Um eine kulturwissenschaftliche Fragestellung zu finden, kann es hilfreich sein, in drei Schritten vorzugehen: Themenfindung, Eingrenzung des Themas und  Formulieren einer konkreten Fragestellung. Wie du selbst Schritt für Schritt zu einer Fragestellung für Essays, Hausarbeiten und Forschungsberichte kommst, sollen diese Einheit und ihre Untereinheiten vermitteln.

 

 

 Ziel wissenschaftlicher Arbeiten ist, etwas herauszufinden – sprich, es besteht ein Erkenntnisinteresse. Die Fragestellung soll dieses Erkenntnisinteresse in Worte fassen: Sie dient als Orientierung für den oder die Verfasser*in und macht den Leser*innen das Ziel des Textes verständlich. 

Bei Fragestellungen handelt es sich nicht einfach um eine einzelne Frage, sondern um eine Kernfrage und weitere Unterfragen. Das kannst du dir vorstellen wie einen Fragenkatalog, der hilft, sich dem Gegenstand der wissenschaftlichen Arbeit anzunähern. In unserem Fall geht es natürlich um kulturwissenschaftliche Fragestellungen, die so breit gefächert sind wie die Kulturwissenschaft selbst. Das kannst du im dritten Video zu den Forschungsbeispielen gut erkennen.

Die eine kulturwissenschaftliche Fragestellung gibt es also nicht. Wie du trotzdem den Umgang damit meisterst, erfährst du unten im  blauen Kasten. Mehr zur Fragestellung findest du in den Untereinheiten Themenfindung, Thema eingrenzen und Formulierung der Fragestellung.

Faustregeln

1. Lass dich nicht davon verunsichern, dass es kein vorgefertigtes Set an Regeln für Fragestellungen gibt. Je mehr Veranstaltungen du mit der Zeit besuchst, desto mehr kristallisiert sich heraus, was eine Fragestellung kulturwissenschaftlich macht.

2. Fragestellungen sind oft viel zu groß. Lerne, das Thema einzugrenzen und dich nicht zu überfordern. Dafür gibt es eine eigene Lerneinheit.

3. Am besten ist es, eine Balance zu finden dazwischen, sich thematisch festzulegen und die Fragestellung wenn nötig an die Rechercheergebnisse anzupassen.

4. Sprich über deine Idee! Diskutiere sie mit Kommiliton*innen und besuche die Sprechstunde der Dozierenden. Das hilft enorm weiter, sowohl bei der allgemeinen Themenfindung, als auch dabei, dir selbst klar zu werden, was du erreichen möchtest.

5. Kulturwissenschaftliche Fragestellungen haben meistens einen Einzelfallbezug. Es geht darum, sich einem Thema anhand echter Menschen und konkreter Gruppen zu nähern, und zu schauen, worum es den Leuten geht. Die Perspektive geht dabei immer von der Mikroebene aus, und schaut, was konkret im Alltagsleben passiert.