Beitrag RV12

  1. Unterschiede in der Leistung im Fach Mathematik bei Schülerinnen und Schülern sind per se kein Grund zur Sorge. Dennoch sollten sie nicht als unwichtig abgetan werden. Man sollte diese Unterschiede im Auge behalten und möglichst entgegenwirken. Besonders zu schauen ist auf die Gründe für diese Unterschiede. Sollten diese Leistungsunterschiede rein aus aufgedrückten Genderstereotypen entstehen, so ist es sinnvoll hier anzuknüpfen und eine Lernatmosphäre zu schaffen, in der weder Jungen noch Mädchen das Gefühl haben müssen entweder nicht zu guten Leistungen in der Lage zu sein oder aber von Mitschüler*innen verurteilt zu werden, wenn doch gute Leistungen erbracht werden.
  2. Ich denke, dass Spiele im Mathematikunterricht durchaus sinnvoll sein können. Durch ein Spiel wird ein neuer Lernkontext geschaffen, der sich vom Kontext Matheunterricht abhebt. In diesem neuen Umfeld können sich SuS möglicherweise losgelöst von Genderrollen, die dem Fach Mathematik anhaften, bewegen. Zudem kann der Konkurrenz-Charakter von Spielen genderunabhängig einen neuen Anreiz für gute Leistungen sein. Arbeitet man als Lehrkraft mit Spielen, die Konkurrenzelemente enthalten, muss man sich allerdings wiederum der möglicherweise damit verbundenen Präkonzepte bewusst sein. Das Spielen im Unterricht ist vor allem auch eine angenehme Abwechslung, sowohl für die Schüler als auch für die Lehrkraft. Es lockert den Sozialraum Klassenzimmer auf und trägt dadurch außerdem zu mehr Partizipation seitens der Schüler bei.
  3. In kommenden Praktika möchte ich darauf achten, wie verschiedene neue Umfelder, vielleicht sogar außerhalb des Klassenraums, Leistungsunterschiede verringern können indem sie den SuS und der Lehrkraft helfen, sich von Gender-Präkonzepten zu lösen. Hierzu sind zwei Beobachtungen nötig, da es mindestens zwei Perspektiven bedarf, um entsprechende Veränderungen feststellen zu können – Die Sichtweise der Lehrkraft und die der SuS. Aus Lehrer*innenperspektive könnte vielleicht beobachtet werden, ob die Benotung fairer und objektiver wird. Aus Sicht der SuS kann der Frage nachgegangen werden, ob sich die Partizipation und Motivation im Lernspiel im Vergleicht zum Mathematikunterricht ohne Spiel verändert.
  4. Eine Herausforderung in der adaptiven Unterrichtsplanung liegt sicherlich darin, eine Form der individuellen Förderung zu finden, die nur so viel Vorbereitungszeit in Anspruch nehmen, wie man als Lehrkraft bewältigen kann. Hier dürfte sich aber eine gute Balance finden lassen.

Eine weitere Herausforderung besteht darin zunächst einmal den Förderbedarf und –bereich der jeweiligen Schüler festzustellen.