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04.05.2019 von Yeliz Kurban

1. Erläutern Sie den Einfluss von Intelligenz und Vorwissen auf den Lernerfolg. In welchem Verhältnis stehen diese beiden Heterogenitätsdimensionen? Und was muss man tun, um ihren jeweiligen Einfluss empirisch zu untersuchen?

Die beiden Heterogenitätsdimensionen Intelligenz und Vorwissen haben einen sehr großen Einfluss auf den Lernerfolg eines Menschen. Da man von nur einer dieser Dimensionen keinen großen Nutzen hat, sagt man, dass die Intelligenz und Vorwissen korrelieren. Denn Intelligenz allein reicht nicht aus, da einem das Wissen dazu fehlt, die Intelligenz richtig zu nutzen. Andererseits nützt dem Menschen auch nicht das Wissen, wenn die Intelligenz mangelt, da auf diese Weise das Vorwissen nicht richtig eingesetzt werden kann. Folgendermaßen stehen die zwei Heterogenitätsdimensionen in Wechselwirkung zueinander. Beide dieser Dimensionen im Einklang beeinflussen die Lernerfolge der Kinder, daran angeknüpft kann nämlich intelligentes Lernen und Wissen resultieren. In der Studie von Schneider, Körkel und Weinert wird der Einfluss der Dimensionen mithilfe einer Aufgabe untersucht, die von 500 Schüler*innen unterschiedlicher Jahrgangsstufen bearbeitet wurde. Dabei stellte sich heraus, dass das Vorwissen einen größeren Einfluss als die Intelligenz hat, da die Schüler*innen mit einem guten Vorwissen bessere Ergebnisse erzielten, als die Schüler*innen mit einer hohen Intelligenz.

 

2. (Wie) sind Sie bisher mit dem (heterogenen) Vorwissen Ihrer SuS umgegangen? Und: Welche (evtl. negativen) Erfahrungen haben Sie schon mit mangelnder Kenntnis oder falschen Annahmen über den (Vor-)Wissensstand Ihrer SuS gemacht?

Glücklicherweise habe ich bislang noch keine negativen Erfahrungen bezüglich mangelnder Kenntnisse oder falschen Annahmen machen müssen. Während meines Orientierungspraktikums war ich in einer dritten Klasse. Da in dieser Klasse seit dem Einschulungsjahr kein Lehrer*innenwechsel stattgefunden hatte, kannten sich die Lehrkräfte sehr gut mit den Kindern und deren Wissen aus. Besonders die Klassenlehrerin kannte sich bestens aus und wusste genau, welche Kinder gut an neuen Unterrichtsinhalten anknüpfen konnten und welche Kinder etwas mehr Zeit und Hilfe benötigen würden. Viele Aufgaben waren so gestaltet, dass Kinder mit einem Vorwissen einen Bezug zu ihrer Lebenswelt herstellen konnten und bei schneller Bearbeitung den anderen Kindern helfen durften. Die Schüler*innen ohne Vorwissen auf eine jeweilige Aufgabe oder Thema hatten genügend Unterstützung um sich neues Wissen anzueignen. Bei der Besprechung von Aufgaben durften Kinder mit Vorwissen häufig ihre Erfahrungen oder Kenntnisse mit ihrer Klasse teilen.

 

3. Einige Befunde der heutigen Sitzung waren für Sie möglicherweise überraschend. Oder Sie sehen einige der Forschungsergebnisse kritisch in Bezug auf Schule und Unterricht. Welche Forschungsfragen ergeben sich daraus (z.B. für Ihr nächstes Praktikum)? Und wie können Sie diese Fragen beantworten?

Mich persönlich würde interessieren, ob bei der Unterrichtsplanung von den Lehrkräften gezielt darauf geachtet wird, möglichst viel Inhalt einzubringen, bei dem davon ausgegangen wird, dass viele Kinder bereits über ein Vorwissen verfügen oder ob dieses Kriterium eher im Hintergrund steht. Um mir diese Frage beantworten zu können, wäre es sinnvoll, mich in meinen zukünftigen Praktika darüber zu informieren und das Gespräch mit Lehrkräften aufzusuchen.

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