Reflexion

  1. Benennen Sie die für Sie zentralsten theoretischen Erkenntnisse, die Sie aus den Vorträgen der Ringvorlesung für sich mitgenommen haben. Nehmen Sie dabei konkret Bezug auf a.) fachdidaktische Aspekte, indem Sie Erkenntnisse auf die Didaktiken ihrer eigenen beiden Fächer beziehen und b.) zwei generelle erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse zu Schule und Unterricht mit Bezug zu den relevanten Quellen benennen.

Jeder Schüler und jede Schülerin ist anders. Die Schule ist ein Ort, an dem verschiedene Kulturen, Haushalte, Talente, Probleme usw. aufeinander treffen. An diesem Ort der Begegnung bedarf es noch viel Arbeit, um jeden Einzelnen individuell zu fördern. Nach dem allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz ist es verboten, Menschen wegen Geschlecht, Behinderung, Alter, Religion, Weltanschauung sowie ethnischer Herkunft zu vernachlässigen. Einen Schulalltag zu schaffen, in dem niemand unbewusst benachteiligt ist, stellt jedoch alle vor große Schwierigkeiten. In jeder Klasse gibt es Schüler*innen mit besonderen fachlichen Kenntnissen, Lernproblemen, Konzentrationsproblemen usw., weshalb jeder individuell gefördert werden sollte. Es muss sowohl Gleichheit, als auch Gerechtigkeit geschaffen werden. Ich habe aus diesem Semester verschiedene Ideen mit genommen, wie dies umgesetzt werden kann.


Nach Heinze gibt es im Fach Mathematik schon ab der ersten Klasse Leistungsunterschiede, die im Laufe der Grundschule zunehmen. Eine Analyse der Leistungsentwicklung in der Schullaufbahn (SOKKE) zeigt, dass Kinder mit und ohne Migrationshintergrund dieselbe Leistungsentwicklung haben. Mathematik ist für viele ein unbeliebtes Schulfach. So zeigt auch die PISA Studie aus dem Jahr 2000, dass 15-jährige in Deutschland erhebliche mathematische Rückstände haben. In diesem Fach ist es also besonders wichtig, seine Schüler*innen zu begeistern und Lernprobleme individuell zu fördern. Hierbei können einem verschiedene Methoden helfen. Eine davon ist das spezielle Fingerrechnen von Natascha Korff, das Kindern mit Downsyndrom ermöglichen soll, Rechenaufgaben zu lösen.

Auch Musik ist ein Fach, indem einige bereits viel Vorwissen, bzw. viel Begabung mitbringen, mit dem andere jedoch bis zum Zeitpunkt der ersten Unterrichtsstunde keinerlei Kontakt hatten. Dieses Fach eignet sich sehr gut, um Gruppenarbeiten zu gestalten. Musikalisch begabte Kinder können ihren Mitschüler*innen beispielsweise einfache Rhythmen beibringen.

Allgemein ist es in der Schule wichtig, einen guten Einstieg in ein Thema oder eine Stunde zu finden, egal in welchem Fach man unterrichtet. Man kann den Beginn mit Alltagssituationen, Spielen oder anderen Methoden, die Schüler*innen kognitiv aktivieren, gestalten. Ebenfalls von Bedeutung sind unterrichtspraktische Erhebungen. Mit einem neuen Thema kann sich eine Klasse nach Klee auf drei verschiedene Weisen vertraut machen. Zum einen kann man eine selbstreflektierte Begegnung gestalten, indem individuelle Vorkenntnisse in beispielsweise einer Mindmap gesammelt werden. Eine kommunikative Begegnung vermischt diese Vorkenntnisse oder Vorstellungen mit denen der Mitschüler. In der differenzierten Begegnung wird sich durch Hilfsmaterialien, wie Zeitungsartikel usw., in ein Thema eingearbeitet.

Während des gesamten Unterrichts muss nach der Arbeitshypothese ,,doppelte Heterogenität‘‘ darauf geachtet werden, dass es zu keinerlei Missverständnissen zwischen Schüler*innen und Lehrer*innen kommt. Verschiedene Vorkenntnisse bringen unterschiedliche Verständnisse für einige Begriffe mit sich.

Neben diesen Beispielen habe ich weitere Methoden kennen gelernt, die es mir ermöglichen, Schule als einen heterogenen Ort zu gestalten.

  1. Welche Faktoren zum schulischen Umgang mit Heterogenität (z.B. Unterrichtsformen, Schulformen, schulstrukturelle Fragen, schulkulturelle Aspekte), die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, prägen in Ihrer Wahrnehmung aus eigenen Praxiserfahrungen (eigene Schulzeit, Praktika, Berichte aus der Praxis) den Schulalltag besonders stark – und warum? An welcher Stelle könnten Sie einzelne der unter 1 genannten Erkenntnisse zur Erklärung heranziehen?

Ein prägender Punkt für den Schulalltag ist meiner Meinung nach die Unterrichtsform. Ich selber habe in meiner Schulzeit immer viel in Gruppen oder Teams gearbeitet. Wir haben uns häufig Themen genähert, indem wir Gruppenpuzzle oder andere Lernspiele durchgeführt haben. Ich hatte bei den meisten Lehrer*innen das Gefühl, dass sie versuchen, uns für ihren Unterricht zu begeistern. Während eines dreimonatigen Aufenthaltes in Frankreich habe ich eine andere Unterrichtsform kennen gelernt, den Frontalunterricht. Der Unterricht wurde wie eine Art Vorlesung gestaltet, so dass ich den Eindruck bekam, die Schüler*innen hätten weniger Interesse an den Themen. Die Schulstunden vergingen deutlich langsamer, als ich es bisher kannte. Des Weiteren hat diese Unterrichtsform es nicht ermöglicht, dass sich die Lehrer*innen individueller Probleme der Schüler*innen annehmen.

In Bezug auf Sozialverhalten spielt meiner Meinung nach die Schulform eine große Rolle. Auf dem Gelände meiner Grundschule befand sich eine Schule für Kinder mit geistigen und körperlichen Behinderungen. Einige Unterrichtsfächer, wie beispielsweise Sport, hatten wir manchmal mit den Schüler*innen dieser Schule gemeinsam. Hierdurch wurde uns die Möglichkeit gegeben, schon früh Kontakt zu Menschen mit Behinderungen zu bekommen und zu lernen, mit so einer Situation umzugehen. Meinen Bundesfreiwilligendienst habe ich an einer privaten Grundschule durchgeführt. Es gab tolle Angebote für die Schüler*innen. Solche Angebote (z.B Geige als Schulfach) sind auf einer staatlichen Schule wahrscheinlich kaum realisierbar. Verglichen mit anderen Schulen liegt hier definitiv keine Gleichheit vor. Dennoch werden die Kinder später womöglich die selbe weiterführende Schule Besuchen.

  1. Zu welchen zwei erziehungswissenschaftlichen Fragestellungen, die Sie in der Vorlesung kennengelernt haben, würden Sie gerne mehr erfahren im weiteren Studium im Bezug auf das Modulthema UMHET. Bitte begründen Sie Ihre Wahl?

Besonders zu der Fragestellung ,,Meint Inklusion wirklich alle‘‘ aus der sechsten Vorlesung würde ich gerne noch mehr erfahren. Wir haben uns viel mit den Unterschieden jedes Einzelnen beschäftigt und damit, welche Methoden angewandt werden können, um alle individuell zu fördern und eine Ausgrenzung einzelner zu vermeiden. Es wurde immer wieder ein aktueller Bezug hergestellt, jedoch würde mich interessieren, wie sehr schon Inklusion im Schulalltag verwirklicht wird bzw. nicht, besonders auch unter Betrachtung verschiedener Bundesländer oder sogar im internationalen Vergleich. Des Weiteren würde ich gerne noch ausführlicher die Fragestellung ,,Migration als Kernthema der Veränderung von Schule‘‘ behandeln. Besonders in den letzten Jahren ist Migration zu einem bedeutenden Thema in unserer Gesellschaft geworden. Die Schule wird immer mehr zu einem Ort, an dem verschiedene Kulturen aufeinander Treffen. Ich denke, besonders unsere Generation an Lehrer*innen wird viel mit den Themen Migration und Inklusion zu tun haben. Unterschiedliche Sprachkenntnisse müssen durch den Unterricht so umgangen werden, dass jeder ihm folgen kann.

  1. Welche in den Vorlesungseinheiten von BAUMHET thematisierten Problematiken/Aspekte sehen Sie für sich persönlich als besondere Herausforderung? Wie könnten Sie sich, im Uni-Kontext oder auch darüber hinaus, auf diese Herausforderungen vorbereiten?

Als besondere Herausforderung für mich sehe ich meinen zukünftigen Mathematikunterricht. Ich selber habe in meiner Schulzeit oft erlebt, dass Schüler*innen kein Interesse an diesem Fach haben und es bei vielen das absolute ,,Hassfach‘‘ ist. Mit dieser gespaltenen Meinung gehen auch unterschiedliche Lernniveaus einher. Den Unterricht so zu gestalten, dass niemand gelangweilt und niemand überfordert ist, wird mit Sicherheit nicht einfach. Ich hoffe, dass ich durch mein Orientierungspraktikum einen Eindruck von verschiedenen Formen des Mathematikunterrichts bekommen kann. Weiterhin wünsche ich mir, dass ich durch meine Praktika die Möglichkeit bekommen mit Mathelehrer*innen über ihre persönlichen Erfahrungen mit Leistungsdifferenzen zu sprechen.

Eine weitere Herausforderung die ich für mich sehe, ist der Umgang mit Gleichheit und Gleichberechtigung. Bereits in der ersten Vorlesung kam dieses Thema zur Sprache und beschäftigt mich seit dem sehr. Gleichberechtigung bedeutet nicht unbedingt Gleichheit. Doch wie gelingt es mir, niemanden zu bevorzugen, auf alle gleich viel Rücksicht zu nehmen und dennoch alle auf einen Stand zu bringen? Ich erhoffe mir, dass ich sowohl im Praktikum, als auch in Fachdidaktischen uns weiterführenden pädagogischen Seminaren noch mehr zu diesem Thema erfahre.

 

 

Vorlesung 10

Bei der Diskussion über den weiteren Bildungsweg eines Schülers oder einer Schülerin sollten die sprachlichen Kompetenzen keine große Rolle spielen. In der Vorklasse konnten die Kinder mit Sicherheit große sprachliche Fortschritte machen. Dennoch lernt man eine Sprache bekanntlich am besten im Alltag, wenn man sich mit anderen Unterhält. Die Weiterentwicklung ist also an einem Gymnasium genauso möglich, wie an einer Realschule. Möglicherweise ist es dort sogar leichter eine Sprache korrekt zu erlernen, da im Unterricht mehr Wert auf richtige Grammatik etc. gelegt wird. Schülerinnen und Schüler, die die Vorbildung und die Lernfähigkeiten besitzt ein Gymnasium zu besuchen, sind durch den bereits erhaltenen Sprachunterricht zu einem Großteil in der Lage eine Sprache schnell zu erlernen, wenn sie viel von ihr Gebrauch machen.  Des Weiteren gibt es einige Möglichkeiten zur Unterstützung, um auch schwieriges Vokabular zu verstehen.

Während meines Bundesfreiwilligendienstes war ich in einer Klasse eingesetzt, in der ein Schüler noch nicht lange Deutsch gelernt hat. Der Schüler hat dennoch normal am Unterricht teilgenommen und große Unterstützung durch Hilfsmaterialien, von Lehrern und vor allem von anderen Mitschülern bekommen. Man konnte wöchentlich große Entwicklungen beobachten.

In meinem zukünftigen Beruf möchte ich versuchen den Unterricht so zu gestalten, dass jeder diesem Folgen kann, egal welches sprachliche Niveau er besitzt. Man sollte im Unterricht unnötige Fachwörter weg lassen. Außerdem könnte man vor einer komplizierten Unterrichtsstunde mit den entsprechenden Schülerinnen und Schülern die Fachwörter besprechen.

Ich denke es ist durchaus wichtig, dass alle Schülerinnen und Schüler einige Grundkenntnisse der deutschen Sprache haben. Die Kinder sollten sich viel mit Muttersprachlern unterhalten, um die Sprache gut zu erlernen. Dennoch sollte man niemandem verbieten in sich in seiner Muttersprache zu unterhalten.

Vorlesung 8

Die Arbeitshypothese ,,doppelte Heterogenität‘‘ erläutert Verständnisprobleme,  die zwischen Lehrer*innen und Schüler*innen entstehen können. Es gibt eine Vielzahl an Begriffen, die von jedem individuell definiert werden können. Verschiedenes Vorwissen spielt hierbei eine große Rolle. Dennoch können weit gefächerte Begriffe auch von Personen mit identischem Vorwissen unterschiedlich interpretiert werden. Besonders in der Schule tritt dieses Problem häufig auf. Nicht nur der Lehrer hat bereits ein größeres Fachwissen, sondern auch die Schüler*innen untereinander sind in verschiedenen Gebieten unterschiedlich vorgebildet. Eins meiner Studienfächer ist Musik und ich denke, dass es auch hier einige Begriffe gibt, die verschieden Interpretiert werden können. Betrachtet man zum Beispiel den Begriff ,,Klassik‘‘. Durch mein Vorwissen weiß ich, dass damit eine Epoche gemeint sein kann. Die meisten Schüler*innen werden jedoch den Begriff  ,,Klassik‘‘ allgemeiner interpretieren und nicht als Epoche.  Es gibt viele weitere Begriffe, die im ersten Moment anders verstanden werden können, als man es gerne möchte.

Im Fach Musik, kann ein mögliches Unterrichtsthema, wie bereits erwähnt, die ,,Klassik‘‘ als Epoche sein. Folgende unterrichtspraktische Erhebungen können getroffen werden, um Probleme zu vermeiden:
1. Bei der selbstreflektierten Begegnung, macht sich jeder Individuell Gedanken über das Unterrichtsthema. Hierbei könnte zum Beispiel eine Mindmap erstellt werden, in die wichtige Komponisten der Zeit, geschichtliche Einordnung und weiteres eingetragen werden kann. Jeder hat nun die Möglichkeit selber zu prüfen, was er bereits weiß.
2. Die kommunikative Begegnung mit einem Thema trägt ebenfalls Vorwissen zusammen, jedoch von mehreren Schüler*innen. Bei einem Gruppenpuzzle beispielsweise, lernen die Kinder bereits durch das  Vorwissen der anderen und können eventuell erste  Begriffsprobleme selber klären. Zur Unterrichtseinheit ,,Klassik‘‘ könnte beispielsweise jede Gruppe ein Musikstück der Zeit anhören und alles aufschreiben was ihnen auffällt. Anschließend werden das erlangte Wissen bzw. die ersten Eindrücke ausgetauscht.
3. Zuletzt kann mit der differenzierten Begegnung gearbeitet werden. Hierfür werden Zeitungsartikel oder andere thematische Literatur verwendet. Mit dieser Methode werden zum Beispiel komplizierte Begriffe sofort richtig erklärt  und die Auffassungen der Schüler*innen kann in eine bestimmt und vor allem gleiche Richtung gelenkt werden.

Eine mögliche Beobachtungsfrage wäre:
Wie findet die Lehrkraft zu Beginn einer Unterrichtseinheit heraus, wie groß die Differenz des unterschiedlichen Vorwissens ist?

Vorlesung 7

Der Ausschluss von Schüler*innen mit Förderbedarf ist nicht nur für sie selbst sondern auch für andere ein Nachteil. Durch die Trennung der Kinder ist es unmöglich eine Chancengleichheit zu schaffen. SuS mit Förderbedarf haben teilweise nicht die Möglichkeit jeden Schulabschluss zu erreichen und schlechtere Ausgangsbedingungen für den späteren Arbeitsmarkt. Meiner Meinung nach ist jedoch noch wichtiger zu erwähnen, dass automatisch eine Ausgrenzung stattfindet. Hierdurch haben sowohl Kinder mit als auch Kinder ohne Förderbedarf Nachteile. Die SuS denen es schwerer fällt zu lernen, können durch die anderen unterstützt werden. Das Unterstützen führt gleichzeitig zu sozialen Kompetenzen und Toleranz gegenüber denen, die es nicht so leicht haben wie man selbst.
Die Diagnose ,,Förderschwerpunkt Lernen‘‘ besagt, dass Kinder in verschiedenen Bereichen Schwierigkeiten bzw. Auffälligkeiten im Lernverhalten zeigen. Hierbei geht es zum Beispiel, um Konzentrations-, Merk- sowie Motivationsfähigkeit, um bestimmte Verhaltensauffälligkeiten in der Art des Lernens oder im Lerntempo. In diesen und weiteren Punkten haben die Kinder eine Art Rückstand. Um den Unterricht individuell anzupassen benötige ich folgende Informationen: Was hat der Schüler/ die Schülerin für Entwicklungsrückstände? Wodurch äußern sich diese? Seit wann sind die Probleme bekannt? Was für Hilfen wurden bereits gegeben bzw. werden aktuell gegeben? Des Weiteren kann es durchaus hilfreich sein, sich über Interessen oder außerschulische Aktivitäten usw. zu informieren. Hierdurch kann beispielsweise eine Schwierigkeit der Konzentration umgangen werden, indem man die Aufgaben für das Kind mit entsprechenden Interessen für den Schüler/ die Schülerin interessanter macht.
Um allen SuS gerecht zu werden, benötigt man sowohl Schulintern als auch externe Hilfen. In der Schule bietet es sich an mit Kolleginnen und Kollegen über die Stärken, Schwächen, Interessen usw. aller Kinder zu sprechen und gemeinsam an möglichen Problemen zu arbeiten. Außerdem gibt es an vielen Schulen Sozialarbeiter oder Lernassistenten, an die ich mich auch mit einfachen Fragen wenden kann. Besonders wichtig ist ebenfalls der rege Austausch mit den Eltern. Hierdurch kann man nicht nur oben erwähnte Fragen klären. Die Eltern können einen darüber aufklären, wie sich das Verhalten zu Hause verändert hat und mit was für Eindrücken ihr Kind nach Hause kommt. Außerdem kann die Besprechung des Unterrichtsstoffs dazu führen, dass die Eltern zu Hause eine bessere Hilfe beim Wiederholen, den Hausaufgaben usw. sein können. Ich denke es kann ebenfalls helfen mit Freunden und Mitschülern zu reden. Hierbei muss man allerdings gut aufpassen. Die anderen SuS sollen auf keinen Fall den Eindruck bekommen das förderbedürftige Kind sein in irgendeiner Weise nicht ,,normal‘‘.
Durch Sonderschulen ist es möglich SuS, die auf einer Regelschule Schwierigkeiten hatten, individueller zu fördern. Die Rückstände der Kinder werden erkannt und ihnen kann gezielter geholfen werden. Ich denke es ist sehr wichtig jeden individuell zu fördern. Das Ziel sollte sein, SuS mit verschiedensten Lernproblemen oder auch ohne Lernprobleme zusammen zu unterrichten, ohne für jemanden einen Nachteil zu schaffen.

Vorlesung 5

Mathematik ist für viele Schülerinnen und Schüler eines der schlimmsten Fächer. Die Kompetenzen in dem Fach gehen sehr stark auseinander und die Ergebnisse der Pisa Studie aus dem Jahr 2000 sind meiner Meinung nach erschreckend. Ich denke nicht, dass es ein Problem ist, dass die Leistungen und das Interesse am Fach Mathematik bei vielen SuS stark auseinander geht. Dennoch ist es für die Lehrkraft sehr schwierig diese Niveaus zu vereinen. Ein einfacher Weg jedem sein eigenes Niveau und seine eigene Schnelligkeit zu lassen, ist das individuelle Lernen. Eine andere Möglichkeit Schüler am Ball zu halten sind Lernspiele. Leistungsschwächere SuS können durch Spiele lernen und womöglich auch mehr Spaß am Fach bekommen, während Leistungsstärkere Kinder durch Knobelaufgaben beschäftigt werden. Es ist mit Sicherheit eine Kunst mit einer gesamten Klasse das gleiche Thema zu behandeln ohne einige zu überfordern und andere zu langweilen. Das Ziel sollte jedoch nicht sein, dass jeder auf ein mathematisches Niveau kommt, sondern, dass alle SuS mindestens ein Niveau haben, welches sie bei Alltagsfragen (vgl. Pisa Studie) benötigen. Die Trennung in verschiedene Schulformen setzt womöglich verschiedene mathematische Kenntnisse voraus. Solange jedoch jeder am Ende seiner Schulzeit genug Mathe beherrscht, um sich im Alltag zurecht zu finden, ist dies meiner Meinung nach kein Problem.
Wie bereits erwähnt, kann das Spielen im Unterricht  ein Weg sein, um Leistungsunterschieden auszuweichen. Ich denke ins Besondere, dass Leistungsschwächere SuS sich besser für Mathematik begeistern können, wenn sie diese anhand von Spielen lernen, anstatt im Frontalunterricht dem Niveau der Klasse nicht folgen zu können. Außerdem findet eine kognitive Aktivierung statt. Des Weiteren kann auch bei unterschiedlichsten Lernniveaus die Klasse durch ein gemeinsames Spiel vereint werden. Einfache Kopfrechenspiele können dazu führen, dass jeder sich anstrengt und die ganz elementaren Rechnungen mit allen ständig wiederholt werden. Dennoch ist Mathematik ein Fach, dass denke ich viel Erklärungen braucht und es vielen SuS hilft, Beispiele und Themeneinführungen klar und deutlich an der Tafel stehen zu haben. Abschließend bin ich der Meinung, spielen im Mathe Unterricht ist ein sehr guter Weg alle für das doch eher unbeliebte Fach zu motivieren, es sollte dennoch eine Balance zwischen Spielen und Aufgaben bearbeiten geben.
Beim Spielen im Unterricht könnten sich folgende Fragen ergeben:
Wie gut verstehen Schülerinnen und Schüler einen Unterrichtsstoff anhand von Spielen, bzw. können diesen später an Aufgaben anwenden?
Ist das Spielen im Unterricht wirklich für alle Kinder Spaß oder fühlen sich SuS durch ständiges ,,verlieren‘‘ bloßgestellt?
Mit Sicherheit gibt es viele weitere Methoden zur kognitiven Aktivierung.
Eine Idee wäre zum Beispiel am Anfang der Stunde mit einem Thematisch passenden Rätsel zu starten, dass alle gemeinsam versuchen zu lösen. Man könnte ebenfalls über alltägliche mathematische Probleme reden und diese nachstellen. So rechnet die Klasse nicht nur Dinge wie Einkaufspreise oder ähnliches aus, sondern bekommt gleichzeitig unterbewusst einen Eindruck wie wichtig Mathematik für den Alltag ist.
Eine weitere Methode die bei mir selbst teilweise im Mathematikunterricht verwändet wurde waren Mathe-Songs. Die SuS werden nicht sofort mit Aufgaben oder Input bombardiert und können anhand der eingängigen Melodien und Texte sich Formeln besser merken.
Ich denke besonders im Mathematikunterricht ist es wichtig SuS immer wieder zu motivieren. Für viele ist der Inhalt ein riesen Brocken und es fällt ihnen ohnehin schon nicht leicht irgendein Interesse an dem Fach zu finden.

Vorlesung 4

Immer mehr Schulen werben mit individuellem Lernen und die verschiedensten Konzepte, nach denen Schülerinnen und Schüler lernen, werden stets vielfältiger. Vor der Vorlesung waren mir bereits Konzepte bekannt nach denen individueller gelernt werden kann als es die meisten von uns wahrscheinlich in ihrer eigenen Schulzeit getan haben. Ich selbst habe nie eine Schule besucht, die mit einem individuellen Lernkonzept gearbeitet hat. Daher war es für mich besonders interessant die verschiedenen Modelle kennen zu lernen und neben den positiven Faktoren einen kritischen Blick auf diese zu werfen.
Durch das eigenständige Lernen von Schülerinnen und Schülern kann jeder in seinem eigenen Tempo arbeiten und häufig auch selbst entscheiden, wann er geprüft werden möchte. Dies nimmt einigen die Überforderung, den Unterricht folgen zu können, anderen die Langeweile. Das Konzept scheint auf den ersten Blick sehr positiv, bringt jedoch einige Probleme mit sich. Wie wir im Fallbeispiel gesehen haben, können Kinder die langsamer sind als andere ausgeschlossen werden. Es kann zur Vernachlässigung einzelner SuS führen.
Es ist wichtig immer wieder neue Ideen für das schulische Lernen zu entwickeln. Dennoch sollte man vorsichtig sein und nicht jedes scheinbar gute Konzept gleich übernehmen. Es gibt verschiedenste Formen des Lehrens, die alle ihre Vor- und Nachteile mit sich bringen. Womöglich wird es niemals gelingen, allen SuS das gleiche zu ermöglichen und allen gerecht zu werden. Dennoch sollte man immer weiter an einer Optimierung des Konzeptes arbeiten, um so viel Chancengleichheit und Gerechtigkeit wie möglich zu bekommen. Meiner Meinung nach ist es daher besonders wichtig, dass es eine Vielfalt an verschiedenen Schulen gibt. Jeder lernt anders und sollte sich daher die für ihn optimalste Schule raussuchen können.
Im Praktikum wird sich zuerst einmal die Frage stellen, nach was für einem Konzept die jeweiligen Schulen ihren Unterricht gestalten. Des Weiteren wird man sich fragen, welche Vor- und Nachteile dieses Konzept mit sich bringt und wie die Lehrer*innen mit dem Konzept und mit der Heterogenität in der Klasse umgehen. Ich finde es ebenfalls spannend zu erfahren, ob man in den verschiedenen Unterrichtsfächern deutliche Unterschiede erkennen kann, da ich mir vorstellen könnte, dass es beispielsweise im Musikunterricht deutlich leichter ist sich vom Frontalunterricht zu lösen als beispielsweise im Mathematikunterricht. Außerdem stellt sich die Frage, wie die SuS mit verschiedensten Modellen umgehen, bei welchen Lernweisen sie am meisten Spaß und bei welchen die besten erfolge haben.

(Welt-)Gesellschaftliche Veränderungen, Migration und die Reaktion von Schule – ein Blick auf Strukturen und Konzepte

Das Bildungssystem in Deutschland ist sehr national orientiert. Für die meisten ist es selbstverständlich, dass in der Schule der Unterricht in Deutsch abgehalten wird, obwohl dies für viele Schüler*innen nicht die Muttersprache ist. Bilingualer Unterricht kommt zwar vor, ist dennoch nicht die Regel. Fast alle Schulfächer orientieren sich an unserem eigenen Land. In Wirtschaft- und Politikunterricht geht es hauptsächlich um die hiesigen Systeme. In Musik und Kunst werden zwar teilweise Komponisten oder Maler aus anderen Ländern berücksichtigt, über die europäischen Grenzen hinaus geht man jedoch selten. Besonders im Geschichtsunterricht ist das national Orientierte Bildungssystem deutlich zu erkennen.
Ich selber habe in der Oberstufe an einem Schüleraustausch teilgenommen und bin für einige Monate in Frankreich zur Schule gegangen. Als ich dort den Geschichtsunterricht besuchte, war das Thema der Zweite Weltkrieg. Ich hatte diese Thematik zwar schon tausende Male im deutschen Geschichtsunterricht, habe jedoch in Frankreich die Historie aus einer komplett neuen Perspektive kennengelernt.
Mit Sicherheit ist es wichtig, dass man beispielsweise im Politikunterricht das deutsche System kennen lernt, schließlich müssen viele der Schüler*innen irgendwann einmal in Deutschland wählen gehen. Ein Blick über den Tellerrand hinaus kann jedoch nie Schaden und eröffnet uns neue Kulturen und Gedanken.
Im Stundenplan steht ja schließlich nicht deutsche Geschichte, deutsche Politik, europäische Musik oder ähnliches.

Alleine in Bremen haben 55% der neuen Schulanfänger*innen einen  Migrationshintergrund. Viele denken bei dem Begriff Migrationskinder an ausländische Kinder, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Dies ist jedoch keineswegs der Fall. Einen Migrationshintergrund hat man bereits, wenn nur ein Großelternteil keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. Viele der Kinder leben schon immer in Deutschland, sprechen perfekt die deutsche Sprache und haben die deutsche Staatsbürgerschaft.
Jeder in Deutschland lebende Jugendliche hat ein Recht auf Bildung. Es ist extrem wichtig Schüler*innen deren Muttersprache nicht Deutsch ist speziell zu fördern und ihnen zu ermöglichen an jedem Unterricht teilzunehmen und jeden Unterricht zu verstehen. Dennoch sollten alle gemeinsam Unterrichtet werden. Ein multikultureller Unterricht ist für jeden bereichernd. Des Weiteren lernt man eine Sprache schneller, wenn man mit vielen Muttersprachlern in Kontakt steht, als nur mit anderen, die versuchen diese Sprache zu erlernen.

Im vorliegenden Fallbeispiel beschreibt eine Schülerin eine Situation, die es in der Schule eigentlich niemals geben dürfte. Aus Sicht der Lehrerin müssen alle türkischen Mädchen die gleichen Gedanken haben und sich dazu äußern. Wir haben das Glück in einem Land zu leben, in dem wir frei unsere Meinung äußern dürfen und denken dürfen was immer wir wollen. Egal wie lange die Schülerin schon hier lebt, sie kann denken und sagen was immer sie möchte. Schule sollte ein Ort sein, der von einer multikulturellen Gemeinschaft lebt und nicht ein Ort, der alle ausländischen Schüler*innen in einen Topf steckt.
Während meines bereits erwähnten Auslandsaufenthaltes hatte ich noch eine weitere nicht so schöne Erfahrung, ebenfalls im Geschichtsunterricht. In der ersten Stunde zum Thema Krieg hat sich ein Junge gemeldet und gesagt, dass ich ja mit Sicherheit auch ein Fan Hitlers sei und wir doch sowieso alle Nationalsozialisten seien. Dies war meine aller erste Unterrichtsstunde in der neuen Klasse und ich war mit der Situation komplett überfordert und wusste absolut nicht was ich sagen sollte.

Veranstaltung 1

Die Schule basiert auf einem Prinzip in dem es schwer ist die Individualität jedes einzelnen zu berücksichtigen. Alle Schülerinnen und Schüler werden nach den gleichen Kriterien durch Noten eingestuft. Jeder hat zwar dieselben Bedingungen, in Form von Materialien etc., mit denen er arbeiten kann, dennoch ist das Prinzip keineswegs gerecht. Die Grundvoraussetzungen, mit denen Kinder oder Jugendliche in die Schule kommen, gehen weit auseinander. Einige leiden unter Lernschwächen, andere haben Schwierigkeiten sich zu konzentrieren. In manchen Familien ist die Hilfe beim Lernen zu Hause groß, dennoch sind viele Kinder außerhalb der Schule komplett auf sich allein gestellt. Diese Probleme zu bewältigen ist in der Schule nahezu unmöglich. Es gibt teilweise große Klassen mit zu wenigen Lehrern, die es erschweren jedes Kind individuell zu fördern. Eine individuellere Bewertung wäre vielleicht Teil eins Ansatzes den Vergleich zwischen den Schülern zu umgehen, dieses Prinzip könnte man wiederum für Leistungsstärkere Kinder als ungerecht empfinden. Einen Weg zu finden, der Chancengleichheit und Chancengerechtigkeit vereint und jeden in seiner Einzigartigkeit sieht, ist in der Schule nahezu unmöglich.

Unsere Gesellschaft hält sich stark an Normen. Die meisten Menschen wollen bloß nicht auffallen oder anders sein. Vielen fällt es deutlich leichter mit denjenigen in Kontakt zu treten, die einem ähnlich. Menschen mit Besonderheiten passen leider bei vielen nicht in das ,,Gewohnheitsbild‘‘. Unbewusst bilden sich Gruppen, in denen beispielsweise Menschen anderer Herkunftsländer, anderer Religionen oder Menschen mit Behinderung keinen Platz finden. Das Ziel sollte sein, jeden einzelnen in seiner Individualität und seiner Besonderheit zu sehen. Wir sind alle verschieden und ,,normal“ ist sowieso keiner von uns.

Meine ganze Schulzeit habe ich mich sehr über die Teilung des Religionsunterrichts gewundert, die es bei uns an der Schule gab. Ich selbst bin weder katholisch noch evangelisch und gehöre auch sonst keiner Religion an. Der Großteil der Schülerinnen und Schüler meiner Schule inklusive mir hat am evangelischen Religionsunterricht teilgenommen. Für katholische Kinder gab es jedoch einen eigenen Lehrer von außerhalb. Meinen eigenen Religionsunterricht habe ich als sehr gut empfunden, da wir uns mit allen großen Weltreligionen gleich viel beschäftigt haben und ich niemals das Gefühl hatte, der Unterricht sei in irgendeiner Weise evangelisch. Ich habe nie verstanden, dass zwischen zwei verschiedenen christlichen Unterrichten unterschieden wurde. In meiner Klasse hat auch ein Mädchen aus dem Islam am Unterricht teilgenommen, was für uns teilweise super hilfreich war, um ihre Religion besser zu verstehen. Ich denke nicht, dass man Schülerinnen und Schüler im Unterricht nach ihren verschiedenen Auslegungen von Religion teilen sollte, sondern davon profitieren sollte, dass jeder anders ist. Je mehr verschiedene Glaubensrichtungen, desto höher die Chance voneinander zu lernen.

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