Der Begriff der Doppelten Heterogenität versucht zu veranschaulichen, dass bestimmten Begriffen („Staat“, „Demokratie“, „Herrschaft“) unterschiedliche Vorstellungen zugrunde liegen. Diese Vorstellungen und Assoziationen sind bedingt durch die soziale Herkunft der Personen. Kultur, Sprache und Religion z.B. können einen signifikaten Einfluss auf die geweckten Assoziationen mit manchen Begriffen haben. Im Politikunterricht ist dies von besonderer Signifikanz, da dort mit vielen Begriffen gearbeitet wird, die nicht zu 100% deklariert sind. Der Begriff Globalisierung könnte bei manchen SuS negative Vorstellungen von Arbeiter_innen in ärmeren Regionen des Planeten wecken, die für einen Hungerlohn arbeiten und deren Notlage und Mangel von Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz von internationalen Konzernen ausgenutzt wird. Bei manchen SuS könnte der Begriff Globalisierung hingegen positive Assoziationen wecken und eine vernetzte Welt symbolisieren, die verschiedenen Ländern verschiedene Möglichkeiten bietet.
Im Unterricht würde es sich anbieten 2 Gruppen zu bilden, die Pro und Contra Argumente sammeln. Diese könnten dann in einer von der Lehrkraft moderierten Diskussion thematisiert werden.
Brainstorming ist ebenfalls eine beliebte Methode, mit der sich die unterschiedlichen Vorstellungswelten von SuS an der Tafel niederschreiben lassen.
Im Praktikum wäre es interessant darauf zu achten, wie die Lehrkraft mit oben genannten Begriffen umgeht, inwiefern andere Meinungen zugelassen werden und ob konträre Vorstellungen von solchen Begriffen Diskussionsraum gestattet wird.