1. Heterogenität ist unmittelbarer Gegenstand schulischen Alltags und aufgrund vieler Faktoren eine Herausforderung. Lehrer sind gefordert der Vielfalt individueller Leistungspotentiale der Schüler/innen gerecht zu werden. Dies kann sich durchaus als problematisch herausstellen, da oft und teilweise auch unbewusst ein homogenes Lernumfeld als wesentlich leichter zu händeln empfunden wird. Auch in Bezug auf die Didaktik stellt die Heterogenität eine wesentliche Herausforderung dar, denn die Binnendifferenzierung fordert logistische, pädagogische sowie organisatorische Konzepte für den Unterricht. Dabei ist es stets Aufgabe der Lehrenden, eine pauschale Klassifizierung der Schüler/innen zu vermeiden und sie nicht in „Schubladen“ einzuordnen.
  2. Heterogenität hat Konstruktionscharakter, weil sie von bestimmten Maßstäben, die eine Institution wie beispielsweise ein Gymnasium zugrunde legt, kategorisiert wird. Dabei bestimmen die – teilweise subjektiv und somit unterschiedlich wahrgenommenen – Abweichungen von dieser Norm das Maß, mit dem die Heterogenität einer Gruppe gemessen / konstruiert wird.
  3. Während meiner Schulzeit wurde ein Schüler mit nicht deutscher Muttersprache, nachdem er die IVK-Klasse erfolgreich absolviert hatte,  in meine Regelklasse   Während des Unterrichtsgesprächs meldete sich der neue Schüler, um seine Meinung kund zu tun. Aufgrund eines kleinen Versprechers , machten sich meine Mitschüler laut über ihn lustig, was seinerseits zu Verunsicherung  führte. Unser Lehrer nahm dies sofort wahr, unterbrach seinen Unterricht und  problematisierte mit der Klasse gemeinsam,  wie schwer es sei, eine neue Sprache zu lernen. Er betonte, wie weit es der Schüler bereits geschafft habe und dass niemand das Recht habe, jemanden auszulachen, der bereits so viele Fortschritte in so kurzer Zeit gemacht habe. Meiner Meinung nach war das Eingreifen des Lehrers in dieser Situation genau richtig und hat auch den gewünschte Effekt erzielt.