und wichtige Elternbriefe einheften können, zum anderen wird das Logbuch von den Lehrkräften oftmals dafür verwendet, um andere wichtige Mitteilungen oder Vermahnungen in Form von Notizen einzutragen, um die Eltern darauf aufmerksam zu machen.

 

3. Welche Forschungsfragen wäre für Sie relevant, wenn Sie sich z.B. das Bremer KompoLei-Modell im Rahmen Ihres PraxisForschungsProjekt im EW-L P3 Model näher anschauen wollen würden?

Mich würde dabei interessieren, wie sich die Elemente des Bremer KompoLei-Modell’s in die Praxis umsetzen lassen würden und inwiefern diese auch wirklich in den Unterricht mit eingebunden werden würden.

 

4. In wie fern lässt sich die Position von H. Fend „Leistungsbeurteilung als Werkzeug zur Aufrechterhaltung von Ungleichheiten“ vom Bildungssystem her ableiten und aus heutiger Sicht diskutieren?

In der Aussage von H. Fend „Leistungsbeurteilung als Werkzeug zur Aufrechterhaltung von Ungleichheiten“  ist gemeint, dass durch Leistungsbeurteilungen, wie z.B. eine Notenvergabe, die Ungleichheiten weiterhin erhalten werden. Eine individuelle Bewertung ist dabei für gewöhnlich ausgeschlossen, da die Leistungen Kinder miteinander verglichen werden und die Heterogenität außer Acht fällt. 

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