- Das Thema der Sitzung am 08.05.18 war „Mehrsprachigkeit im Deutschunterricht“. Die Bezeichnung „Seitensteiger“, wird für die SuS verwendet, die entweder sehr wenig oder gar keine Deutschkenntnisse besitzen und nach Deutschland zuwandern. Viele von den sogenannten „Seitensteigern“ haben eine begrenzte oder unabgeschlossene Schulausbildung. Es ist wichtig, die Sprache des Landes zu beherrschen, in dem man lebt, deswegen werden die Seitensteiger zunächst in Vorkurse gebracht, um ihnen die Deutsche Sprache näher zu bringen.
2. Meine Eltern sind auch vor vielen Jahren nach Deutschland zugewandert, aber ich selber bin in Deutschland geboren. Ich kann mich daran erinnern, dass wir in der Mittelstufen sogenannte „DAZ“ Klassen hatten, in denen die Schüler waren, die neu nach Deutschland kamen und kein Deutsch reden konnten. In der Zeit wo wir normalen Deutschunterricht hatten, hatten die „Seitensteiger“ in ihren DAZ Klassen parallel zu uns unterricht.
3. Ich würde so viel Gruppenarbeit wie möglich im Unterricht miteinbringen, denn ich denke nur Arbeitsblätter alleine zu behandeln bringt nicht so viel, solange man die Sprache nicht spricht mit Leuten, die die Sprache besser beherrschen und dann einem helfen können und auf die Fehler hinweisen können, die man beim reden macht. Andererseits kann ich mir aber auch vorstellen, dass die neu zugewanderten sich schämen würden Fehler zu machen, aber man muss in der Klasse klar darstellen, dass man eine Gemeinschaft ist und keiner ausgelacht wird und dass man dazu da ist sich gegenseitig zu helfen.
Zu 1. lässt sich auch noch sagen, dass in Bremen das teilintegrative Modell als gleitende Integration verwendet wird. Hierbei besuchen die Seiteneinsteiger neben den von dir genannten Vorkursen auch schon von Anfang an den Regelunterricht. Dies beschränkt sich allerdings auf Fächer wie Sport und Kunst, die sprachlich weniger anspruchsvoll sind.
Ich selbst habe während meiner Schulzeit gar keine Erfahrungen mit Seiteneinsteigern gemacht, finde es aber sehr interessant, dass diese bei dir an der Mittelstufe in gesonderten Klassen, den DAZ Klassen, unterrichtet wurden.
Ich stimme dir zu, dass für die Seiteneinsteiger der Gebrauch der deutschen Sprache in unter anderem Gruppenarbeiten sehr förderlich und hilfreich sein kann. Dies kann sogar nicht nur für Seiteneinsteiger, die dadurch die Sprache besser lernen können, von Vorteil sein, sondern auch für die deutschen SuS, da sie ihre sozialen Kompetenzen durch den Umgang mit den Seiteneinsteigern verbessern können. Dies fördert auch den Zusammenhalt der Klasse. Dabei müssen allerdings, wie du auch schon angesprochen hast, sowohl die Seiteneinsteiger als auch die deutschen SuS kooperativ und tolerant miteinander umgehen, sodass sich weder die Seiteneinsteiger für Fehler schämen noch deutsche SuS von deren Fehlern genervt sind. Trotzdem ist es natürlich wichtig, die deutschen SuS weiterhin zu fordern, weshalb neben der Gruppenarbeit auch die Arbeitsblätter eine wichtige Rolle spielen. Diese ermöglichen nämlich, den Schwierigkeitsgrad je nach Leistungsstand zu variieren, so dass alle genügend gefordert und gefördert werden.