3. Vorlesung: Innere Differenzierung

Filed under: Allgemein — Hilke at 11:27 pm on Mittwoch, April 20, 2016  Tagged

Skizzieren Sie für eines Ihrer Unterrichtsfächer ein Beispiel für innere Differenzierung genauer, das Sie auf drei (von Ihnen zu wählende) Felder von Thaler anwenden. Diskutieren Sie im Anschluss, welchen Arten von Heterogenität durch die gewählten Felder der Differenzierung auf welche Weise in besonderem Maße Rechnung getragen wird.

Die Innere Differenzierung beschreibt die individuelle Förderung Einzelner auf eine heterogene Lerngruppe bezogen. Ziel ist es hierbei, dass diese Heterogenität der Schülerinnen und Schüler optimal umgesetzt und in den Unterricht eingebracht wird, sodass ein produktiver Umgang mit eben dieser geleistet werden kann.

In meinem Beispiel werde ich mich auf das Unterrichtsfach der Mathematik beziehen und mich dabei auf die folgenden drei Felder von Thaler konzentrieren: Zeit, Schwierigkeitsgrad und Sozialformen. Darüber hinaus gibt es nach Thaler unter anderem noch folgende weitere Felder: Ziele, Medien, Methoden, Hilfsmittel, Schwerpunkte, Inhalte, Lernwege, Bezugsgröße bei Leistungsbewertung, Team-Mitglieder und Unterrichtsgespräche.

Der Faktor der Zeit ist im Fach der Mathematik ein sehr wichtiger Faktor. Einige der Schüler und Schülerinnen verfügen über eine schnellere Auffassungsgabe und haben ein höheres Leistungsniveau als andere und benötigen somit auch weniger Hilfestellungen bei neuen Aufgaben als andere. Um dies individueller gestalten zu können, wäre die Einführung eines Wochen- oder Monatsplans eine gute Maßnahme, damit sich diejenigen Schüler die über ein höheres Leistungsniveau und eine schnellere Auffassungsgabe verfügen nicht im Unterricht langweilen und dadurch demotiviert werden.

Auch der Faktor des Schwierigkeitsgrads könnte durch einen Wochen- oder Monatsplan gelöst werden, bei dem es Zusatzaufgaben gibt, die dazu da sind, Schülerinnen und Schüler noch mehr zu motivieren und zu fördern, andere jedoch nicht durch zu schwierige Aufgaben zu demotivieren.

Für den Faktor der Sozialform ließe sich die Einteilung in Kleingruppen während der Stillarbeit im Unterricht vorschlagen. So könnten stärkere Schüler den anderen helfen. Damit würde sich bei den einen Schülerinnen und Schülern der Stoff noch weiter festigen und gleichzeitig würde es den etwas Leistungsschwächeren Schülerinnen und Schülern noch einmal erklärt, sodass sie es im Optimalfall verstünden.

Es geht bei diesen Feldern vor allem darum, die unterschiedlichen Leistungsniveaus und Auffassungsgaben der einzelnen Schülerinnen und Schüler zu sehen, zu akzeptieren und zu fördern. Um auf diese optimal eingehen zu können, ist es auch wichtig, dass Lehrkräfte immer wieder differenzieren, was sie durch verschiedene Methoden und Maßnahmen erreichen wollen, und inwieweit dies der gesamten heterogenen Lerngruppe helfen kann. Auch unterschiedliche Lehrformen sind hierbei zu beachten, denn jeder Schüler und jede Schülerin lernt in einem anderen Umfeld optimal. Daher sollte der Unterricht an sich ebenfalls nicht homogen gestaltet werden, sondern ähnlich heterogen und abwechslungsreich sein wie die zu Unterrichtenden.

Wichtig zu erwähnen ist noch, dass die Erstellung von Wochenplänen sehr zeitaufwändig für die Lehrkraft werden kann und daher unter Umständen nicht jede Woche durchgeführt werden kann.

 

 



Ein Kommentar »

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   Oliver

22. April 2016 @ 10:08

Hallo Hilke,

zuerst stimme ich dir zu, dass die Zeit an sich für das Fach Mathematik ein besonderer Faktor ist. Nicht nur in Hinblik auf die Unterrichtsgestaltung, sondern isnbesondere aus der Perspektive der Lernenden. Ich finde die Idee eines Wochenplans super, obwohl es auch ein zweischneidiges Schwert ist. Auf der eines Seite hast du Recht, dass Kinder dessen Leistungsniveau über dem Durchschnitt liegt, vor „Langeweile“ geschützt werden. Auf der anderen Seite kann ein Wochenplan als eine Form des visualiserten Leistungsgefälles innerhalb einer heterogenen Lerngruppe angesehen werden. Das könnte u.U. dazu führen, dass insbesondere in der sozialen Dimension einer Klassengemeinschaft nachhaltige Lern-Lehrblockaden entstehen können. Oder mit anderen Worten könnte das Fach Mathematik bei manchen Kindern zu Resignationserscheinungen führen, da sie einfach ( mit oder ohne Hilfe anderer schüler) nicht hinterherkommen. Ein Wochenplan ist daher meines erachtens nach nur dann sinnvoll, wenn das Leistungsgefälle in der Klasse nicht zu hoch ist bzw. es durch Hilfen kompensiert werden kann.

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