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Kognitive Heterogenität

  • Erläutern Sie den Einfluss von Intelligenz und Vorwissen auf den Lernerfolg. In welchem Verhältnis stehen diese beiden Heterogenitätsdimensionen? Und was muss man tun, um ihren jeweiligen Einfluss empirisch zu untersuchen?

Die beiden Heterogenitätsdimensionen Intelligenz und Vorwissen haben beide einen Einfluss auf den Lernerfolg, wie das Beispiel mit der Fußballgeschichte deutlich zeigt. Wenn man davon ausgeht, das komplexe Erfahrungsumwelten die Intelligenz ausbilden, dann gilt das neben Familie, Nachbarschaft, Peer group auch für den Kontext Schule. Die Rahmenbedingung für die Intelligenzentwicklung ist somit durch den Schulbesuch bereits gegeben. Zusätzlich Faktoren die bei Kindern variieren, sind die Mitwirkung des Kindes an der eigenen Intelligenzentwicklung durch die Reaktionen, die sie bei ihrer Umwelt auslösen und der Wahl der Umgebung. Hinzu kommen die genetischen Merkmale, die ein Kind mitbringt und ebenfalls das Vorwissen, dass je nach sozialen und ökonomischen Merkmalen des Elternhauses stark variieren kann.

Zum Verhältnis dieser beiden Heterogenitätsfaktoren ist zu sagen, dass nach dem Beispiel mit der Fußballaufgabe das Vorwissen einen entscheidenden Faktor darstellt. Denn wenn ein Kind, dass sonst eher schwache Leistungen zeigt, durch die Wahl eines Themas für das er sich interessiert und an das er inhaltlich anknüpfen kann mit einem Mal eine sehr gute Leistung zeigt, dann bedeutet das m.E., dass die Motivation einen entscheidenden Beitrag zum Lernerfolg beiträgt. Was durch die schlechtere Leistung einer sonst Leistungsstarken Schülerin nur bestätigt wird. Da sie das Thema nicht angesprochen hat und sie keinen Bezug dazu hat, ist es zu einem ihrer sonstigen Leistungen abfallenden Ergebnis gekommen.

  • (Wie) sind Sie bisher mit dem (heterogenen) Vorwissen Ihrer SuS umgegangen? Und: Welche (evtl. negativen) Erfahrungen haben Sie schon mit mangelnder Kenntnis oder falschen Annahmen über den (Vor‐)Wissensstand Ihrer SuS gemacht?

Während meines Orientierungspraktikums habe ich einen kleinen Einblick davon bekommen wie man mit der Heterogenität von Kindern umzugehen hat. So wurden beispielsweise im Fach Mathematik Aufgabenstellungen auf drei unterschiedlichen Niveaustufen erstellt. Differenzierungsmerkmale waren hier: die vorgegebene Zeit, Anzahl der Aufgaben und Einschränkung des Zahlenraums.

Im Fach Deutsch wurde ebenfalls Differenziert, jedoch fand die Differenzierung hier eher darin statt, dass Förderkinder aus dem Regelunterricht herausgenommen wurden und in Kleingruppen oder allein mit mir oder einer „Förderlehrerin“ vereinfachte Übungen durchgeführt haben. Meines Erachtens trat in diesen Fällen nicht die Problematik der Unterforderung auf, sondern der Bedarf der Schüler*innen wurde realistisch eingeschätzt und die Maßnahmen haben Wirkung erzielt.

  • Einige Befunde der heutigen Sitzung waren für Sie möglicherweise überraschend. Oder Sie sehen einige der Forschungsergebnisse kritisch in Bezug auf Schule und Unterricht. Welche Forschungsfragen ergeben sich daraus (z.B. für Ihr nächstes Praktikum)? Und wie können Sie diese Fragen beantworten?

Die Beantwortung der ersten Frage legt natürlich schon den Schluss nahe, dass die Themen, auf die sich das Unterrichtsmaterial bezieht einen entscheidenden Einfluss auf den Lernerfolg von Schüler*innen haben.

Dem entsprechend wäre eine Fragestellung: Lässt sich der Lernerfolg von Schüler*innen verbessern, wenn man sie selbst die Themen z.B. eines Aufsatzes wählen lässt?