Wenn es im Studium darum geht, ein Thema und eine Fragestellung für eine Abgabe zu finden, ist es sinnvoll, sich während der Suche immer wieder eins klar zu machen: als BA-Student*in musst du das Rad nicht neu erfinden! Das soll nicht heißen, dass du dir kein ungewöhnliches Thema aussuchen darfst. Aber niemand verlangt von dir eine Doktorarbeit. Klein anzufangen bewährt sich in der Regel eher als der Anspruch, etwas Monumentales zu schaffen; auch wenn einem einige Fragestellungen vielleicht trivial erscheinen können. Zu trivial sollte die Fragestellung natürlich nicht sein, doch oft stellen sich Themen als komplexer heraus, als anfangs angenommen – ein kleiner Bescheidenheits-Appell. Es ist oft überraschend, wie sich die Seiten auch über vermeintlich einfache Gegenstände füllen.

Für die Themensuche kannst du dir ein paar Tage Zeit nehmen. Hauptsache du legst dich irgendwann fest und verlierst dich nicht suchend in Recherche-Exzessen. Du kannst dir auch eine Deadline dafür setzen.

Bei der Themensuche kannst du Fantasie, Neigungen und Interessen erstmal freien Lauf lassen. Je persönlicher das Interesse, umso höher ist oft die Motivation. Überlege, was dich interessiert. Hier können Mind Maps helfen dir einen Überblick über Themenfelder zu verschaffen.

Oft ist es sinnvoll, bei der Themensuche nicht bei Null anzufangen, sondern dich direkt mit Themen aus der Veranstaltung zu beschäftigen, für die du deinen Text schreibst. Wenn dich zum Beispiel eine bestimmte Sitzung oder ein Teilaspekt der Veranstaltung besonders interessiert hat, lohnt es sich vielleicht, das Thema in einer Hausarbeit oder einem Essay zu vertiefen. Ein gezielter Blick in das Literaturverzeichnis von Seminartexten kann helfen, weil dort häufig interessanteTexte aufgelistet sind. Oder du nimmst einen der Texte direkt als Grundlage für deine Abgabe. Vielleicht hat dessen Argumentation Lücken, oder wendest eine Theorie auf ein Fallbeispiel an. 

Einen wissenschaftlichen Text zu schreiben sollte idealerweise Spaß machen, daher ist es ratsam ein Thema zu nehmen, zu dem du vielleicht schon einen Bezug hast oder für das du dich schon  lange interessierst. Eine persönliche Beziehung zum Feld hilft auch beim Einstieg in die Forschung. Vielleicht hast du schon Kontakte zu Akteuren in einem Feld, das dich schon länger interessiert.

Steht dann das grobe Thema fest, kommt der schwierige Teil: Die Eingrenzung und schließlich die daraus resultierenden konkrete Fragestellung. Niemand kann über die „Migration“ an sich oder nur über „Geschlechterrollen“ schreiben, ohne zu spezifizieren, mit was genau in diesen beiden riesigen Bereichen er oder sie sich beschäftigt. 

Eingrenzung des Themas

Wenn du ein Thema hast, solltest du dieses eingrenzen.

Fragestellung formulieren

Zuletzt musst du mit deinem eingegrenzten Thema eine Fragestellung formulieren.

Überlege dir ein eigenes Thema für eine fiktive Hausarbeit oder Forschung. Fasse kurz dein Thema zusammen. Erkläre, was dich daran interessiert und warum du glaubst, dass dieses Thema kulturwissenschaftlich ist. Überlege dir zuletzt, wie du das Thema umsetzen würdest.
Schreibe für dein Thema ein „Mini-Exposé“ von mindestens 500 Wörtern.

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