Vorlesung 8

Die Arbeitshypothese ,,doppelte Heterogenität‘‘ erläutert Verständnisprobleme,  die zwischen Lehrer*innen und Schüler*innen entstehen können. Es gibt eine Vielzahl an Begriffen, die von jedem individuell definiert werden können. Verschiedenes Vorwissen spielt hierbei eine große Rolle. Dennoch können weit gefächerte Begriffe auch von Personen mit identischem Vorwissen unterschiedlich interpretiert werden. Besonders in der Schule tritt dieses Problem häufig auf. Nicht nur der Lehrer hat bereits ein größeres Fachwissen, sondern auch die Schüler*innen untereinander sind in verschiedenen Gebieten unterschiedlich vorgebildet. Eins meiner Studienfächer ist Musik und ich denke, dass es auch hier einige Begriffe gibt, die verschieden Interpretiert werden können. Betrachtet man zum Beispiel den Begriff ,,Klassik‘‘. Durch mein Vorwissen weiß ich, dass damit eine Epoche gemeint sein kann. Die meisten Schüler*innen werden jedoch den Begriff  ,,Klassik‘‘ allgemeiner interpretieren und nicht als Epoche.  Es gibt viele weitere Begriffe, die im ersten Moment anders verstanden werden können, als man es gerne möchte.

Im Fach Musik, kann ein mögliches Unterrichtsthema, wie bereits erwähnt, die ,,Klassik‘‘ als Epoche sein. Folgende unterrichtspraktische Erhebungen können getroffen werden, um Probleme zu vermeiden:
1. Bei der selbstreflektierten Begegnung, macht sich jeder Individuell Gedanken über das Unterrichtsthema. Hierbei könnte zum Beispiel eine Mindmap erstellt werden, in die wichtige Komponisten der Zeit, geschichtliche Einordnung und weiteres eingetragen werden kann. Jeder hat nun die Möglichkeit selber zu prüfen, was er bereits weiß.
2. Die kommunikative Begegnung mit einem Thema trägt ebenfalls Vorwissen zusammen, jedoch von mehreren Schüler*innen. Bei einem Gruppenpuzzle beispielsweise, lernen die Kinder bereits durch das  Vorwissen der anderen und können eventuell erste  Begriffsprobleme selber klären. Zur Unterrichtseinheit ,,Klassik‘‘ könnte beispielsweise jede Gruppe ein Musikstück der Zeit anhören und alles aufschreiben was ihnen auffällt. Anschließend werden das erlangte Wissen bzw. die ersten Eindrücke ausgetauscht.
3. Zuletzt kann mit der differenzierten Begegnung gearbeitet werden. Hierfür werden Zeitungsartikel oder andere thematische Literatur verwendet. Mit dieser Methode werden zum Beispiel komplizierte Begriffe sofort richtig erklärt  und die Auffassungen der Schüler*innen kann in eine bestimmt und vor allem gleiche Richtung gelenkt werden.

Eine mögliche Beobachtungsfrage wäre:
Wie findet die Lehrkraft zu Beginn einer Unterrichtseinheit heraus, wie groß die Differenz des unterschiedlichen Vorwissens ist?

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