Interkulturelle und Geschlechtersensible Deutschdidaktik

1.) Fokussierung des Vorlesungsthemas: Benennen Sie ausgewählte, für Sie zentrale Aspekte des in der Vorlesung aufgemachten Spannungsfeldes von Literatur im Deutschunterricht, empirisch nachgewiesenen Gendervorlieben und „Leistungen“ im Deutschunterricht. Beziehen Sie sich dabei auf die theoretischen Kernaussagen der Vorlesung und begründen Sie deren Auswahl.

2.) Anwendung und theoriegeleitete Reflexion bisheriger Praxiserfahrungen: Benennen und diskutieren Sie Beispiele für die von Ihnen unter 1 benannten Aspekte und nehmen sie dabei explizit Bezug zu Ihren bisherigen Praktika oder Ihrer eigenen Schulzeit.

3.) Anwendung und theoriegeleitete Reflexion zukünftiger Praxiserfahrungen: Formulieren Sie eine Beobachtungsaufgabe für kommende Praktika zur „language awareness“, bei der Sprachenvielfalt als Normalfall angesehen wird, oder optional zum Thema „gendersensible Didaktik“.

4.) Anwendung und theoriegeleitete Reflexion auf der Unterrichts- und Schulebene: Benennen Sie Ihnen bekannte Ansätze/Maßnahmen für Unterrichts- und/oder Schulentwicklung (z.B. bezogen auf Unterrichtsorganisation oder Schulformen,) die systematisch genderbezogene Heterogenität einbezieht.


 

  1. Ein zentraler Aspekt der Vorlesung bezog sich auf das Thema Stereotypen und Vorurteile im Bezug auf Gender. Da das menschliche Gehirn natürlicherweise mit Assoziationen arbeitet, ist es naheliegend, dass wir (als zukünftige Lehrkräfte) unsere wahrgenommene Realität durch gelernte Assoziationen aufbauen. Ein Beispiel für diese Assoziationen wurde in der Vorlesung in Bezug auf unterschiedliche Stereotypen zwischen dem Leseverhalten von Mädchen und Jungen aufgezeigt. So werden Mädchen und Jungen mit unterschiedlichen Genres und Lesestärken assoziiert. Diese subjektive, erlernte Wahrnehmung kann jedoch keine Generalisierung darstellen und muss nie zwangsläufig die eigentliche Realität wiederspiegeln.
  2. Ein weiteres Beispiel für genderbezogene Stereotypisierung bezieht sich auf Fleiß. Oftmals werden Mädchen in der Schule als engagierter und fleißiger wahrgenommen. In meiner Schulzeit besprach einer unserer Lehrer einmal das von ihm wahrgenommene Phänomen, dass Mädchen im Schnitt fleißiger seien als Jungen und das Schulsystem nicht gleichberechtigt aufgebaut sei. Jungen würden seltener Hausaufgaben oder zusätzliche Leistungen erledigen, während Mädchen deutlich engagierter zu sein schienen. Diese Aussage war zwar sehr generalisierend und nicht auf jeden zutreffend, doch trotzdem muss ich sagen, dass sie uns zum Nachdenken über unsere eigenen Erfahrungen gebracht hat.
  3. Eine Beobachtungsfrage für mich wäre die Sensibilität, die die SuS für gendersensible Sprache selbst haben. Wenn die Lehrkraft generalisiert und Stereotypen verstärkt, widersprechen die Schüler*innen? Gibt es andere Meinungen? Sehen die SuS es ähnlich?
  4. Zunächst einmal wäre Sprache ein Beginn. Nicht nur für die Schüler*innen, sondern auch für uns selbst kann gendern ein interessantes Konzept sein. Für mich als angehende Geschichtslehrerin kann ich mir überlegen: wen meine ich? In Zeiten, in denen Geschlechterrollen stärker verteilt waren, müsste ich männlich gendern, wenn in bestimmten Zeiten ein Beruf weitgehend von Männern oder Frauen ausgeübt wurde. Doch wann inkludiere ich andere Genderidentitäten? Dieses Bewusstsein ist für viele Fächer interessant, denn es macht bewusst, wen man eigentlich meint (Männer, Frauen, diverse, alle).
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