Heterogenität IV

Es lässt sich empirisch belegen, dass Schülerinnen im Schnitt einen besseren Notdendurchschnitt haben, als Schüler. Weiterhin lässt sich empirisch belegen, dass tendenziell eher schlechte SuS stark davon profitieren in einer heterogenen Lerngruppe zu sein, während tendenziell bessere Schüler einen minimalen Vorteil genießen, wenn sie in einer homegenen Gruppe aus leistungsstarken SuS sind.

Im Fach Englisch war ich einer der besten in meiner Klasse und fühlte mich stets unterfordert. Die Anwesenheit leistungsschwacher SuS hat mir jedoch persönlich geholfen, da ich diesen assistieren konnte, wenn ich mit meinen Aufgaben fertig war. Ansonsten hätte ich mich gelangweilt, da ich für die Erledigung der erteilten Aufgaben im Schnitt lediglich 25% – 50% der gegebenen Zeit benötigte.

Im Fach Mathematik war es genau andersherum und ich profitierte von Leistungsstarken SuS, die mich in der Erledigung der Aufgaben unterstützten und mir die jeweiligen mathematischen Prinzipien nochmal näher erläuterten. Insgesamt gesehen habe ich von heterogenen Gruppen immer profitiert und mich innerhalb dieser Gruppen auch an beiden Enden des Leistungsspektrums befunden.

Wenn im Fach Englisch eine neue grammatikalische Regel (simple past, past progressive, Relativsätze etc.) vorgestellt wird, so würde ich diese Regel als erstes mittels eindeutigen Beispielen an der Tafel erläutern. Daraufhin würde ich die SuS in heterogene Gruppen einordnen und ihnen Aufgaben zu der jeweiligen Regel stellen, die in Gruppenarbeit zu erledigen sind. Dabei sind die Aufgaben auch heterogener Natur, d.h. manche sind äußerst eindeutig und einfach zu erledigen, während manche schwieriger sind. Nach der Besprechung dieser Aufgaben könnten die SuS in Partnerarbeit (zu zweit) weitere Aufgaben erledigen. Während der Gruppen- und Partnerphase würde ich mir die Arbeit der einzelnen Gruppen, bzw. Partner ansehen und gegebenenfalls Hilfestellung anbieten. Als letztes würde ich eine Hausaufgabe bezüglich des jeweiligen Themas stellen, welche dann in Einzelarbeit bis zur nächsten Stunde zu erledigen sei.

Heterogenität III

Der Begriff der Doppelten Heterogenität versucht zu veranschaulichen, dass bestimmten Begriffen („Staat“, „Demokratie“, „Herrschaft“) unterschiedliche Vorstellungen zugrunde liegen. Diese Vorstellungen und Assoziationen sind bedingt durch die soziale Herkunft der Personen. Kultur, Sprache und Religion z.B. können einen signifikaten Einfluss auf die geweckten Assoziationen mit manchen Begriffen haben. Im Politikunterricht ist dies von besonderer Signifikanz, da dort mit vielen Begriffen gearbeitet wird, die nicht zu 100% deklariert sind. Der Begriff Globalisierung könnte bei manchen SuS negative Vorstellungen von Arbeiter_innen in ärmeren Regionen des Planeten wecken, die für einen Hungerlohn arbeiten und deren Notlage und Mangel von Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz von internationalen Konzernen ausgenutzt wird. Bei manchen SuS könnte der Begriff Globalisierung hingegen positive Assoziationen wecken und eine vernetzte Welt symbolisieren, die verschiedenen Ländern verschiedene Möglichkeiten bietet.

Im Unterricht würde es sich anbieten 2 Gruppen zu bilden, die Pro und Contra Argumente sammeln. Diese könnten dann in einer von der Lehrkraft moderierten Diskussion thematisiert werden.

Brainstorming ist ebenfalls eine beliebte Methode, mit der sich die unterschiedlichen Vorstellungswelten von SuS an der Tafel niederschreiben lassen.

Im Praktikum wäre es interessant darauf zu achten, wie die Lehrkraft mit oben genannten Begriffen umgeht, inwiefern andere Meinungen zugelassen werden und ob konträre Vorstellungen von solchen Begriffen Diskussionsraum gestattet wird.

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