RV09 – Dr. Christoph Fantini: Genderperspektiven

1. Oberflächliche, genderspezifische Einteilungen werden auch in der Schule vorgenommen. Schüler werden eher als stark und selbstbewusst wahrgenommen, während Schülerinnen eher als klug und sozial kompetent gelten. Diese stereotypische Wahrnehmung ähnelt durchaus manchen herkunftsbezogenen Vorurteilen und hat wenig mit den tatsächlichen Gegebenheiten zu tun. Mitunter werden diese genderspezifischen Rollenverteilungen auch von den Lehrkräften mitgetragen.

2. Ich persönlich habe während meiner Schulzeit von anderen SuS durchaus Erfahrungen mit genderspezifischen Rollenklischees gemacht. So wurden Schüler abfällig als „Mädchen“ tituliert. Dies galt als ehrverletzende Beleidigung, die es zu vermeiden galt. Einteilung in Rollenklischees seitens der Lehrkräfte sind mir nicht aufgefallen, dies mag aber auch daran liegen, dass mein Blick für solche Vorurteile noch nicht ausreichend geschärft war. Unterrichtsstörungen von Jungen und von Mädchen wurden gleich behandelt. Zumindestens habe ich dies damals so erfahren.

3. Als Beobachtungsaufgabe wäre es spannend zu verfolgen, ob Schüler öfters stören als Schülerinnen und ob dieses Vergehen von der Lehrkraft gleich behandelt wird. Zudem wäre es spannend zu observieren wie die Verteilung der Geschlechter in den einzelnen Leistungskursen ist. Desweiteren kann man beobachten, wie die Sprache der SuS untereinander ist. Ist „Mädchen“, nach wie vor ein Schimpfwort für Schüler?

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