von Michel Borchardt, Kathrin Fänger, Youri Jeworowski, Kristina Merkel, Nils Lauer, Lisa Lüdders, Friedrich von Bosse und Michael Walkusz
Studentische Coachingformate sind wichtig, um Studierende auf Augenhöhe zu begleiten und sie hinsichtlich studienspezifischer und methodischer Kompetenzen zu fördern. Präsenzveranstaltungen sind für die Kontaktaufnahme und den gemeinsamen Austausch grundlegend. Was aber passiert mit diesen Formaten in digitalen oder hybriden Semestern? Die Erfahrungen von sieben studentischen Coachs zeigen auf, dass solche Formate zwar besonderen Herausforderungen unterliegen, dennoch erfolgversprechend sind.
Ausgangslage
Im Zuge der Covid-19 Pandemie mussten Hochschulen die Lehrveranstaltungen des
Sommersemesters auf digitale Formate umstellen. Dieses führte dazu, dass verständlicherweise bestimmte Formate (z. B. Fachvorlesungen) in den ersten Wochen Vorrang gegenüber anderen Formaten (z. B. studentische Tutorien) in der Digitalisierung der Lehre bekamen. Studentische Formate zeichnen sich in der Regel durch einen hohen Interaktionsgrad aus und setzen auf die Peer-to-Peer-Kommunikation. Fachliche Inhalte werden nochmals in Kleingruppen eingeübt, individuelle Beratungen oder auch praktische Exkursionen durchgeführt. Insbesondere diese Formate erscheinen somit als schwieriger digital umsetzbar als es in Präsenzveranstaltungen der Fall ist. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über studentische Coachingformate, die am Fachbereich Rechtswissenschaft der Universität Bremen im Sommersemester 2020 zum Einsatz kamen. Er wird sich den Erfahrungen und den Herausforderungen widmen, die aus der Perspektive der leitenden studentischen Coachs gesammelt wurden. Weiterhin erfolgt ein Ausblick in die aktuellen Entwicklungen des Coachings am Fachbereich, der sich auf das Lerncoaching fokussiert.
Projektbezug
Mit den Qualitätspakt Lehre Projekten “ForstA” und “ForstAintegriert” findet seit mehreren Jahren eine Förderung unterschiedlicher Maßnahmenpakete an Fachbereichen der Universität Bremen statt (https://www.uni-bremen.de/forsta). Der Fachbereich Rechtswissenschaft profitiert dabei von einer Unterstützung in fast allen Förderschwerpunkten. Insbesondere der Anteil an studentischen Lehr- und Lernformaten fällt hoch aus. Von Tutorien, die in den ersten Semestern Fachinhalte der Vorlesungen aufbereiten, Schreibcoachs, die konkrete Methoden des Gutachtenstils und der Hausarbeitstechnik einüben über Lerncoachs, die wichtige Studierkompetenzen des Selbstmanagements in den Fokus nehmen. Die nachfolgende Tabelle zeigt eine Projektauswahl, in der Studierende als aktive Peerpartner*innen und Lehrende zum Einsatz kommen.
In den genannten Maßnahmen findet eine enge Kooperation mit den Koordinationsanprechpartner*innen der Zentralen Studienberatung (Monika Sowinkska), der Studierwerkstatt (Jörg Riedel) und dem Zentrum für Multimedia in der Lehre (Stefanie Wiechers & Till Rümenapp) der Universität Bremen statt. Auf Grundlage des Umfangs wird deutlich, dass sich der Schwerpunkt des studentischen Coachings in der Rechtswissenschaft im Schreibcoaching befindet. Eine Unterstützung ist hier existenziell. Werden die juristischen Schreibmethoden nicht angemessen verinnerlicht, so führt dieses in einem relativ frühen Stadium des Studiums zu einer Exmatrikulation. Der Schreiberfolg ist viel stärker an den Studienerfolg geknüpft als es in anderen Fachbereichen der Fall ist, da schriftliche Leistungen in Klausurform überwiegen. Im Rahmen des digitalen Semesters wurde innerhalb weniger Wochen ein Online-Angebot für die Schreibwerkstatt geschaffen, aus dem nachfolgend berichtet wird.
Erfahrungen der Online-Schreibwerkstatt (Coach Michel Borchardt)
Die Online Schreibwerkstatt wurde für das zweite und vierte Semester angeboten. Das Konzept der Veranstaltung bestand darin, dass die Studierenden Übungsklausuren schreiben konnten, die von einem Studenten, der gerade sein Examen geschrieben hatte, korrigiert wurden. Hierdurch sollte die Möglichkeit geboten werden, das juristische Handwerkszeug, abstrakt gelerntes Wissen und den Gutachtenstil einüben zu können. Dies kann in den Vorlesungen und Arbeitsgemeinschaften nur beschränkt geleistet werden, sodass eine Angebotslücke geschlossen werden sollte. Die Korrektur sollte dabei Tipps zur Verbesserung geben und in einer Korrektorensprechstunde sollten die Studierenden Rückfragen zu der Korrektur stellen können.
Maßnahmenpaket | Art des Coachings | Umfang des Coachings (in Stunden) |
|
Uni-Start | Fachliche Tutorien für das 1. & 2. Semester zur Unterstützung der Anfängervorlesungen im Zivilrecht, Öffentlichen Recht und Strafrecht | 240 | |
Studentische Lehr- und Lernformate | Schreibcoaching für den Gutachtenstil & die Schwerpunkthausarbeit; Lerncoaching für alle Phasen des Jurastudiums; Forschungscoaching verfügbar für alle Rechtsgebiete; Rhetorikcoaching als Schlüsselqualifikation |
480
240 180 |
|
Digital | Anwendung von innovativen E-Learning Szenarien im Rahmen ausgewählter Lehrveranstaltungen | 420 |
Tabelle 1: Rechtswissenschaftliche Coachingformate im Überblick
Die Umstellung auf das Online-Semester hat die Veranstaltung nur bedingt getroffen. Die Klausuren konnten als Scan abgegeben werden und die Korrektorensprechstunde musste digital stattfinden. Dabei stellte sich heraus, dass das Einscannen der Klausuren nützlich war, weil hier mittels der Kommentarfunktion viel mehr Ausführungen gemacht werden konnten. Die Korrektorensprechstunde litt jedoch deutlich unter der Corona-Pandemie. Die Studierenden stellten nur vereinzelt Anfragen per E-Mail; nach einem Telefonat oder einer Zoom-Sprechstunde wurde nicht gefragt. Dabei wäre dieser persönliche Kontakt bei manchen Studierenden wichtig gewesen, um Probleme besser erklären zu können und Missverständnisse aus dem Weg zu räumen.
Die Online-Schreibwerkstatt kam besonders bei den Studierenden des zweiten Semesters sehr gut an. Dies lag unter anderem daran, dass im ersten Semester keine Klausur geschrieben wird und Übungsklausuren, die korrigiert werden, Mangelware sind. Außerdem findet im zweiten Semester die wichtige Zwischenprüfung statt und der Stoff der Klausuren ist aus dem ersten Semester schon überwiegend bekannt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich die Veranstaltung für das zweite Semester zur Vorbereitung auf die Zwischenprüfung sehr gut eignet. Hierbei bringt das Onlinematerial einen Vorteil, der persönliche Kontakt bleibt jedoch
unentbehrlich.
Während das Schreibcoaching einen Fokus auf die zu erlernenden grundlegenden Methoden des Schreibens legt, sind andere Formate stärker fachlich ausgerichtet. Nachfolgend werden die Erfahrungen mit studentischen Tutorien
geschildert.
Erfahrungen der Online-Tutorien (Coachs Michael Walkusz & Youri Jeworowski)
Die Leitidee der studentischen Tutorien ist die Überlegung, welches Wissen ein Studierender anderen Studierenden mitgeben kann, was einer Vorlesung fehlen könnte: Welche Erfahrungen haben Studierende höherer Semester bereits gemacht? Was ist wichtig zu wissen? Darunter zählt auch eine allgemeine Einführung in das selbstständige universitäre Lernen sowie das wissenschaftliche Arbeiten. Dieses Format hat bei den Studierenden zahlreiche und äußerst positive Resonanz erzeugt.
1. Erfahrungen des Online-Tutoriums im Zivilrecht (Coach Michael Walkusz)
Das Tutorium zum Zivilrecht wurde im Sommersemester als digitales Format in Form eines Audio-Podcasts mit besprochenen Power-Point-Folien zur Verfügung gestellt. Grundidee war, die Vorteile des digitalen Semesters zu nutzen, indem man den Studierenden durch die jederzeitige Abrufbarkeit des Formats eine größtmögliche Flexibilität der Studienzeiteinteilung ermöglicht. Neben dem Podcast wurden die Fälle, einschließlich ausformulierter Lösungen, hochgeladen und die Möglichkeit eröffnet, sowohl im Forum als auch privat per E-Mail, Fragen zu stellen. Leider hat dieses Format nicht die zahlreiche Resonanz von den vergangenen Veranstaltungen erreicht. Dies hat mich als Tutor auch vor die Herausforderung gestellt, das Angebot anzupassen. Die Feedbacks lassen darauf schließen, dass das Format zu einem produktiven Lernen gut beiträgt. Ein optimiertes Konzept sehe ich in dem Angebot einer Live-Veranstaltung, wie auch die im Folgenden beschriebenen Erfahrungen der Tutorien des Strafrechts zeigen werden. Die Erreichbarkeit ist deshalb so wichtig, weil sie den Studierenden des ersten Semesters einen guten Einstieg in das universitäre Leben bietet und ihnen auch studentische Ansprechpartner für Fragen aller Art auf Augenhöhe sichert.
2. Erfahrungen der Online-Tutorien im Strafrecht (Youri Jeworowksi)
Für den Bereich des Strafrechts ist nach der relativ kurzen Vorbereitungszeit auf das digitale Semester ein Konzept entstanden, das Potenzial bietet auch im Wintersemester 2020/21 zum Einsatz zu kommen. Die Studierenden wurden in feste Gruppen eingeteilt, die sich jede Woche zur gleichen Zeit zu einem sog. Meeting über Zoom trafen. Fragen und Probleme wurden anhand von Fällen gemeinsam mit den Studierenden erörtert. PowerPoint-Präsentationen, die über Zoom problemlos in die „Meetings“ integriert werden konnten, halfen dabei, Problempunkte zu visualisieren und diese den Studierenden verständlicher zu machen. Zeitlich fanden die digitalen Treffen 60 Minuten wöchentlich statt der bekannten 90 Minuten statt.
Außerdem bestand die Möglichkeit für die Studierenden, selbst formulierte Lösungen der wöchentlichen Fälle zu erarbeiten, in digitaler Form an die jeweiligen Tutor*innen der Meetings zu senden und im Anschluss eine ausführliche Bewertung zu bekommen.
Das Feedback der Studierenden ist sehr positiv ausgefallen. Auch die Mitarbeit während der Meetings hat sich während des Semesters erheblich verbessert. Anfangs waren viele mit der neuen Situation überfordert und haben sich weder mit Kamera noch mit Mikrofon beteiligt – das hat sich kontinuierlich im Laufe des Semesters gebessert.
Ein vollwertiger Ersatz für die ausgefallenen Präsenzveranstaltungen ist dieses Format wohl nicht, eine adäquate Alternative, die sich den Umständen bestmöglich angepasst hat, wurde hier jedoch sehr wohl geschaffen.
Aufgrund der erhöhten Selbstorganisation, die hier gefordert wird, müssen für das kommende Semester Möglichkeiten definiert werden, dass insbesondere die Erstsemester verstärkt betreut und nicht überfordert werden.
Während die Online-Tutorien zur Förderung der Studierkompetenzen beitragen und an Vorlesungen gebunden sind, gibt es auch studentische Angebote, die digitale Kompetenzen in der Lehre ausbauen. Diese Angebote wurden vor der Corona-Pandemie bewilligt, sodass auch hier eine Anpassung erfolgen musste.
Alles digital?! Erfahrungen der Digitalprojekte (Coachs Kristina Merkel, Friedrich von Bosse, Kathrin Fänger)
Im Sommersemester 2020 wurde am Fachbereich 6 die Software ArsNova vorlesungsbegleitend in drei Veranstaltungen erprobt und eingebunden. ArsNova ist ein interaktives Programm mit dem Ziel, den in der Vorlesung unterrichteten Stoff spielerisch zu wiederholen und zu vermitteln sowie den Dozierenden einen Überblick über den Lernstand der Studierenden zu geben. Die am häufigsten genutzte Funktion der Software war die Konstruktion und Abfrage von fachgebundenen Quizpaketen im „Wer wird Millionär?“-Stil. Die Studierenden können das Quiz über ihr mobiles Endgerät lösen und unmittelbar die Antworten der Kommilitonen anonymisiert einsehen.
Die tatsächliche Durchführung des Projekts unterschied sich auf Grund der Corona-Pandemie mehr oder weniger deutlich von der ursprünglichen Planung. In den Vorlesungen zum Strafverfahrensrecht sowie zum Arbeitsrecht wurde ArsNova als eigenständige, von der Vorlesung unabhängige Lernkontrolle genutzt. In der Vorlesung zum Europarecht hingegen wurde Ars-Nova planungsgemäß in der Online-Veranstaltung „live“ angewendet.
Die Methode, ArsNova eigenständig als Abschlussquiz zu nutzen, konnte als Abrundung zur Klausurvorbereitung dienen und einen groben Überblick über den Stoff verschaffen. Dabei blieb allerdings weniger Zeit für das Live-Feedback und die Interaktion mit den Lehrenden. Die Einbindung in die Online-Vorlesung hingegen konnte genau damit punkten. Hier stellte sich allerdings der Zeitfaktor als größeres Problem heraus, da die Zeit für die eigentlichen Lehrinhalte durch die Fragenblöcke geringer wurde.
Insgesamt fehlte die gemeinschaftliche Atmosphäre einer (Präsenz-)Vorlesung, in der wohl auch das kollektive Bearbeiten der Fragenpakete erheblich zum Lernfortschritt beigetragen hätte. In Präsenzveranstaltungen würde es daher sinnvoller sein, zu einem beliebigen Zeitpunkt in der Veranstaltung einen thematisch passenden, kompakten Frageblock über die jeweiligen Einheiten einzubinden.
Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Herausforderung der temporären Umstellung auf eine rein digitale Lehre, fügte sich das Digitalprojekt aber trotz mehr oder weniger kleiner Hindernisse in der Umsetzung insgesamt nahezu nahtlos in die unterschiedlichen Lehrstrukturen der Lehrenden ein und konnte sinnvoll als Plattform zur Abfrage und Wiederholung der vergangenen Veranstaltungsinhalte sowie zur Selbstkontrolle und Lernergänzung der Studierenden genutzt werden.
ArsNova kann als Instrument genutzt werden, das Studierende in ihrem Lernen und insbesondere der Lernerfolgskontrolle unterstützt. Das juristische Lernen ist von langen Lernphasen und hohen Lernmengen geprägt, sodass studentische Angebote auf diesem Gebiet einen weiteren Schwerpunkt einnehmen. Mit Blick auf das Wintersemester 2020/21 wird ein neues Format des juristischen Lerncoachings erprobt und nachfolgend kurz skizziert.
Konzeption eines juristischen Online-Lerncoachings (Coach Nils Lauer)
Wie lernt man richtig und behält das Wissen langfristig? Gerade im Jurastudium ist die Beantwortung dieser Frage von zentraler Bedeutung, da Studiendauer, Examen und Stoffmenge die Studierenden vor besondere Herausforderungen stellen. Schafft man es in den ersten Semestern noch mit den aus Schulzeiten bekannten Lerntechniken wie z. B. mehrmaligen Lesen und dem Erstellen von Zusammenfassungen, ist es während der Examensvorbereitung umso wichtiger die begrenzt zur Verfügung stehende Zeit optimal zu nutzen. Gerade in dieser letzten Phase des Studiums – welche regelmäßig 12-18 Monate dauert – ist es wichtig auf effektive Lernmethoden zurückzugreifen. In der wissenschaftlichen Literatur haben sich vor allem drei (aktive) Lerntechniken herausgebildet, welche signifikant bessere Lernergebnisse gegenüber den anderen Techniken erzielen: Wiederholen in größer werdenden Zeitabständen („distributed practice“), aktives ins Gedächtnis rufen („practice testing“) und verschachteltes Lernen („interleaved practice“).
Diese zunächst allgemein gefassten Lernmethoden müssen nunmehr auf das Jurastudium angepasst und konkretisiert werden. Eine Umsetzung der ersten beiden Techniken kann z. B. durch die Nutzung von Karteikarten erfolgen, wo einerseits größer werdende Wiederholungsabstände genutzt werden und man sich andererseits aktiv abfragt. Um gerade während der langen Examensvorbereitung den
Überblick zu behalten, ist es sinnvoll, sich mit digitalen Karteikarten- Programmen auseinanderzusetzen. Auch die Bearbeitung von Fällen stellt den Lernenden vor die Herausforderung, das abstrakt gelernte Wissen zunächst aktiv ins Gedächtnis zu rufen, um sodann eine konkrete Anwendung auf den Einzelfall vorzunehmen. Darüber hinaus kann ein fachspezifischer Effekt hinsichtlich des Bearbeitens von Fällen und Probeklausuren festgestellt werden: Die Anzahl der geschriebenen Klausuren korreliert mit den dort erzielten Noten. Zuletzt kann das verschachtelte Lernen derart angewendet werden, indem man sich für den kommenden Lerntag zwei Themengebiete vornimmt und diese jeweils im Wechsel bearbeitet. Diese Lerntechniken wirken für den Studierenden auf den ersten Blick kontraintuitiv, da sie mehr Einsatz erfordern und das Lernen einem schwerer vorkommt. Doch gerade dieser Umstand ist ein Indikator dafür, dass das Gelernte besser und langfristig behalten wird.
Im Optimalfall werden diese und weitere Lerntechniken bereits in den ersten Semestern angewendet, um von Beginn an effektiv und effizient zu lernen. Ziel des Lerncoachings ist es, den Studierenden frühestmöglich effektive Arbeits- und Lernmethoden an die Hand zu geben, um einen erfolgreichen Studienabschluss zu ermöglichen. Die Struktur der Lehrveranstaltung wird neben allgemeinen Inhalten zum Selbst- und Zeitmanagement die Lerntechniken praxisnah erproben. Hierzu werden digitale Meetings über Zoom angeboten, die mit einem Lernskript und Lerntagebuch vernetzt werden. Studierende werden nicht nur an unterschiedliche, auf das Jurastudium zugeschnittene Lerntheorien herangeführt, sondern sie werden diese reflektiert anwenden, um daraus im Idealfall eine persönliche Lernstrategie zu definieren. Hierzu ist eine begleitende Präsenzveranstaltung sinnvoll, jedoch nicht zwingend notwendig.
Zusammenfassung & Ausblick
Die Erfahrungen der studentischen Coachs zeigen auf, dass Anpassungen für digitale und hybride Semester nötig sind. Insbesondere ist die Erreichbarkeit und persönliche Kontaktaufnahme erschwert. Nichtsdestotrotz unterstützen die Formate das juristische Studieren, Lernen und Schreiben. Während die Schreibangebote relativ gut angepasst werden konnten, zeigt sich, dass Tutorien und Lerncoachingformate mehr Interaktionen zulassen müssen, um den Studierenden gerecht werden zu können. Dabei sind diese Interaktionen nicht ausschließlich in Präsenz zu finden, sondern können auch durch digitale Sprechstunden und Meetings den Studierenden eine Hilfe sein.
Literatur:
Brown, Peter C./Roediger, Henry L./McDaniel, Mark A.: Make It Stick: The Science of Successful Learning, Massachusetts, 2014.
Über die Autor*innen:
Michel Borchardt absolvierte im Juni erfolgreich die erste juristische Prüfung und ist seit März in der Schreibwerkstatt/Klausurenwerkstatt aktiv.
Kathrin Fänger studiert im 8. Semester und ist seit März 2020 im Digitalcoaching aktiv.
Youri Jeworowski studiert im 11. Semester und ist seit Oktober 2018 im Tutorenprogramm Uni-Start im Strafrecht aktiv.
Kristina Merkel studiert im 4. Semester und ist seit März 2020 im Digitalcoaching aktiv.
Nils Lauer studiert im 9. Semester und ist seit April 2020 im Coachingprojekt „Lernen im Jura-Studium“ aktiv.
Dr. Lisa Lüdders koordiniert seit 2017 das ForstAintegriert am Fachbereich 06.
Friedrich von Bosse studiert im 4. Semester und ist seit März 2020 im Digitalcoaching aktiv.
Michael Walkusz studiert im 9. Semester und ist seit Oktober 2018 im Coachingprojekt bzw. Tutorenprogramm aktiv.
Bildnachweise:
Autor*innenfotos: Michel Borchardt; Kathrin Fänger; Kristina Merkel; Nils Lauer; Lisa Lüdders; Friedrich von Bosse; Michael Walkuszv